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Button gibt sich defensiv: Es braucht noch viel Arbeit

McLaren-Honda will die katastrophale Formel-1-Saison 2015 vergessen machen - Jenson Button glaubt aber nicht, dass man auf Anhieb dort sein wird, wo man hin will

(Motorsport-Total.com) - Zwei Weltmeister in einem Team, das insgesamt 20 Fahrer- und Teamtitel geholt hat - welche Ansprüche Jenson Button, Fernando Alonso und McLaren haben, muss nicht weiter erläutert werden. Die Formel-1-Saison 2015 wäre daher mit dem Wort "Debakel" noch schmeichelhaft umschrieben. Natürlich soll, nein muss 2016 alles wesentlich besser werden. Das Problem für Jenson Button wie auch Fernando Alonso ist die Zeit, denn beide sind im Herbst ihrer Karriere. Und Siege sind auch 2016 nicht zu erwarten.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button glaubt nicht, dass bei McLaren 2016 ein Knoten platzt Zoom

Zunächst sah es bei den Testfahrten sogar so aus, als würde die Geschichte sich wiederholen: Beim Februar-Test war der McLaren MP4-31 das langsamste Fahrzeug und nur Manor absolvierte noch weniger Kilometer. Die März-Testfahrten in Barcelona verliefen dann etwas angenehmer: Alonso und Button fuhren über 2.000 Kilometer und ließen immerhin drei Teams hinter sich. Nur: Achtbestes Team zu sein ist beileibe nicht das Ziel von McLaren. "Wir sind ein Team, das es gewohnt ist, zu gewinnen und um die Spitze zu kämpfen", bringt es Jenson Button auf den Punkt.

Doch davon kann das so erfolgsverwöhnte Team derzeit nur träumen. Button warnt daher vor übertriebenen Erwartungen: "Ich denke, dass wir den Rückstand reduziert haben, aber es braucht noch viel Arbeit, bevor wir in eine Position kommen, mit der wir glücklich wären." Daher erwartet auch keinen einfachen Saisonauftakt für McLaren-Honda.

Nur Siege machen glücklich

"Wir werden sicher Fortschritte sehen, aber wir müssen uns vor Augen führen, dass alle (anderen; Anm. d. Red.) über den Winter hart gearbeitet haben", so der Weltmeister von 2009. Und es kommt noch schlimmer: "Ich denke, unsere Performance ist derzeit nicht dort, wo wir künftig in den Rennen stehen möchten." Aus diesem Grund möchte er nicht einmal ein Ziel setzen, was ein zufriedenstellendes Ergebnis beim Formel-1-Saisonauftakt für ihn und Fernando Alonso wäre.

Leicht verlegen fügt er hinzu: "Da wir beide Weltmeisterschaften gewonnen haben, wären wir eigentlich nur mit Siegen glücklich. Bei allem anderen geht es nur darum, aus der Situation zu lernen und darauf aufzubauen, sodass man in der Zukunft wieder auf das ultimative Ziel hinarbeiten kann." Ob er selbst noch die Früchte wird ernten können, steht für den 36 Jahre alten Jenson Button in den Sternen. Aber er kann - fürstlich entlohnt - dabei helfen, das Team für die Zukunft wieder auf die Beine zu stellen.

Jenson Button

Die Testfahrten im März liefen für McLaren zumindest besser als die im Februar Zoom

In Melbourne wird sich zeigen, was die Fortschritte Wert gewesen sind. Fernando Alonso hatte behauptet, McLaren könnte fast zum Nulltarif zweieinhalb Sekunden finden. "Es wird eine steile Lernkurve an diesem Wochenende geben", sagt Button. "Wir wissen wirklich nicht, wie konkurrenzfähig wir sind, bis wir auf die Strecke gehen. Deshalb ist es ein wichtiges Rennen für jeden in der Formel 1."