• 07.02.2008 10:57

  • von Roman Wittemeier

Gascoyne sieht Force India mit gesundem Wachstum

Der Force-India-Technikchef sieht Aufstiegschancen für das Team - Suche nach dem "Heiligen Gral" der Formel 1 für Mike Gascoyne sinnlos

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Mannschaft unter Namen wie MF1 Racing oder Spyker in den vergangenen Jahren vergeblich dem Erfolg hinterher gerannt ist, soll nun mit dem neuen Team Force India der Fortschritt kommen. "Dieses Team hat in den vergangenen Jahren ein Schattendasein geführt, ohne Geld und ohne Chance, sich zu verbessern", so Technikchef Mike Gascoyne im Gespräch mit 'autosport.com'. Mit dem Investment des neuen indischen Teambesitzers Vijay Mallya soll der Sprung nach vorn gelingen.

Titel-Bild zur News: Force India

Force India soll nach und nach ins Mittelfeld schlüpfen

"Ich glaube, mit Geld und passendem Einsatz ist der Sprung nach vorne möglich. Ich bin wirklich zuversichtlich, dass man uns in diesem Jahr besser erleben wird. Wie weit so etwas mit einem solch kleinen Team geht, ist eine andere Frage. Aber ich halte es für möglich, dieses Team mit dem neuen Budget so weit zu bringen, um vielleicht mal einen Podiumsplatz abstauben zu können", formuliert Gascoyne sehr hohe Ziele für das kleine indische Team.#w1#

Dezentes Wachstum als Schlüssel zum Erfolg

Erfolge könnten dem Team den endgültigen Schritt aus der Versenkung ermöglichen, so der Technikchef weiter: "Man muss vorsichtig wachsen und nicht das Geld zum Fenster rauswerfen. Aber wenn wir es ins Mittelfeld schaffen und dann neue Sponsoren finden, dann können wir dieses Geld gezielt einsetzen und später möglicherweise um das Podium mitfahren. Aber so etwas dauert drei bis vier Jahre. Wenn man sich Ferrari und McLaren anschaut, dann bauen die auf Stabilität, das hält sie vorne."

"Die Leute glauben an den Heiligen Gral in der Formel 1." Mike Gascoyne

Viele Entwicklungen in den Technikabteilungen der Formel-1-Teams seien reine Geldvernichtung, so der ehemalige Toyota-Chefdesigner: "Manche Teams bauen Autos mit radikal neuen Konzepten, aber ich sehe sie nicht schneller werden. Die Leute denken immer, es gebe in der Formel 1 den Heiligen Gral. Aber Teams wie zum Beispiel Ferrari, die nehmen einfach nur jedes vorhandene Teil und optimieren es weiter, so finden sie die beste Lösung."

Neues Motorenreglement hilft den kleinen Teams

Und doch spielt natürlich die finanzielle Ausstattung eines Teams nach wie vor eine wichtige Rolle. Nicht ohne Grund investieren Ferrari oder McLaren-Mercedes viele Millionen in Testumgebungen und Simulationscomputer, um die von Gascoyne angesprochenen Detailverbesserungen überhaupt finden zu können. Force India wird es schwer haben gegen die Werksteams, die neben mehr Geld natürlich auch über mehr Personal und mehr Testmöglichkeiten verfügen.

Aufgrund der Reglementsänderungen der vergangenen Jahre sei es nun aber eher möglich, Schritt zu halten, so Gascoyne: "Uns hilft zum Beispiel, dass die Motorentwicklung jetzt auf zehn Jahre eingefroren ist. Alle Motoren liegen in ihrer Leistung jetzt nur fünf bis zehn PS auseinander. Wenn du früher einen Kundenmotor hattest, musstest du immer 500 Umdrehungen weniger fahren. Das waren dann schon 20 bis 30 PS weniger Leistung. Du bekamst immer ältere Teile und konntest deswegen auch nie auf dem gleichen Level fahren."

Das Budget des Force-India-Teams habe sich im Vergleich zum vergangenen Jahr verdoppelt, erklärte Gascoyne. In der Saison 2008 stehen der Mannschaft rund 120 Millionen Dollar zur Verfügung, die teils in Entwicklung der Technik, aber auch in neues Personal investiert werden sollen. Zurzeit beschäftigt das Team 240 Menschen, am Ende des Jahres sollen es schon 300 sein.

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