• 05.08.2007 22:56

Hamilton: "Ich weiß nicht, ob er ein Problem hat"

Der McLaren-Mercedes-Pilot sprach in der Pressekonferenz über sein hartes Rennen, die Situation im Qualifying und sein Verhältnis zum Team und Alonso

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Lewis, du hast das Rennen in jeder Runde von der Pole aus angeführt - das war für dich ein wahnsinniger Tag, Kimi Räikkönen hat dich direkt dahinter die ganze Zeit unter Druck gesetzt."
Lewis Hamilton: "Ja, es war ein ereignisreiches Wochenende und für das gesamte Team ziemlich emotional, denke ich. Wir haben einen wirklich guten Schritt nach vorn gemacht, das Team hat hart gearbeitet, um das Auto zu verbessern, und wir sind hier mit einem wirklich großartigen Paket angekommen. Wir waren uns immer noch nicht sicher, ob wir vor den Ferrari liegen würden, aber wie man im Rennen sehen konnte, hatten sie einen großartigen Speed."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Laut Lewis Hamilton spricht Fernando Alonso nicht mehr mit ihm

"Ziemlich früh im Rennen - im zweiten Rennabschnitt - hatte ich ein Problem mit meiner Lenkung. Ich weiß nicht, was das war, aber das machte es sehr schwierig, den Speed zu halten. Wie man sehen konnte, büßte ich ein wenig ein, und ich war etwas nervös, dass etwas brechen könnte, aber Gott sei Dank ist das nicht passiert."#w1#

"Mir wurde jedoch über Funk mitgeteilt, dass alles in Ordnung war, ich musste also einfach nur weiter Druck machen. Kimi lag ziemlich lange Zeit direkt hinter mir, ich musste also bis zur letzten Runde Druck machen. Er fuhr ein fantastisches Rennen, ich habe es wirklich genossen. Aber es ist gut, dass wir nach einem ereignisreichen Rennen zuletzt wieder an der Spitze stehen."

Frage: "Kannst du etwas spezifischer werden, was das Lenkproblem betrifft? Kannst du uns auch etwas über den Unterschied der beiden Reifen erzählen - du hattest ja im letzten Rennabschnitt den weicheren Reifen. Kimi war sehr knapp an dir dran, es war womöglich eine Frage des Grainings und der Lebensdauer der Reifen..."
Hamilton: "Um ehrlich zu sein weiß ich nicht, was mit der Lenkung faul war. Sie lenkte lediglich ein wenig nach rechts, das müssen wir uns also anschauen. Was die Reifen betrifft - der erste Rennabschnitt war sehr gut, wir hatten einen großartigen Speed, sehr konstant, und ich war in der Lage, Druck und Druck zu machen und meine Zeit zu verbessern."

"Nach dem ersten Boxenstopp kämpfte ich auf denselben Reifen zu Beginn. Ich hatte am Heck eine großartige Traktion, aber das sorgte für Untersteuern, zudem kam ich in eine Menge Verkehr. Kimi war aus diesem Grund in der Lage, die Lücke zu schließen, und ich denke, dass er auch etwas leichter war als ich, um fünf oder sechs Runden, was ich wusste."

"Ich musste aus diesem Grund mit meinen Reifen haushalten, denn ich wusste, dass ich fünf zusätzliche Runden zu fahren hatten. Ich musste wirklich einen Vorsprung herausfahren, was ich tat, denke ich. Er kam um ein ordentliches Stück weiter hinter mir wieder auf die Strecke."

"Vom Options-Reifen, dem super-weichen Reifen, war ich sehr, sehr beeindruckt, denn während des Wochenendes dachten wir, dass das Graining zu übel sein würde, so schlecht, dass wir sofort langsamer werden würden. Ich denke, dass Kimi da etwas schneller war. Und zusammen mit dem Problem wurde das schwierig. Aber ich machte weiterhin Druck, gab nie auf und machte bis zur letzten Runde Druck."

