Haug über KERS-Regeländerung: "Reine Spekulation"

Mercedes-Sportchef Norbert Haug bleibt mit seinen Aussagen zum Thema KERS vage und äußert sich nicht zu einer möglichen Regeländerung

(Motorsport-Total.com) - 2009 ist erstmals die Hybridtechnologie KERS in der Formel 1 zugelassen, doch vor dem Hintergrund der hohen Entwicklungskosten würden alle Teams bis auf BMW eine Verschiebung der Einführung bevorzugen. Das ließ Diskussionen darüber aufkommen, ob das Reglement nicht in letzter Minute doch noch gekippt werden könnte.

Titel-Bild zur News: KERS

Das KER-System sorgt schon vor seiner Einführung für viele Diskussionen

Aber: "Das wäre reine Spekulation. Im Moment wurde das Reglement so verabschiedet", erklärte Mercedes-Sportchef Norbert Haug im Rahmen einer Telefonkonferenz. Fakt ist: Solange BMW nicht vom Pro-KERS-Standpunkt abweicht, wird gar nichts passieren. Die Teamvereinigung FOTA hat sich nämlich darauf verständigt, dass kurzfristige Regeländerungen nur einstimmig beschlossen werden können. Erst für 2010 würde eine 70-Prozent-Mehrheit reichen.#w1#

Haug möchte sich zum Thema KERS wegen des Mangels an Erfahrungswerten derzeit offenbar nicht allzu konkret äußern: "Wir müssen abwarten, was die Tests bringen", sagte er. "Wir sind im letzten Jahr sehr viel mit einem System gefahren, wie man weiß, und wir werden das auch weiterhin tun. Dann werden wir sehen, wo wir stehen. Ich glaube, unsere Leute haben in der Kürze der Zeit sehr kompetente Arbeit geleistet."

Auf jeden Fall ist KERS für diejenigen, die das System hinbekommen, eine Riesenchance. Die Angaben der Teams, was der Einsatz bringen kann, variieren: Die einen prognostizieren ein bis drei, die anderen drei bis fünf Zehntelsekunden pro Runde. Sollte letztere Behauptung stimmen, dann könnte KERS die Weltmeisterschaft entscheiden. Doch Haug will erst einmal abwarten, wer KERS überhaupt einsetzen wird.

"Es kommt drauf an, wie viele so fahren und ab wann sie so fahren", so der Deutsche. "Wenn es zu einem Ausfall führt, ist es keine gute Idee. Wenn man mit KERS zu schwergewichtig ist, ist es auch nicht sonderlich hilfreich. Das System muss in die Gesamtbalance des Autos integriert werden, was eine sehr hochstehende Aufgabe und sicherlich nicht leicht zu bewerkstelligen ist. Ich denke aber, dass wir da ganz gut unterwegs sind."