Grosjean: "Es war ein dummer Fehler"

Romain Grosjean bedauert die Kollision mit Mark Webber in Suzuka und hat sich entschuldigt - Für Eric Boullier ist der Zwischenfall eine indirekte Folge der Sperre

(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjean sorgte beim Start zum Grand Prix von Japan wieder einmal für Aufsehen. Im dichten Gedränge kollidierte der Lotus-Pilot in Kurve zwei mit dem Red Bull von Mark Webber und löste damit eine Safety-Car-Phase aus. Sowohl für den Australier als auch für den Franzosen selbst waren die Hoffnungen auf eine Top-Platzierung jäh beendet.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean ärgert sich über seine neuerliche Startkollision Zoom

"Seit Singapur versuche ich beim Start sehr vorsichtig zu Werke zu gehen. Es ist umso frustrierender, dass ich in Japan in einen Zwischenfall verwickelt wurde", sagt Grosjean und beschreibt die Szene im Detail: "Als wir auf die erste Kurve zufuhren, hatte ich meine Augen auf Sergio (Perez; Anm. d. Red.), der links neben mir war und mit dem ich eine Berührung unbedingt vermeiden wollte. Als es dann in die Anbremsphase ging, erwartete ich keinen derart großen Geschwindigkeitsunterschied zwischen Mark und mir. Wir kollidierten und das war's."

Rückblickend bezeichnet der Lotus-Pilot die Szene als "dummen Fehler" und hält fest: "Mark kam nach dem Rennen zu mir und war natürlich nicht gerade begeistert. Doch ich habe mich bei ihm entschuldigt und nun müssen wir nach vorn schauen." Gemeinsam mit dem Lotus-Team hat sich Grosjean die Szene eigener Aussage zufolge noch einmal im Detail angesehen und kommt zum Schluss: "Das ist nach wie vor ein Bereich, in dem ich mich verbessern muss. Darauf wird bei den kommenden Rennen mein Hauptaugenmerk liegen."

Boullier: "Romain versuchte, es zu gut zu machen"

Für Teamchef Eric Boullier ist der Zwischenfall in Suzuka sogar indirekt eine Folge aus der gegen Grosjean verhängten Sperre im Anschluss an den Grand Prix von Belgien. "Als Romain in Singapur von seiner Sperre zurückkehrte, konnten wir sehen, dass er beim Start unter zusätzlichem Druck einiger Fahrer stand. In Suzuka machte er einen kleinen Fehler, indem er seine Geschwindigkeit gegenüber der von Mark falsch einschätzte. Ich glaube, er versuchte einfach, es zu gut zu machen und wollte sich unbedingt aus Schwierigkeiten heraushalten. Das hatte dann leider den gegenteiligen Effekt."

Auch der Teamchef bestätigt: "Wir haben uns zusammengesetzt und darüber gesprochen. Wir wissen, was zu tun ist." Abseits vom neuerlichen Startunfall gab es für Grosjean in Suzuka aber auch positive Erkenntnisse. "Das Qualifying war ein echtes Highlight. Wir schafften es locker in Q3, obwohl das Auto zu Beginn das Wochenende nicht so funktionierte, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aus der Zusammenarbeit mit meinen Ingenieuren und daraus, wie wir das Setup verbessern konnten, ziehe ich die größte Genugtuung", bemerkt der Lotus-Pilot.

Kurz vor Ablauf der Distanz stellte Grosjean seinen E20 an der Box ab und erklärt diesen Vorgang wie folgt: "Wir wollten das Rennen mit einem langen letzten Stint abschließen. Die Performance ging aber stark in den Keller. Von WM-Punkten waren wir weit entfernt. Ein weiterer Boxenstopp hätte aus taktischen Gründen keinen Sinn ergeben, also war die Aufgabe die einzig sinnvolle Option." Hintergrund der Maßnahme war natürlich, einen möglicherweise notwendig werdenden Getriebewechsel im Vorfeld des Grand Prix von Südkorea an diesem Wochenende ungestraft vornehmen zu dürfen.