Frage: "Es fällt schwer, sich daran zu erinnern, dass du noch ein Neuling in seiner ersten Saison bist, mit all dem Druck, das ganze Rennen über, mit Kimi hinter dir. Erzähl uns etwas über deine mentale Herangehensweise vom Start bis ins Ziel."
Hamilton: "Nun, wie du dir vorstellen kannst, wäre es angesichts der ganzen Dramen, die im Verlauf des Wochenendes auftauchten, leicht gewesen, den Fokus zu verlieren. Das war ein wenig wie ein Beruhigungsmittel für das Team, aber das Großartige ist, dass das Team positiv gestimmt bleibt und die Energie im Team erhalten bleibt."

"Das beweist einfach, dass es nichts gibt, das uns stoppen kann. Ich bin mit diesem im Hinterkopf ins Auto gestiegen, um meiner Arbeit nachzugehen, und ich weiß natürlich, wie man Rennen gewinnt. Kimi hat mir schon ein paar Mal in diesem Jahr am Heck geklebt, vor allem in Malaysia. Nach dieser Erfahrung fiel es mir heute leichter, auch wenn es nichtsdestotrotz ein hartes Rennen war."

Frage: "Es ist in gewisser Weise ein ironisches Wochenende. Du hast zugegeben, dass du gestern die Teamstrategie im dritten Qualifying-Teil etwas veränderst hast und du bist dennoch auf die Pole gekommen. Du hast gewonnen, bist aber nicht die schnellste Rennrunde gefahren. Ein ironischer Tag in gewisser Weise..."
Hamilton: "Ja. Ich weiß wirklich nicht, was ich darüber sagen soll. Alles, was ich weiß, ist, dass ich heute mit einigen der Probleme, die ich hatte, womöglich eines meiner härtesten Rennen gefahren bin. Es ist aus diesem Grund sogar noch befriedigender, dass ich zusätzlich Druck machen musste, um Kimi hinter mir zu halten. Einfach in die Punkte zu kommen, das ist für mich so wichtig und ich denke auch für die Moral des Teams, zu zeigen, dass wir den Speed haben und dass wir jeden schlagen können."

Frage: "Ich denke, dass dieses Rennen durch die Tatsache zusammengefasst werden kann, dass du am Ende der ersten Runde einen größeren Vorsprung hattest als du in der letzten Runde hattest. Zudem hattest du einen fantastischen Start."
Hamilton: "Ja, dies war ein großartiges Rennen. Wir hatten eine großartige Geschwindigkeit, aus diesem Grund war ich ziemlich zuversichtlich, dass wir es schaffen können. Im ersten Abschnitt des Rennens waren wir in der Lage, einen Vorsprung herauszufahren und das Tempo zu bestimmen, nach den Reifen zu schauen, nachdem Benzin zu schauen und so weiter. Ich hatte eine Vorstellung, dass wir ein wenig länger als Kimi fahren könnten. Wenn man also bedenkt, dass wir schwerer waren, dann hatten wir ein gutes Tempo."

"Also schaute ich auf die Reifen. Die Konsistenz war sehr gut. Als ich in den zweiten Abschnitt des Rennens ging, hatte ich ein Problem, ich begann die Räder zu blockieren und ich hatte ein Problem mit meiner Lenkung, die nach rechts zog, das machte es extrem schwierig zu fahren. Die Frontpartie war einfach deutlich anders, als im Vergleich zum ersten Rennabschnitt."

"Dies ermöglicht es Kimi, aufzuholen. Ich dachte, dass es das Beste sei, von den Randsteinen wegzubleiben, denn ich wusste nicht, ob... Es war ein ähnliches Gefühl wie auf dem Nürburgring, ich war aus diesem Grund vorsichtig. Aber das Team teilte mir über Funk mit und sagte, dass es nicht wirklich ein Problem ist, dass das Auto in Ordnung sein wird. Ich war dann in der Lage, weiterhin Druck zu machen, aber es beeinträchtigte mich dennoch und Kimi hatte schlussendlich einen großartigen Speed."

Frage: "Natürlich ist es bei Lenkrädern bei modernen Formel-1-Autos nicht so, als ob man einfach mit der Hand ein wenig weiter dreht, oder?"
Hamilton: "Nein, exakt, man kann sich also vorstellen, wie das ist, wenn man ein ganzes Rennen so bestreiten muss. Es macht einen ziemlich großen Unterschied aus, wenn man links lenkt und man sich mehr anstrengen muss, um nach rechts zu lenken."

