Gerührter Dennis mit gemischten Gefühlen

McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis ist begeistert über den ersten Sieg von Lewis Hamilton, vergisst aber nicht auf das Pech von Fernando Alonso

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Großer Tag für Ron Dennis: Sein motorsportlicher "Ziehsohn" Lewis Hamilton feierte heute in Montréal seinen ersten Grand-Prix-Sieg, was beim ansonsten so kühlen Briten natürlich für große Rührung sorgte. Die emotionelle Siegerehrung beobachtete er daher aus dem Hintergrund, mit seiner Ehefrau im Arm.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis und Lewis Hamilton

Ron Dennis freute sich mit Lewis Hamilton, zeigte dabei Emotionen

"Ich habe vom Champagner gar nichts abgekriegt, denn ich habe mich ein bisschen zurückgezogen", sagte Dennis. "Ich freue mich für das gesamte Team, aber vor allem für seine Familie." Anschließend hielt er im Interview ein paar Augenblicke inne, rang sichtlich mit den Tränen - und bereitete Vater Anthony Hamilton ein wunderschönes Kompliment: "Sie haben einen ganz besonderen Sohn!"#w1#

Bekommt Hamilton den echten Pokal?

Der McLaren-Mercedes-Teamchef denkt angesichts des besonderen Anlasses sogar darüber nach, Hamilton den Kristallpokal vom Kanada-Grand-Prix nicht für die Trophäensammlung in Woking wegzunehmen: "Das wäre das Richtige, nicht wahr?" Normalerweise müssen ja die Silberpfeil-Piloten alle Pokale laut Vertrag bei Dennis abliefern und bekommen anschließend nur Repliken.

Zum Rennen sagte der 60-Jährige: "Das war ein perfekter Job von Lewis. Er fuhr fantastisch, musste am Ende auf seine weichen Reifen aufpassen, denn die waren schon in schlechtem Zustand, aber er hat keine Fehler gemacht, auch bei den kritischen Restarts. Er ist auch den Wrackteilen auf der Strecke immer gut ausgewichen. Besser kann man es wirklich nicht machen."

Enttäuschung über Alonsos Pech

Allerdings vergaß er in der Stunde des Erfolgs auch nicht auf seinen zweiten Schützling, Fernando Alonso, der nach vier Ausritten im Senna-S und einer unglücklichen Zeitstrafe wegen eines unerlaubten Boxenstopps zu Beginn der ersten Safety-Car-Phase nur Siebenter wurde: "Ich bin auch ein bisschen betrübt, weil es bei Fernando nicht so gut lief", erklärte Dennis.

Und weiter: "Wir hatten vor der Safety-Car-Phase nur noch Benzin für eine Runde. Vielleicht hätten wir es riskieren sollen, ihn draußen zu lassen, aber wenn er dann stehen geblieben wäre? Die Safety-Car-Phase und das Schließen der Boxengasse hat unser Rennen zerstört. Natürlich kann man sagen, dass alle im gleichen Boot sitzen, aber es ist schon hart, denn man hat auf so etwas keinen Einfluss."