• 16.06.2001 11:23

  • von Fabian Hust

Heidfeld wird am Freitag einen Versuch wagen

Nach seinen beiden Unfällen in Montreal wird Nick Heidfeld am Freitag auf dem Nürburgring testen, ob er wieder fit genug ist

(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld erging es in den letzten Tagen genauso wie Mönchengladbach-Kollege Heinz-Harald Frentzen. War Frentzen in Monaco in die Leitplanken gedonnert und musste danach die Erfahrung machen, dass man mit einer leichten Gehirnerschütterung nicht testen kann, so war es in dieser Woche Nick Heidfeld, der nach seinen zwei Unfällen in Montreal eine leichte Gehirnerschütterung hatte und am Dienstag den Silverstone-Test nach ein paar Runden abbrechen musste.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfelds Start auf dem Nürburgring ist weiterhin unsicher

Nach seiner Kollision im Rennen mit Jaguar-Pilot Eddie Irvine hatte sich der 24-Jährige zunächst von seinem Therapeuthen Jo Leberer massieren lassen und saß danach sogar mit seiner Freundin Patricia, Managerin Brigitte Schmitt und Freunden in der Sonne vor dem Sauber-Bus. Nach der Massage hatte der Nacken dem Deutschen keine Schmerzen mehr bereitet und auch die Kopfschmerzen waren beinahe wie verflogen.

Doch dann erfolgte der Protest des Körpers: "Erst als ich im Auto saß, fühlte ich mich richtig unwohl", erzählt Heidfeld auf seiner Homepage über den ersten Testtag. "Nach zwei Runden hatte es keinen Sinn mehr weiterzufahren und ich stieg aus meinem Sauber aus. Mein Kopf brummte und ich beschloss, zu einem Arzt zu gehen, um mich gründlich checken zu lassen. Ich wurde genauestens untersucht, doch es wurden keine Verletzungen festgestellt. Bei einer leichten Gehirnerschütterung, die vermutet wird, sei das aber auch kein Wunder. Ich muss mich auf jeden Fall schonen."

Absolute Ruhe, das heißt aber nicht, dass Heidfeld auf keinen Fall auf dem Nürburgring fahren wird, der Start beim eigentlichen Rennen ist aber weiterhin unsicher: "Ich werde auf jeden Fall am Freitag beim ersten Training ins Auto steigen und alles versuchen, was geht. Bisher fehlt mir die Erfahrung, um sagen zu können, wie lange man mal aussetzen muss, um wieder völlig okay zu sein. Sollten die Kopfschmerzen zu stark werden, hat es natürlich keinen Sinn. Aber ich bin optimistisch, in einer Woche bei meinem Heimrennen in normaler Form fahren zu können."

Im letzten Jahr, bei seinem Formel-1-Debüt auf dem Eifelkurs, hatte der damalige Prost-Pilot keinen Grund zur Freude. Zur Freude aller Beteiligten hatte er noch sein lahmendes Arbeitsgefährt im Qualifying bis auf den 13. Platz nach vorne gefahren, musste dann aber den Tränen nahe der Presse erklären, dass man ihn wegen ein paar Kilogramm Untergewicht disqualifiziert hatte und er das Rennen als Zuschauer verfolgen muss. Vielleicht zeigt sich der Kurs in diesem Jahr für Heidfeld von seiner freundlichen Seite.