Frage: "Und du fuhrst auch einen längeren Abschnitt als Kimi..."
Hamilton: "Ja, wir hatten eine gute Benzin-Strategie im ersten Rennabschnitt, was es uns ermöglichte, zu... Zudem hatten wir einen sehr guten Speed... Das erlaubte es uns, länger zu fahren, wir wussten also, dass im zweiten Rennabschnitt..."

"Und wir konnten sehen, dass Kimi sehr, sehr schnell war, aber er war ein gutes Stück leichter als wir, ich musste aus diesem Grund mit meinen Reifen so gut wie möglich haushalten, mit dem Wissen, dass ich den Abstand maximieren muss, wenn er an die Box kommt, was ich tat. Das war nicht wirklich der Wendepunkt, aber es festigte das Rennen. Aber dann holte er am Ende auf mich auf, es war also bis zur letzten Runde schwierig."

Wie groß war der Druck in diesem letzten Rennabschnitt?"
Frage: "Zu Beginn, als ich im Verkehr steckte, kam er näher und näher. Es war wichtig, aus den Kurven einen guten Ausgang zu haben und zu versuchen, den Abstand so gut wie möglich zu halten, denn wir wussten, dass wir auf dem super-weichen Reifen ein Problem bekommen würden, aber zum Glück war dies nicht der Fall."

"Als ich erst einmal eine freie Runde hatte, war ich in der Lage, zu haushalten und den Motor nicht allzu sehr ranzunehmen und den Abstand aufrechtzuerhalten. Ich denke, dass es etwas zwischen einer und zwei Sekunden waren, ich hielt diesen Vorsprung aufrecht, anstatt besonders hart Druck zu machen und abzufliegen. Ich hielt ihn einfach konstant."

Frage: "Was hast du gestern bei dem berühmten Boxenstopp im Qualifying gedacht?"
Hamilton: "Ich denke, dass es wichtig ist, hier positiv zu bleiben. Man muss mental kontrolliert bleiben. An diesem Punkt dachte ich einfach, okay, die Zeit rennt davon, ich bin im Moment immer noch der Schnellste. Wenn ich auf den zweiten Platz komme, dann werde ich so viel Druck machen, wie ich kann, ich habe eine gute Strategie. Wie du bemerkt hast, war ich schwerer als Fernando, es war also ein Bonus, schneller und schwerer zu sein, und aus diesem Grund machte ich mir über das Rennen keine Sorgen."

Frage: "Die Saat des Sieges wurde natürlich gestern gesät. Ich frage mich, ob du ein paar Dinge aufklären kannst. Zunächst einmal sagte das Team, dass es eine jener Strecken war, auf der es nicht möglich war, die gleiche Anzahl an Runden zu fahren, während denen man Benzin verbrennt. Aber wenn man sich die Mathematik anschaut, dann scheint es so, als sei dies möglich. Und zweitens, was war der Grund, dass du die Vereinbarung nicht respektiert hast, Fernando vor zu lassen? Ich denke, dass du gesagt hast, dass Kimi nah dran war, und ich denke, dass du gesagt hast, dass du damit nicht einverstanden bist. Kannst du dies bitte ein wenig ausführen?"
Hamilton: "Zunächst einmal beendete ich meinen zweiten Qualifying-Durchgang als Erster, kam also an die Box. Sie kühlten mein Auto am schnellsten ab, ich war aus diesem Grund als Erster am Ende der Boxengasse, was für mich immer das Ziel ist. Dies ist das, was ich gern tun möchte, ich möchte gern als Erster auf die Strecke gehen."

"Als ich am Ende der Boxengasse stand, erinnerten sie mich daran: 'Lewis, lass Fernando vorbei'. Und ich sah, dass Fernando etwas rechts versetzt von mir stand und Kimi sehr, sehr dicht dahinter stand. Ich dachte also sofort, Okay, wir können Fernando vorbei lassen, solange wir Kimi nicht vorbei lassen müssen, denn dies bringt mich aus dem Rhythmus und könnte meinen Qualifying-Versuch ruinieren. Ich musste also innerhalb von einem Sekundenbruchteil eine Entscheidung treffen."

