• 04.09.2008 11:50

Heidfeld will wieder bergauf fahren

Für Nick Heidfeld ist Spa-Francorchamps ein Schlüsselrennen - Bestzeit bei den Testfahrten in Monza zumindest ein positives Signal

(Motorsport-Total.com/sid) - Auf und ab - die Streckencharakteristik der Berg- und Talbahn von Spa ist ein Spiegelbild von Nick Heidfelds Saison. Im Kampf um sein BMW Sauber F1 Team Cockpit für 2009 muss es beim Grand Prix von Belgien am Sonntag für den 31-Jährigen nach den Tiefschlägen von Budapest und Valencia dringend wieder bergauf gehen.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld fährt am kommenden Wochenende auch um seine Zukunft

"Ganz wichtig ist, dass wir verstanden haben, was in Valencia schief gelaufen ist", sagte Heidfeld vor seinem "Heimspiel" rund 120 Kilometer von seiner Heimatstadt Mönchengladbach entfernt. "Jetzt arbeiten wir daran, eine solche Situation in Zukunft zu vermeiden."#w1#

Positive Tests in Monza

Bei den Testfahrten in der vorigen Woche in Monza hat Heidfeld auch daran gearbeitet, seine Schwierigkeiten mit der Charakteristik der Reifen in den Griff zu bekommen. "Es waren zwei sehr erfolgreiche Tage. Ich denke, wir haben einiges gefunden, was mir bei den nächsten Rennen helfen wird", erklärte er. Wichtig für ihn wäre vor allem, in der Qualifikation wieder weiter nach vorne zu kommen, um nicht wie zuletzt in Valencia ("Eines meines schlimmsten Rennen") im Mittelfeld hängen zu bleiben.

Dass sein Speed nicht grundsätzlich verloren gegangen ist, hat "Quick Nick" im Laufe der Saison immer wieder mal gezeigt. Im zweiten Qualifikationsdurchgang in Valencia fuhr er die drittbeste Zeit und war dabei auch schneller als sein hochgelobter Teamkollege Robert Kubica. Beim Saisonstart in Melbourne, beim BMW Sauber F1 Team Doppelsieg in Montreal und beim Regenchaos in Silverstone fuhr er jeweils auf den zweiten Platz, in Hockenheim drehte er die schnellste Rennrunde. "Klar, das kommt dem Zuschauer jetzt so vor, als sei das schon ewig her", sagte Heidfeld.

Ein bisschen Balsam für die geschundene Seele war auch die Bestzeit am zweiten von drei Monza-Testtagen: "Natürlich ist es ein gutes Zeichen", so Heidfeld, auch wenn er weiß, dass die Zeiten bei Testfahrten schwer vergleichbar sind: "Natürlich haben wir ein paar Informationen von der Konkurrenz und können uns ungefähr ausrechnen, was unsere Zeiten wirklich wert sind. Aber auch wir sind nicht im Qualifyingtrimm gefahren, wir waren also noch nicht am Limit", meint er.

Spekulationen sind keine Irritation

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen hat momentan noch Geduld mit Heidfeld und lässt ihm alle Hilfe des Teams zukommen, um seine Schwäche abzulegen. "Für mich ist es sehr wichtig, dass ich die Unterstützung des Teams habe", sagte Heidfeld, der sich noch keine Gedanken darüber macht, dass sein Cockpit trotz eines offenbar noch laufenden Vertrages noch nicht bestätigt ist: "Ich beschäftige mich nicht mit den Kommentaren von außen, das hilft mir jetzt nicht weiter."

Vielmehr helfen würde da ein gutes Rennen, auch wenn Heidfeld in Spa-Francorchamps auf der "fantastischen Rennstrecke mit einzigartigen Kurven" bei bislang fünf Starts erst einmal in die Punkte gefahren ist. Im vorigen Jahr wurde er Fünfter - als "Best of the Rest" hinter zwei Ferraris und zwei McLaren-Mercedes. Damit könnte er am Sonntag sicher auch gut leben...