• 07.04.2011 19:17

  • von Sven Haidinger & Dieter Rencken

Horner: "Melbourne war nie ein guter Ort für Mark"

Horner erklärt, warum das Dämpferproblem nicht der einzige Grund für Webbers Schwäche war und wieso er diesen nun auf Augenhöhe mit Vettel erwartet

(Motorsport-Total.com) - Mark Webbers auffällig schwache Leistung in Melbourne überraschte viele Experten. War der Druck für den 34-Jährigen bei seinem Heimrennen zu groß? Hat Teamkollege Sebastian Vettel das Zepter im Red-Bull-Team endgültig an sich gerissen? Oder litt der "Aussie" unter einem technischen Gebrechen und konnte seine Leistung nicht voll entfalten?

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Christian Horner (Teamchef),

Fehlersuche: Horner und Webber wurden aus Melbourne nicht wirklich schlau

So ganz geklärt sind die Probleme von Webber noch immer nicht. "Da gab es unterschiedliche Faktoren", meint Teamchef Christian Horner. "Sebastian war in hinreißender Form. Mark ist beim Setup in eine etwas andere Richtung gegangen, da geht es aber nur um kleine Unterschiede. Und dann fanden wir dieses kleine Problem mit dem hinteren Dämpfer, der ab einem gewissen Zeitpunkt im Rennen mit Sicherheit für Probleme sorgte. Da kamen ein paar Sachen zusammen. Man kann aber jetzt nicht auf ein Objekt zielen und sagen: Das hat den Leistungsunterschied verursacht."

Liegt Melbourne Webber nicht?

Im Rennen musste sich Webber mit dem enttäuschenden fünften Platz begnügen, im Qualifying hatte es immerhin noch zu Platz drei gereicht. Doch erst bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass eigentlich das Qualifying Webbers Schwäche beim Saisonauftakt so richtig offenbarte: Dem Routinier fehlten auf Vettels Bestzeit über acht Zehntelsekunden. Das Dämpferproblem bremste ihn aber erst im Rennen. Oder gab es auch am Samstag einen Defekt an Webbers Auto? Horner winkt ab: "Wir haben nichts gefunden."


Fotos: Großer Preis von Malaysia


Daher führt er das enttäuschende Abschneiden seines Piloten auch auf die Streckencharakteristik im Albert Park zurück. "Melbourne war nie ein besonders guter Ort für Mark", sagt Horner. "Ganz egal, ob er für Williams oder für Red Bull fuhr. Diese Strecke ist ein bisschen ein Schreckgespenst für ihn."

Dafür spricht auch, dass Webber selbst mit dem Wochenende in Australien abgeschlossen hat und darüber ungern spricht. "Er wird nicht mehr viel über Melbourne nachdenken und sich voll auf das Wochenende in Malaysia konzentrieren - eine Strecke, auf der er immer stark war. Hoffentlich ist er an diesem Wochenende wieder in alter Form", so Horner.

Team steht weiterhin hinter dem "Aussie"

Der Teamchef rechnet damit, dass Webber an diesem Wochenende auf Augenhöhe mit seinem weltmeisterlichen Teamkollegen ist und verweist auf das Vorjahr: "Da betrug die durchschnittliche Lücke zwischen den beiden über die gesamte Saison hinweg weniger als zwei Zehntel."

"Der Grund, warum es im Team keine grenzenlose Euphorie gab, war das Abschneiden des zweiten Autos." Christian Horner

Den Vorwurf, dass sich das Team voll auf Vettel konzentriert und Webber nicht mehr die nötige Unterstützung erhält, lässt er nicht gelten: "Wir haben in Australien zwar den Rennsieg geholt, aber der Grund, warum es im Team keine grenzenlose Euphorie gab, war das Abschneiden des zweiten Autos. Da ist es irrelevant, wer im Auto sitzt."