"Ich kam um die erste Kurve und dachte 'Okay, wenn Fernando mit mir mithalten kann, dann werden wir es beide schaffen, wir beide werden den Speed haben'. Ich machte aus diesem Grund Druck, ich weiß nicht, warum er das nicht getan hat, aber er fiel ein wenig zurück. Mir wurde gesagt, dass ich Fernando später überholen lassen muss, aber da war er schon um Meilen zurück, aus diesem Grund machte ich einfach weiterhin Druck."

Frage: "Und was ist mit dem Verbrennen von Benzin?"
Hamilton: "Ich denke, dass man nur auf bestimmten Strecken in der Lage ist, dies zu tun. Aus diesem Grund sagen sie, das hier ist eine Strecke, wo man es definitiv tun kann, und ich denke, dass wenn er direkt an mir dran geblieben wäre, dann hätten wir beide eine Extra-Runde fahren können. Ich denke, dass dann alles in Ordnung gewesen wäre."

Frage: "Du musst offensichtlich über diesen Sieg erleichtert sein. Haben die Vorkommnisse des gestrigen Tages diesen in irgendeiner Weise etwas verdorben?"
Hamilton: "Als ich in das Rennen ging, hing eine große Wolke über meinem Kopf, und es war schwierig, konzentriert zu bleiben, denn natürlich hatten wir dieses Gefühl im Team. Das Team würde keinerlei Punkte holen. Man wusste also nicht, ob dich das Team hasste, ob sie nur die Situation hassen, oder wem sie die Schuld geben."

"Es war aus diesem Grund schwierig, aber ich versuchte einfach, mit einem Lächeln auf meinem Gesicht her zu kommen und versuchte für alle positiv gestimmt zu bleiben und die gleiche Prozedur wie immer zu verfolgen. Ich drehte also im gesamten Team meine Runde und sagte 'Komm, los geht's, viel Glück!'."

"Es gab nur eine Person, die das nicht getan hat, aber dies hat mich nicht wirklich beeinflusst. Ich bin eingestiegen und habe meine Arbeit erledigt. Für das Team ist es natürlich nicht großartig, denn wir sind beide in die Punkte gekommen, wir hätten unseren Vorsprung auf Ferrari locker ausbauen können, bedenkt man, dass Felipe keine Punkte geholt hat. Aber so ist es nun einmal."

Frage: "Fernando sagte, dass du seit gestern mit keinem im Team mehr über das sprichst, was passiert ist. Was kannst du dazu sagen? Am Freitag hast du gesagt, dass es zwischen dir und Fernando eine Menge Respekt gibt. Ist das immer noch der Fall?"
Hamilton: "In Bezug auf den Respekt vor Alonso, dieser bleibt derselbe. Wenn man aufwächst und man damit beginnt zu schauen, wer so erfolgreich ist, wie du dies sein möchtest, dann muss man Respekt davor haben, was sie geleistet haben, egal ob dies Fernando oder Michael Schumacher ist. Und das tue ich."

"Ich habe ihn die vergangenen paar Jahre verfolgt und habe wirklich bewundert, was er geleistet hat. Das ändert sich also nicht. Er scheint seit gestern nicht mehr mit mir zu sprechen, ich weiß also nicht, ob er ein Problem hat."

"In Bezug auf das Sprechen mit dem Team - ich spreche mit jedem, ich habe allen die Situation erklärt, entschuldigte mich, wenn sie das Gefühl hatten, dass ich etwas gegen sie getan habe, aber so ist es nun einmal."

Frage: "Angesichts der unterkühlten Natur der Beziehungen innerhalb des Teams und der Emotion und Kontroverse gestern, wie würdest du die geschäftliche Beziehung beschreiben, vor allem zu Ron, nach der hitzigen Debatte gestern, und wie würdest du vorschlagen, dass man die Brücken schlägt, um nach vorn zu kommen?"
Hamilton: "Nun, mit Ron ist es... Natürlich war er gestern nicht sehr glücklich, wir hätten einfach professionell sein müssen, wir haben darüber gesprochen. Ich habe ihm meine Ansichten mitgeteilt, er respektierte diese. Er sagte 'Okay, ich respektiere dies, denn es ist Teil deiner Persönlichkeit und vielleicht war es in deiner Situation das Bessere für dich oder was auch immer'. Wir kamen so zu einem gegenseitigen Übereinkommen und begannen heute mit einer unbefleckten Vergangenheit."

