• 11.06.2011 17:29

Heidfeld: "Arbeiten am Auto und an meinem Fahrstil"

Der Renault-Pilot im 'Sky'-Interview über die Faszination Kanada, die Tücken der Rennstrecke und notwendige Fortschritte bei sich und am Auto

(Motorsport-Total.com/Sky) - Frage: "Montreal ist eine traumhafte Stadt, was ist für Sie das Besondere hier?"
Nick Heidfeld: "Es ist wirklich wunderschön hier, jedes Jahr aufs Neue. Ich bin dieses Jahr das erste Mal in der Altstadt im Hotel untergebracht. Wenn das Wetter passt, kann man aus der Tür gehen und durch die Galerien laufen. Wenn du an den Restaurants vorbeigehst, wird abends Livemusik gespielt. Die Atmosphäre ist außergewöhnlich. Die Leute sind sehr offen und freundlich, zuvorkommend. Wir sind ja viel unterwegs, aber mittlerweile ist das für mich eigentlich der schönste Ort."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld muss vor allem an seinem Qualifying-Speed arbeiten

Frage: "Die Strecke ist eine große Herausforderung, wir haben im Freien Training viele Unfälle gesehen. Auch Sebastian Vettel hat die 'Wall of Champions' geküsst. Wo liegt denn hier die Schwierigkeit bei dieser Stelle?"
Heidfeld: "Ihm ist das Auto am Eingang etwas quer gekommen, er hatte Übersteuern. Da konnte er es eigentlich gar nicht mehr abfangen. Er hat dann den zweiten Randstein erwischt, da war es dann sowieso zu spät."

Frage: "Aber auch die vierte Kurve scheint eine Herausforderung zu sein, dort sind unter anderem Kobayashi und D'Ambrosio abgeflogen. Worauf muss man darauf passen?"
Heidfeld: "Ich glaube, beide waren auf neuen weichen Reifen unterwegs, haben besonders viel Druck gemacht und sind in der ersten Rechtskurve schon etwas zu schnell unterwegs gewesen. Sie waren für die folgende Linkskurve einfach komplett im falschen Winkel unterwegs. Da kann man dann nur noch geradeaus über die Wiese fahren. Das kann schon passieren."

Frage: "Bei Ihnen hat man nicht gesehen, dass Sie in Schwierigkeiten geraten sind..."
Heidfeld: "Ich bin nicht eingeschlagen, aber ich habe mich einmal gedreht und bin das eine oder andere Mal in der Schikane geradeausgefahren."

Frage: "Wie gefällt Ihnen diese Strecke?"
Heidfeld: "Es ist eine schöne Strecke, besonders da sie auch etwas Besonderes ist im Vergleich zu den anderen Strecken, die wir dieses Jahr hatten. Wir haben später im Jahr auch nach Monza, wo ebenfalls Höchstgeschwindigkeit gefragt ist. Diese beiden Rennen sind auch in einem Kalender außergewöhnlich, der 20 Rennen umfasst."


Fotos: Nick Heidfeld, Großer Preis von Kanada


Frage: "Blicken wir auf das Qualifying. Es hat im Vorfeld eine leichte Anregung von Teamchef gegeben, man sollte sich mit Ihnen zusammensetzen und das Qualifying besprechen, weil Sie im Rennen fantastische Leistungen abliefern, es im Qualifying jedoch noch etwas hakt. Was haben Sie besprochen, habt ihr etwas rausgefunden?"
Heidfeld: "Das habe ich nicht erst dann besprochen, sondern schon vor zwei oder drei Rennen, als ich sagte, dass das noch nicht optimal ist. Ich versuche, das zu optimieren. In Barcelona hatte ich leider nicht die Chance, da das Auto dort abgefackelt ist. In Monte Carlo war ich ebenfalls frustriert, dort nur von Position 16 zu starten. Das war natürlich nicht das, was wir uns vorgestellt hatten."

"Ich versuche hier nach wie vor etwas zu ändern. Zum einen an meinem Fahrstil, zum anderen arbeiten wir auch intensiv am Auto. Wir haben in Monaco gesehen, dass das Auto dort nicht so gut funktioniert hat, wie wir uns dies erhofft hatten. Wir haben schon einige Änderungen dabei, schauen wir mal, ob es besser wird. Ich habe schon das Gefühl, dass es aufwärtsgeht. Aber ganz da, wo wir sein wollen, sind wir noch nicht."