Heckflügel 2011: Konsequenzen müssen durchdacht sein

Der verstellbare Heckflügel ab 2011 darf das Spektakel nicht negativ beeinflussen - Über den Einsatz soll bei den Testfahrten entschieden werden

(Motorsport-Total.com) - Die Diskussionen über den beweglichen Heckflügel ab der kommenden Saison werden noch lange nicht abreißen. Speziell die Piloten haben große Sicherheitsbedenken, doch im Hintergrund werden die Regeln für dieses System vorbereitet. FOTA-Präsident Martin Whitmarsh geht davon aus, dass der neue Heckflügel kommen wird, trotzdem muss das System gut durchdacht sein.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Es wird noch viele Diskussionen über den verstellbaren Heckflügel ab 2011 geben

"Der verstellbare Heckflügel wird kommen, denn er ist die Antwort auf den Druck, dass wir besseres Racing bieten müssen", wird Whitmarsh von 'Autosport' zitiert. "Wir müssen aber vorsichtig sein und könnten ihn auch wieder verbieten." Er bekräftigt außerdem, dass man den Teams diese Möglichkeit einräumen muss, falls sich die Idee als Fehler herausstellt.#w1#

"Man kann so eine Änderung nicht kurzfristig machen. Wenn jeder den Heckflügel entwickelt und man bemerkt dann bei den Wintertestfahrten, dass es nicht den erhofften Vorteil bringt, sollten wir es nicht verwenden", zeigt Whitmarsh die Möglichkeiten auf. "Sollte sich der Weg, wie wir uns ihn vorstellen, nicht als gut erweisen, können wir es dann immer noch ändern."

Man sieht also, dass es noch viele Fragen zu klären gibt und eine große Ungewissheit über den verstellbaren Heckflügel herrscht. Speziell das Reglement ist der Knackpunkt. Zum Beispiel ist das Energierückgewinnungssystem KERS in der laufenden Saison erlaubt, aber die Teams haben sich auf einen Verzicht geeinigt. Vergleichbar wollen die Teams den verstellbaren Heckflügel im Reglement festschreiben, damit die Grundvoraussetzungen einmal erfüllt sind. Schließlich sind bewegliche aerodynamische Teile verboten, ebenso ist die Flexibilität der Flügel vorgeschrieben.

Deshalb meint Whitmarsh: "Jetzt den Einsatz und die sportlichen Regeln zu ändern wäre sehr einfach und im Interesse der Formel 1. Man muss über das Design der Autos nachdenken. Man sollte die technischen Regeln festlegen, und sich nicht aus reinem Enthusiasmus auf das Thema stürzen. Ich denke wir müssen uns etwas zurücknehmen und mehr Gedanken in das sportliche Reglement investieren. Ist der Heckflügel dort nicht eingebunden, können wir vielleicht nicht die Technologie bereitstellen, die im technischen Reglement vorgeschrieben ist."

"Man muss Folgeerscheinungen verstehen"

Mercedes-Renningenieur Jock Clear stimmt Whitmarsh zu, dass das System gut durchdacht sein muss, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird. "Wir müssen genau verstehen welche Folgeerscheinungen ein verstellbarer Heckflügel auslöst. Wir würden damit das gegenwärtige Format verändern. Man muss sich die Frage stellen, in welche Richtung die Ingenieure entwickeln, und wohin das führen wird. Das ist derzeit schwierig abzusehen."

"Man müsste all diese Ideen auf den Tisch legen, und Genies wie Adrian Newey, Ross Brawn oder Neil Oatley zerbrechen sich ihre Köpfe darüber. Sie geben dann ihr okay und können die Auswirkungen abschätzen", mutmaßt Clear. "Man braucht natürlich einige Simulationen, aber wir müssen sehr vorsichtig sein, wie wir das Thema angehen."

Die meisten Rennen in dieser Saison waren für die Fans unterhaltsam und spannend. Das Produkt Formel 1 hat schon langweiligere Zeiten durchgemacht. "Es wäre eine Schande, wenn wir all das, was wir jetzt haben, verlieren würden, nur weil wir eine falsche Richtung einschlagen würden", so Clear. "Wir müssen lange und hart darüber nachdenken und die Superhirne zu Losungen kommen lassen. Wir dürfen nicht eine Meinung sofort durchdrücken."

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