"Wegen all der Probleme, die wir schon mit der FIA und mit Ferrari haben, ist es noch nicht großartig. Es lastet einfach mehr Druck auf dem Team. Tröstend ist die Tatsache, dass wir uns immer noch auf den Plätzen eins und zwei qualifizierten, sogar an diesem Wochenende, wenn man all die Dinge bedenkt, die vor sich gegangen sind."

"Das zeigt einfach, wie stark das Team ist. Wir sind hier angekommen und haben uns nicht von unserer Arbeit ablenken lassen. Das ist die Hauptsache. Ich denke, dass wir von nun an das Wochenende wie immer analysieren müssen. Wir müssen uns meiner Meinung nach hinsetzen und als Team miteinander sprechen und uns wieder vereinigen. Aber darüber mache ich mir keine Sorgen."

Frage: "Nach dem Qualifying hast du gestern hier gesessen und hast gesagt, dass du zum Team gehen musst, um dir eine Erklärung für das abzuholen, was vorgefallen ist. Was hat das Team dir erklärt, wie sich das alles entwickelt hat?"
Hamilton: "Gestern bin ich zurückgekehrt, alles war ruhig, wir haben nicht wirklich viel miteinander gesprochen. Ich kehrte zu meinen Ingenieuren zurück, wir verfolgten den gleichen Job wie immer, eine Nachbesprechung."

"Dann setzten wir uns mit Martin Whitmarsh, Fernando und seinen Mechaniker, mit mir und meinen Mechanikern zusammen und arbeiteten uns durch das Programm. Und dann fragten sie mich, warum ich nicht das tue, was sie von mir möchten. Also erklärte ich es ihnen."

"Ich sagte 'Ich machte einen Fehler, ich entschuldige mich, es wird nicht wieder vorkommen. Aber es ist passiert, lasst es vergessen und weitermachen. Wir stehen beide in der ersten Reihe, wir können also noch lächeln'."

"Und ich dachte das, denn wegen des Streits, den ich mit Ron über den Funk hatte, war er natürlich verärgert. Ich dachte, dass er mir einfach eine Lektion erteilt. Aus diesem Grund sagte ich, dass ich nicht gedacht hätte, dass Fernando so etwas tut, als ich zur Pressekonferenz ging. Aber ich habe Gründe, anders zu glauben."

Frage: "Der Wiederaufbau einer Beziehung ist natürlich eine Sache von zwei Seiten. Während du natürlich nicht für Fernando sprechen kannst, denkst du, dass du und Fernando erneut enge Teamkollegen werdet?"
Hamilton: "Ich denke, dass das immer schwierig ist. Ich hatte dies mit jedem Team, in dem ich war. Wenn du die zwei konkurrenzfähigsten Leute im Team hast, möglicherweise die zwei am konkurrenzfähigsten Leute, und beide gewinnen wollen... Dies versetzt das Team unter immensen Druck."

"Es ist einfach für alle extrem hart, fair zu spielen und es einfach zu gestalten. Dies ist der Grund, warum es manchmal erscheint, dass der eine Fahrer gegenüber dem anderen bevorzugt wird. Das ist auch der Grund, warum ich manchmal das Gefühl habe, dass er bevorteilt wird und umgekehrt."

"Ich hoffe, dass er von nun an noch mit mir spricht. Ich kann damit leicht umgehen. Ich habe keinen Groll auf jemanden. Ich führe weiterhin die Meisterschaft an, ich habe keinen Respekt vor ihm verloren. Wenn er mit mir nicht sprechen möchte, dann ist dies eine Entscheidung, aber ich bin diesbezüglich offen."

Frage: "Warst du nach dem gestrigen Qualifying überrascht, dass Ferrari heute so nah an McLaren dran war?"
Hamilton: "Wir dachten tatsächlich, dass die Ferrari vielleicht länger fahren als wir, ich verstehe aus diesem Grund wirklich nicht, warum sie gestern auf eine Runde nicht den Speed hatten. Aber wir haben das bei Ferrari schon zuvor gesehen, sie kämpfen damit, diese erste Runde hinzubekommen."

