Formel-1-Newsticker
Formel 1 Montreal 2019: Der Freitag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Hamiltons Unfall und die Folgen +++ Vettel widerspricht Mercedes-Prognose +++ Dicke Luft bei Red Bull? +++
Video: Der Hamilton-Fahrfehler
Und das ist passiert: Lewis Hamilton hat sein Auto ausgangs Kurve 9 außer Kontrolle verloren und ist rechts in die Banden gerutscht. Das Video dokumentiert den Zwischenfall:
Und das war's für den Montreal-Freitag!
Damit ist der Freitag beim Grand Prix von Kanada zu Ende. Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit im Live-Ticker - und auf Wiedersehen am Samstag zum Qualifyingtag in Montreal!
Gute Nacht!
Magnussen erklärt Regelverstoß
Wenn du in der Zielschikane abkürzen musst, dann fädle dich links vom Poller wieder auf die Strecke ein. So lautet die Regel, die Kevin Magnussen im Freitagstraining in Montreal gebrochen hat. Aber warum eigentlich?
Er erklärt: "Weil ich mich so spät verbremst habe, war ich ziemlich weit rechts. Der Poller war ziemlich weit links. Es wäre vom Winkel her einfach ziemlich unmöglich gewesen. Wenn du so weit rechts hinkommst, kriegst du den Poller nicht."
Bei seiner Anhörung habe er den Rennkommissaren genau das gesagt. Sie hätten Verständnis geäußert. "Vielleicht werden sie das ändern", meint Magnussen.
Die Rennkommissare sprachen ihn jedenfalls frei, es gab keine Strafe.
Urteil: "No further action" bei Stroll/Grosjean
In Kurve 13 hatten sich Lance Stroll und Romain Grosjean berührt, die Rennkommissare untersuchten den Zwischenfall. Stunden nach der Anhörung beider Fahrer steht nun fest: No further action. Bedeutet: keine Strafen.
In der Urteilsbegründung heißt es: "Kein Fahrer war hauptsächlich [für den Zwischenfall] verantwortlich."
Grosjean bezeichnete die Szene als "vermeidbares Missverständnis", das nun aber abgehakt sei.
Mit solchen "Missverständnissen" hat Grosjean in Kanada schon Erfahrung:
Pirelli tut sich schwer mit Einschätzung
Selbst Reifenlieferant Pirelli weiß nach dem Freitagstraining der Formel 1 in Montreal noch nicht, was vom weiteren Wochenende zu erwarten ist. "Weil die Strecke so rasant schneller wird, können wir die einzelnen Reifenmischungen kaum einschätzen", lässt das italienische Unternehmen ausrichten. Man erwarte jedoch einen Abstand von rund 0,8 Sekunden zwischen den angebotenen Reifensorten C3, C4, C5 – den weichsten im 2019er-Sortiment.
Das für Kanada ungewöhnlich warme Wetter mache den Reifen zu schaffen, sagt Mario Isola als Pirelli-Chef. "Das hat natürlich Auswirkungen auf den Abrieb und den Verschleiß. Die Fahrer müssen daher vor allem auf ihre Hinterreifen achten."
Das hat Daniel Ricciardo ebenfalls festgestellt. Er meint: "Die Tage einer lockeren Einstoppstrategie sind hier vorbei, zumindest für dieses Wochenende. Aber alles, was das Rennen auflockert, hilft." Er rechne mit "ziemlich großen Unterschieden" bei der Rennstrategie.
Hülkenberg wittert Top-10-Chance für Renault
Renault-Fahrer Nico Hülkenberg gibt sich nach P9 im Freitagstraining in Montreal optimistisch, am Sonntag in die Punkte fahren zu können. "Es fühlte sich gut an, es war ein guter Freitag. Ich wüsste nicht, worüber ich mich beschweren sollte", meint der Deutsche.
Q3 sei "realistisch" für sein Team. "Die Top 10 sind auf jeden Fall das Ziel. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben. Dann sind die Top 10 mit beiden Autos möglich."
Hülkenbergs Renault-Teamkollege Daniel Ricciardo, im Training Achter, denkt ähnlich: "Ich glaube, wir sollten besonders im Qualifying dazu in der Lage sein, unter die schnellsten Zehn zu kommen. Wenn wir beide keinen Mist bauen, sollte das drin sein."
