Halo-Alternative: Red Bull testet erstmals eigene Variante

Red Bull hat das alternative Konzept zum Halo-Cockpitschutz mit Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat bereits getestet - Piloten positiv gestimmt: "Besser als Halo!"

(Motorsport-Total.com) - Das Halo-Konzept ist noch nicht in Stein gemeißelt. Obwohl es für den Heiligenschein über den offenen Cockpits der Formel-1-Boliden viele Befürworter gibt, haben manche anstatt nur Kritik zu üben, selbst Ideen vorgebracht. Zumindest Red Bull ließ Mitte März mit einem Jet-Kanzel-Konzept aufhorchen. (Hier die Details!) Die Österreicher wollen nicht nur Streben am Boliden montieren, in der Bullen-Variante gibt es auch eine Art Windschutzscheibe aus Glas.

Titel-Bild zur News: Cockpitschutz: Halo-Alternative von Red Bull

Red Bull möchte mit dieser Alternative dem Halo-Konzept Konkurrenz machen Zoom

Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat, die beiden Red-Bull-Piloten, durften - wie nun am Mediendonnerstag in Bahrain bekannt wurde - die Variante in einer ersten Testversion ausprobieren. Der Australier ist angetan: "Die Sicht war ehrlich gesagt gut, das war ein ziemlich guter erster Versuch." Bisher sah man einen Cockpitschutz nur in Form des Halo-Systems an den beiden Ferraris von Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel bei den Testfahrten in Barcelona montiert. (Dazu mehr lesen!) Red Bull will Ende April bei einer Demofahrt das alternative Konzept zeigen.

Das Problem mit dem eingeschränkten Sichtfeld der Piloten lässt Ricciardo nicht gelten: "Die Streben an den Seiten haben sie so angebracht, dass sie in einer Linie mit den Spiegeln sind. Sie behindern uns also nicht." Ricciardo ist ein Fürsprecher der Red-Bull-Variante, gibt jedoch zu, dass er keinen Vergleich habe, da er das Ferrari-Modell nicht fahren konnte.

Auch sein Teamkollege Daniil Kwjat ist sich sicher: "Es ist besser als Halo. Das einzige Fragezeichen ist die Glasverkleidung. Es wäre nicht sehr praktisch, wenn es schmutzig wird, oder ein anderes Auto vor dir Öl verliert. Dann würde es dreckig werden."


Jet-Kanzel & Windschutzscheibe im FIA-Crashtest

Der Weltautomobilverband FIA hat bereits 2011 Tests mit Jet-Kanzeln und Windschutzscheiben für eine bessere Cockpit-Sicherheit durchgeführt Weitere Formel-1-Videos

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko hat daher im Gespräch bei 'ServusTV' angemerkt, dass auf die Scheibe Folien angebracht werden könnten, die im Falle von starker Verschmutzung beim Boxenstopp abgezogen werden könnten. Dieses Verfahren wird nun bereits bei den Helmvisieren der Piloten angewandt. (Hier Markos Aussage lesen!)

Kwjat glaubt, dass die Red-Bull-Variante in die richtige Richtung tendiert. "Was die Sicht betrifft, ist für mich das Halo-System fragwürdiger als die Red-Bull-Variante", meint der Russe.