Haas: Es geht immer ums Geschäft

Gene Haas denkt bei seinem Einstieg in die Formel 1 eher über das Geschäftliche als über das Rennfahren nach - Er nützt Plattform Königsklasse zur Selbstvermarktung

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 und die Vereinigten Staaten von Amerika - das war nie die große Liebe. Doch langsam kommt wieder etwas Schwung in die Beziehung. Mit dem Austin-Grand-Prix in Texas wurde ein Anfang gemacht. Nun wird 2016 auch ein US-amerikanisches Team an den Start der Formel-1-Weltmeisterschaft gehen. Gene Haas ist der Initiator dahinter, doch geht es ihm gar nicht so sehr um das Rennfahren an sich.

Titel-Bild zur News: Gene Haas

Gene Haas: Geht sein Formel-1-Projekt von der Business-Seite an Zoom

Außerdem fragt man sich warum ein US-Amerikaner in die Formel 1 einsteigt, die in seiner Heimat doch eher als außerirdisch gilt? "Ich glaube nicht, dass es außerirdisch ist. Formel 1 ist schon über Jahrzehnte in der amerikanischen Denkweise vorhanden", so Haas gegenüber 'Formula1.com'. "Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass die Amerikaner Formel 1 mögen. Ich kann mich noch an den Long-Beach-Grand-Prix von 1975 erinnern - das war schon was. Ich bin ein Fan seit damals - und ich war ziemlich jung."

Doch vorerst ist Haas nur in der NASCAR vertreten. Hierbei erwähnt er ebenfalls einen ähnlichen Beweggrund für sein Engagement in der Serie: "Wir haben NASCAR benutzt um unsere Haas-Automation-Produkte in Amerika zu verkaufen - wir verkaufen CNC-Maschinen-Werkzeug - und das Rennfahren in der NASCAR war wirklich gut dafür." Und so wurde die Idee geboren sich auch in anderen Rennserien zu präsentieren.

Haas liebt es Firmen zu bauen

"Also war unsere Idee in die Formel 1 zu gehen und unsere Marke mitzunehmen um Aufmerksamkeit zu erzeugen - in dem man in die Königsklasse des Motorsports geht. Formel 1 ist eine Premium-Marke im Rest der Welt und damit in Verbindung gebracht zu werden, wird uns helfen unsere Produkte auf der ganzen Welt zu verkaufen", glaubt Haas das große Geschäft zu wittern. Doch zuvor muss viel investiert werden. In Charlotte wird gerade am Teamhauptsitz gearbeitet.

"Wir wollen Aufmerksamkeit erzeugen - in dem wir in die Königsklasse des Motorsports gehen." Gene Haas

Also ist er doch eher ein Unternehmer und kein Racer? "Gute Frage. Wenn man zurückblickt, war ich, schon bevor ich ein Unternehmer geworden bin, involviert in Rennfahren." Selbst ist Haas jedoch nie gefahren. "Ich habe in Geschäften gearbeitet, die Teile für Rennautos hergestellt haben. Also wusste ich über Rennteams Bescheid - und auch die Bedürfnisse, die sie haben."

Der US-Amerikaner ist jetzt schon von seinem Erfolg in Europa überzeugt: "Jetzt wäre ich nicht überrascht, wenn viele der Teile, die für die Formel-1-Autos produziert werden, mit unseren Maschinen gemacht werden. Wir verkaufen viele Maschinen-Werkzeuge in England." Und in England sitzen mit Ausnahme von Sauber, Ferrari und Toro Rosso alle Formel-1-Teams.

"Ich bin davon überzeugt, dass das Formel-1-Geschäft auch eine erfolgreiche Unternehmung sein wird." Gene Haas

Haas gesteht, dass er doch eher der Geschäftsmann als der Autoliebhaber ist: "Um ehrlich zu sein, mag ich es neue Firmen aufzubauen. Ich habe eine Werkzeugfirma, die sehr erfolgreich ist. Wir haben einen Windtunnel und Stewart-Haas-Racing ist ein sehr erfolgreiches Unternehmen, und ich bin davon überzeugt, dass das Formel-1-Geschäft auch eine erfolgreiche Unternehmung sein wird."