"Aber wenn du in den heutigen Tag gehst, dann kannst du nicht denken, dass Ferrari langsamer ist als du. Man muss davon ausgehen, dass sie mit etwas ankommen werden - das tun sie für gewöhnlich."

"Aber wie du schon gesagt hast, hatte ich ein Problem, ich verlor ab dem zweiten Abschnitt etwas Zeit. Ich kann nicht sagen wie viel, aber das hat definitiv meinen Speed beeinträchtigt. Ich denke jedoch, dass ich zum Schluss unabhängig davon hätte schneller fahren können."

Frage: "Was hast du an diesem Wochenende gelernt?"
Hamilton: "Ich denke, dass ich womöglich eine Menge über mein Team gelernt habe. Einfach wie stark sie sind, um mit all den Problemen umgehen zu können, die wir im Moment haben. Ich denke nicht, dass irgendein anderes Team damit besser umgehen könnte. Das ist für uns alle wirklich furchterregen."

"Wir dachten nach dem ersten Ergebnis, das alles klar sein würde. Dass wir weitermachen können. Es war für uns alle im Team aus diesem Grund eine harte Zeit, aber es hat uns nicht abgelenkt, was großartig ist."

"Was mich betrifft? Ich lerne jedes Mal, wenn ich ins Auto steige. Ich fühle mich im Auto wohler und wohler, ich kann etwas über Boxenstopps lernen und darüber, wie man einen Vorsprung herausfährt, wie man mit den Reifen haushält."

"Ich lerne die ganze Zeit, was eine großartige Sache ist. Ich befinde mich immer noch in meiner ersten Saison, also... Ich habe mehr über den Kurs gelernt, wurde während des Wochenendes schneller und schneller, und ich habe einmal mehr gelernt, wie man einen Fahrer wie Kimi hinter sich hält."

Frage: "Ist es korrekt, dass du persönlich hingegangen bist und die Rennleitung darum gebeten hast, zu untersuchen, was beim Qualifying-Zwischenfall gestern passiert ist?"
Hamilton: "Nein, ich ging die Treppe hinab und dort war einer der Stewards, aber wir haben darüber nicht wirklich diskutiert."

Frage: "Denkst du, dass deine Flitterwochen mit dem Team oder mit Ron Dennis nun beendet sind - oder gehen sie weiter?"
Hamilton: "Wie du weißt, arbeite ich seit rund - es müssen nun beinahe zehn Jahre sein, für ihn. Also okay, es ist für das Team ein ziemlich großes Ereignis und ein Problem, aber ich denke, dass die Beziehung, die wir haben, sehr, sehr stark ist, und dass so etwas nichts zwischen uns kommen lässt. Wir werden weitermachen und größere und bessere Dinge anstreben."

Frage: "Denkst du, dass der Vorsprung, den du nun hast, komfortabel genug ist, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen?"
Hamilton: "Nein, er ist nie komfortabel. Es sind noch sechs Rennen zu fahren, es liegt noch ein weiter Weg vor uns. Wir können uns kein Wochenende wie den Nürburgring leisten, aber ich denke, dass wir dort alle das Pech hatten, das man an einem Wochenende haben kann."

"Dies war jedoch positiv, denn wir haben eine Menge gelernt. Aber wir können es uns nicht mehr leisten, erneut keine Punkte zu holen. Ich werde mit Sicherheit bis zum letzten Rennen Druck machen."

Frage: "Du hast gesagt, dass du gegenüber Fernando ziemlich offen bist, aber warum denkst du, ist es seine Sache, zu dir zu kommen?"
Hamilton: "Wer sagt das?"

Frage: "Wirst du zu ihm gehen, um mit ihm zu sprechen?"
Hamilton: "Wenn ich komme und ich ihn sehe, dann werde ich mit ihm sprechen. Aber ich werde nicht nach ihm Ausschau halten und... um ihn besser fühlen lassen."

Frage: "Im Team bist du derjenige, dem man die Schuld für das geben muss, das gestern vorgefallen ist."
Hamilton: "Das ist deine Meinung."