Freitagsbestzeit für Wurz - Spannung im WM-Duell

Alexander Wurz sicherte sich in São Paulo die letzte Freitagsbestzeit des Jahres 2006 - Schumacher (6.) und Alonso (10.) am ersten Tag ähnlich schnell

(Motorsport-Total.com) - Der letzte Freitag der Formel-1-Saison 2006 ist gelaufen - und im zweiten Freien Training in Brasilien wurde den Fans 60 Minuten lang jede Menge Unterhaltung geboten: Bei angenehmen 22 Grad, stark bewölktem Himmel und trockenen Bedingungen lagen am Ende zwar drei Freitagsfahrer vorne, doch auch die Stammpiloten ließen sich auf der 4,309 Kilometer langen Strecke blicken.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz legte eine tolle Runde hin, sicherte sich damit die Tagesbestzeit

Alle Aufmerksamkeit galt natürlich den beiden WM-Kandidaten, von denen Michael Schumacher das etwas bessere Ende für sich hatte: Der Ferrari-Superstar schaffte nach 23 Minuten gleich in seiner ersten Runde eine Bestzeit, fiel bis zum Schluss nach insgesamt 15 Umläufen aber noch auf Position sechs mit 1,166 Sekunden Rückstand zurück. Ganz fehlerfrei blieb der 37-Jährige übrigens nicht - gleich zweimal fingen ihn die TV-Kameras neben der Strecke ein.#w1#

Alonso mit einer soliden Leistung zum Auftakt

Fernando Alonso spulte nach einem Motorwechsel vor dem ersten Freien Training am Nachmittag ein ähnliches Programm mit 16 Runden ab, allerdings blieb er in seinem besten Versuch um 0,107 Sekunden hinter Schumacher zurück. Dies bedeutete für den Renault-Titelverteidiger, der am Sonntag ja nur noch einen WM-Punkt benötigt, den zehnten Platz. Im Gegensatz zu seinem großen Konkurrenten blieb er aber abgesehen von einem Verbremser fehlerfrei.

Einen tollen Abschied vom Freitagsfahren bereitete sich indes Alexander Wurz (Williams-Cosworth/33 Runden), der in 1:12.547 Minuten mit einer starken Leistung die Tagesbestzeit markierte und damit Anthony Davidson (Honda/+ 0,106/37 Runden) und Sebastian Vettel (BMW Sauber F1 Team/+ 0,323/33 Runden) in die Schranken wies. Letzterer leistete sich heute Nachmittag übrigens ausgangs der sechsten Kurve seinen ersten Dreher in der Formel 1.

Jenson Button (Honda/+ 0,938/13 Runden) wurde hinter Jarno Trulli (Toyota/+ 0,936/21 Runden) Fünfter, Ralf Schumacher (Toyota/+ 1,218/22 Runden) als zweitbester Deutscher Siebenter und Franck Montagny (Super-Aguri-Honda/+ 1,245/20 Runden) trotz eines Drehers am Ende sensationell Achter, was die Stärke der Bridgestone-Reifen unterstreicht. Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/+ 1,256/8 Runden), der Schnellste von heute Morgen, und Alonso komplettierten die Top 10.

Wasserträger: Fisichella schneller als Massa

Fernando Alonso

Das Renault-Team leistete sich am ersten Tag schon mal keine groben Fehler Zoom

Wie lief es eigentlich für die Adjutanten der beiden WM-Kandidaten? Giancarlo Fisichella (12./Renault/+ 1,506/17 Runden) kam anfangs schnell auf Touren, fiel dann aber nach einem Dreher noch aus den Top 10 raus, während Felipe Massa (17./Ferrari/+ 2,014/15 Runden) - heute mit einem Rennoverall in den brasilianischen Nationalfarben unterwegs - über weite Strecken mit einem schweren Auto unterwegs war und sich auf Long-Runs konzentrierte.

Nicht allzu gut lief es für das BMW Sauber F1 Team: Zwar sicherte sich Vettel den dritten Platz, doch Robert Kubica (15 Runden) landete nach zwei Drehern mit 1,963 Sekunden Rückstand auf dem 16. Platz, während Nick Heidfeld (+ 2,246/13 Runden) gar nur 18. wurde. Weitere Zwischenfälle: Zwei Ausritte von Scott Speed (26./Toro-Rosso-Cosworth/+ 3,308/28 Runden) sowie ein technischer Defekt bei Robert Doornbos (28./Red-Bull-Ferrari/+ 3,704/8 Runden).

Insgesamt war es eine unterhaltsame Session, in der sich fast alle Favoriten einmal zeigten - und dennoch kann man noch immer keine ernsthaften Rückschlüsse für den Rest des Wochenendes ziehen: Bridgestone scheint einen leichten Reifenvorteil zu haben, doch für einen Freitag war Renault trotz der möglicherweise etwas konservativeren Strategie ungewöhnlich schnell - zumindest im Vergleich zur direkten Konkurrenz von Ferrari...