Video: Rot-Grün-Schwäche bei Williams
Das alte An-Aus-Spiel in der Formel-1-Version: Hier siehst Du, was bei Williams im Training schiefgelaufen ist, nämlich das Timing beim Losfahren aus der Boxengasse. Erst hat Robert Kubica das Signal (grüne Ampel) zum Losfahren bekommen, aber dann ...
Auf die Ampel achten!
Neue Williams-Aufhängung: Fahrer zufrieden
Es geht aufwärts bei Williams. Zumindest hat das Team im Freitagstraining von Kanada eine neue Vorderradaufhängung ausprobiert, die sofort Anklang bei den Fahrern gefunden hat. Das veränderte Teil ist im Detailfoto gut zu erkennen. Es handelt sich um das "Horn" am äußeren Ende der Aufhängung, das übrigens in ähnlicher Form schon seit geraumer Zeit bei anderen Teams verwendet wird.
George Russell meint dazu: "Es hat funktioniert, wie wir das erwartet hatten. Es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. So erhalten wir in den Kurven eine etwas bessere Balance. Das war Sinn und Zweck der Übung." Allerdings sagt der Brite auch: "Unsere Probleme sind damit nicht gelöst."
Ein Blick auf das Tagesergebnis bestätigt diesen Eindruck: Williams war erneut das schlechteste Team und belegte nur die Positionen 19 und 20. Das riecht auch in Kanada nach der letzten Startreihe, bei einem Rückstand von über 2,8 Sekunden auf die Spitze.
© Giorgio Piola
Video: Kommt es zum "Bullen"-Zwist in Montreal ...
... dann landet einer davon in der Mauer. So geschehen im 2. Training zum Grand Prix von Kanada, mit dem schlechteren Ende für Max Verstappen. Denn er berührte die "Wall of Champions". Aber sieh einfach selbst:
Vettel widerspricht der Mercedes-Prognose
"Ich denke, dass Mercedes absolut in der Favoritenrolle ist", sagt Ferrari-Pilot Sebastian Vettel. Seine Aussage steht also in Kontrast zu den Äußerungen von Valtteri Bottas, der ein "enges Duell" erwartet.
Warum Vettel Ferrari nicht vorne sieht: "Es fehlt uns allem in allem noch ein bisschen auf die Spitze. Mercedes hat das Tempo [im Training] vorgegeben", meint er. "Wir sind sicher nicht die Schnellsten. Unser Rückstand auf Mercedes ist noch ziemlich groß, glaube ich." Genau wissen werde man es aber erst nach dem Qualifying. "Wenn alle die Hosen runterlassen", sagt Vettel.
Generell meint der Ferrari-Pilot: "Man darf das Ergebnis am Freitag nicht überbewerten."
Wie üblich: Mercedes erwartet ein "enges Duell"
Das kennen wir ja schon: Erst prophezeit Mercedes, dass es im weiteren Wochenendverlauf ganz schwierig wird, dann fährt das Team doch wieder mit beiden Autos auf das Podium. Das hatten wir dieses Jahr ja schon bei allen sechs bisherigen Rennen.
Fortsetzung folgt in Kanada? Valtteri Bottas jedenfalls sagt nach dem Freitagstraining: "Unser Auto scheint sowohl auf Short- als auch auf Longruns eine gute Figur abzugeben, aber Ferrari war speziell auf den Geraden schnell. Es dürfte ein enger Kampf werden."
Warten wir ab, ob dieses Szenario tatsächlich eintritt oder ob Mercedes "völlig überraschend" doch wieder dominiert ... ;-)
Mercedes: Schaden nach Hamilton-Crash zu groß
Warum fuhr Lewis Hamilton nach seinem Crash im 2. Training nicht mehr hinaus auf die Strecke? Die Antwort liefert er selbst: "Die Jungs haben wirklich alles probiert, aber die Zeit reichte einfach nicht aus." Dabei war noch eine gute Stunde offen, als Hamilton in Kurve 9 verunfallte. Weil Mercedes jedoch die komplette Heckpartie des Fahrzeugs austauschte, blieb Hamilton nur die Rolle des Zuschauers.
"Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal eine komplette Einheit verpasst habe", meint Hamilton, der bis zu seinem Crash acht Runden abgespult hatte. "Es macht auf jeden Fall nicht so viel Spaß, von der Garage aus zusehen zu müssen. Man fühlt sich wie im Büro des Direktors und wäre eigentlich lieber in der Klasse."
Es sei ein schlichter Fahrfehler gewesen, sagt Hamilton über die Unfallursache. "Ich war auf der Suche nach dem Limit und habe es wohl leicht überschritten. Ich driftete ziemlich lange und hoffte noch, nicht in die Mauer zu knallen. Aber so etwas passiert. Das musst du schnell abhaken."
Formel-1-Technik: Ganz nah dran in Montreal
Da wirst Du staunen: Unsere Fotografen von Motorsport Images und Formel-1-Experte Giorgio Piola haben diverse Neuerungen an den Rennwagen entdeckt und Detailaufnahmen davon gemacht. Du findest sie in unserer Fotostrecke.
Mit dabei:
- Mini-Winglets bei Red Bull und Renault auf S-Schacht-Höhe
- Neue Rückspiegel-Konstruktionen bei diversen Autos
- Spezielle Kanada-Heckflügel überall
Also: reinschauen!
Freitagsanalyse: So stark ist Mercedes wirklich!
Was ist die Ferrari-Bestzeit im 2. Training wert? Wir sagen es Dir! In unserem Trainingsbericht von Chefredakteur Christian Nimmervoll liest Du einerseits, wie es um das Kräfteverhältnis in Kanada bestellt ist, erfährst aber außerdem Details zu den (separaten) Zwischenfällen von Lewis Hamilton und Max Verstappen, inklusive Prognose für den weiteren Wochenendverlauf!
Hier die Freitagsanalyse abrufen!
So stehen die Chancen von Red Bull in Kanada
Ferrari und Mercedes haben im Freitagstraining die besten Rundenzeiten erzielt, aber wie steht eigentlich Red Bull da? Laut Max Verstappen kann das Team zuversichtlich sein: "Der Longrun mit den harten Reifen war gut, auch die Shortruns waren nicht ganz schlecht." Der Trainingsauftakt aus Red-Bull-Sicht sei "okay" verlaufen, meint er.
Gasly, als Zwölfter eine Position vor Verstappen klassiert, sagt: "Wir haben vieles ausprobiert, doch im Augenblick scheint uns noch etwas Pace zu fehlen. Nicht in einem bestimmten Bereich, es ist einfach [fehlender] Grip." Im Gegensatz zu Verstappen beschreibt er den Tag als "ein bisschen schwierig".
Dicke Luft bei Red Bull nach Missverständnis?
Ein Fahrer übersieht den anderen, der rummst in die Mauer: Das ist heute bei Red Bull passiert, mit Pierre Gasly und Max Verstappen - in der Zielkurve von Montreal, wobei Verstappen mit seinem Auto die "Wall of Champions" touchiert hat.
"Ich hatte Pierre direkt vor mir und verlor den Abtrieb. So ging es für mich mit Untersteuern nur noch in die Mauer", sagt Verstappen über die Situation und meint: "Ich habe gehört, dass man ihm gesagt hatte, dass ich von hinten komme."
Gasly rechtfertigt sich: "Man hat es mir sehr spät gesagt, und ich bereitete gerade meine [fliegende] Runde vor. Ich machte sofort Druck, als ich davon erfuhr. Ich wollte nur meine Runde vorbereiten. Wir werden das noch besprechen."
Analyse: Sektor 1 ist Mercedes-Land
Du erinnerst Dich an unsere Einschätzung zum 1. Training? Da hieß es: Ferrari ist nur im 3. Sektor wirklich schnell, hat außer den Geraden aber keine Chance gegen Mercedes.
Im 2. Training hat sich die Situation leicht verschoben: Mercedes gehört immer noch der 1. Sektor, doch Ferrari war in den Abschnitten 2 und 3 schneller.
Insgesamt ergab das am Freitag einen leichten Vorteil zugunsten von Ferrari. Doch wie immer gilt: Das Freitagstraining kann man nicht bierernst nehmen ...
Hier das Tagesgesamtergebnis abrufen!
Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar