Glock: "Hast du mehr Geld, kannst du mehr entwickeln"

Marussia-Pilot Timo Glock zieht Bilanz und freut sich auf das Auto für die nächste Saison: "Es gibt einige Bereiche, wo wir uns weiter verbessern können"

(Motorsport-Total.com) - Das Marussia-Team verlor beim Saisonfinale den sicher geglaubten zehnten Platz in der Herstellerwertung an Caterham. Damit geht Timo Glocks Team wichtiges Geld durch die Lappen, das für die Saison 2013 eine Hilfe gewesen wäre. In der Saison 2012 tat sich das Hinterbänkler-Team erneut schwer. Ohne KERS war man Caterham zu Saisonbeginn klar unterlegen.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glocks zwölfter Platz von Singapur reichte am Ende doch nicht aus Zoom

"Es war ein schwieriges Jahr", blickt Glock zurück. "Es fing schon schwierig an, weil wir quasi ohne echten Test zum ersten Rennen in Australien antreten mussten. Seither wurde unser Auto aber deutlich verbessert. Ich hätte nicht gedacht, dass wir die Lücke noch einmal so dermaßen würden schließen können. Wir lagen anfangs 1,5 Sekunden hinter Caterham, aber in der zweiten Saisonhälfte haben wir deutlich aufholen können. Das war toll. Ich denke, die Arbeit im Windkanal hat sich ausgezahlt. Das war schön zu sehen."

"Weniger glücklich bin ich damit, wie die Saison für mich persönlich verlaufen ist. Es gab technische Probleme, die aus meiner Sicht drei oder vier Rennen mehr als schwierig gestaltet haben. Wir haben diese Schwierigkeiten dann aber überwunden. Ich war am Ende näher an den Caterhams dran und habe in Qualifyings und Rennen mehr aus dem Auto herausholen können", freut sich der Deutsche.

Glock hofft auf größeres Budget

Zweifellos das Highlight der Saison war Glocks zwölfter Platz in Singapur. "Dort passte es alles zusammen, außerdem liebe ich die Strecke. Ich bin ein paar Risiken eingegangen und kam fehlerfrei durch. In Singapur sind mir noch nie irgendwelche Patzer unterlaufen, was ganz nett ist. Ein weiteres Highlight war Südkorea, wo ich wirklich gegen die Caterhams kämpfen konnte", berichtet Glock. "Auch Austin war aus meiner Sicht gut."

Doch was fehlt den drei kleinen Teams zu Punkten? "Man bräuchte mehr Abtrieb. Es liegt natürlich grundsätzlich am Budget", erklärt er. "Wenn man einen großen Schritt schaffen will, dann braucht man dafür mehr Geld. Wir entwickeln im Rahmen unserer Möglichkeiten, aber mit mehr Geld kannst du eben schneller entwickeln."

"Unser erstes Ziel muss es also sein, ein größeres Budget zu bekommen. Daran arbeiten unsere Leute derzeit. Wenn das klappt, dann kann uns ein großer Schritt gelingen. Ich bin sicher, dass wir deutlich besser ausgesehen hätten, wenn wir vor dem Saisonstart ordentlich getestet hätten. Oder wenn wir eher in den Windkanal gegangen wäre, oder wenn wir KERS gehabt hätten. Wenn alle Entwicklungen bei uns etwas früher gekommen wären, dann hätten wir Caterham vielleicht sogar schlagen können", lässt der Marussia-Pilot offen.


Fotos: Marussia, Großer Preis von Brasilien


Schafft Symonds die Wende?

Große Hoffnungen steckt Glock in Pat Symonds. "Ja, wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Es ist toll, mit ihm zu arbeiten. Er weiß genau, wovon er spricht. Er hat die richtigen Leute um sich gesammelt und macht einen tollen Job", lobt Glock den Technischen Berater. "Das neue Auto sieht nicht schlecht aus, alles läuft nach Plan. Wir arbeiten unter Hochdruck daran und verbringen mit dem Wagen auch mehr Zeit im Windkanal. Wir müssen auf Grundlage unserer Möglichkeiten das Beste herausholen. Es ist eben so: Hast du mehr Geld, kannst du mehr entwickeln."

"Es gibt einige Bereiche, wo wir uns weiter verbessern können. Das gilt eigentlich für alle Bereiche. Das heißt nicht, dass wir derzeit schlecht sind, aber wer vorankommen will, der muss sich eben verbessern", bemerkt Glock. "Dass wir Pat mit dabei haben, ist von großem Wert. Er hat so viel Erfahrung, kann sich alles genau anschauen. Er hat schon Titel gewonnen. Er schaut sich die Dinge von außen an und dann verbessern wir die Dinge gemeinsam."

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