• 16.03.2016 15:27

  • von Ian Parkes (Haymarket)

Haas: Nur keine technische Abhängigkeit von Ferrari

Wie Teamboss Gene Haas verhindern will, dass sein Team komplett von Ferrari abhängig ist und warum dies für die Neueinsteiger aus den USA wichtig ist

(Motorsport-Total.com) - Gene Haas, Besitzer des gleichnamigen Neueinsteigerteams, will sich in der Debütsaison nicht zu sehr auf Partner Ferrari verlassen sondern selbst die Verantwortung übernehmen. Beim zweiten Wintertest verzeichnete man beim VF16 zahlreiche Zuverlässigkeitsprobleme - speziell der Turbolader bereitete dem Team Sorgen.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Keine Ferrari-Abhängigkeit: Das Haas-Team nimmt sich selbst in die Pflicht Zoom

Haas bezieht die Antriebseinheit und eine Reihe anderer Teile von Ferrari, doch der Boss ist der Ansicht, dass man sich nicht auf den Ausrüster verlassen sollte. "Wenn irgendwas nicht ganz perfekt ist, dann ist Ferrari sehr zögerlich, wenn es darum geht, sie auf der Strecke einzusetzen", sagt Haas. "Wenn die Telemetrie ein Problem anzeigt, dann werden sie den Motor nicht einsetzen, solange das Problem nicht gelöst ist."

"Beim ersten Test hatten wir nur ein kleines Kabelproblem, das Fehlzündungen beim Motor verursachte. Das mussten wir also lösen, und es benötigte Zeit, das Kabel zu finden."

Generell ist man natürlich an die Roten aus Maranello gebunden, bestätigt Haas: "Natürlich verlassen wir uns stark auf Ferrari. Das Turbolader-Problem war bedauerlich, aber Ferrari ist sehr behutsam. Wenn es ein Problem gibt, dann werden sie das untersuchen. Das Problem mit dem Turbolader ist, dass er bei jeglichen Problemen explodieren kann. Sie wollten also daher nur ja keine Parameter überschreiten, da dies einen katastrophalen Defekt verursachen könnte."

Haas will es vermeiden, mit dem Finger auf Ferrari zu zeigen, weshalb er sein Team bei der Problemlösung mehr in die Pflicht nimmt. "Ferrari kümmert sich um den Motor, aber wir müssen uns entscheiden, wie wir weitermachen. Es ist unser Auto, und Ferrari hat viel Verantwortung als technischer Partner. Es gibt aber keinen Grund, warum nicht wir einige dieser Verantwortungsbereiche übernehmen könnten, um sicherzustellen, dass unser Auto auch tatsächlich funktioniert."

Er will seine Mannschaft aus der Abhängigkeit lösen: "Wenn wir einen schlechten Tag haben, dann kann ich nicht hier sitzen und sagen, dass Ferrari schuld ist. Wir müssen die Verantwortung für unsere Leistungen auf der Strecke übernehmen. Wir werden die Ursachen ergründen. Und wenn wir technische Probleme haben, dann müssen wir wissen, wie wir sie lösen. Das unterscheidet uns von anderen Teams. Wenn wir stolpern - und wir werden stolpern -, dann um wieder aufzustehen und es erneut zu versuchen."