Formel-1-Newsticker

Formel-1-Live-Ticker: Was haben wir beim Test gelernt?

Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Rückblick auf die erste Testwoche +++ Welchen Teams steht noch viel Arbeit bevor? +++ Pat Symonds wird TV-Experte +++

09:14 Uhr

Nach dem Test ist vor dem Test...

Hallo und willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres Formel-1-Newstickers! Die erste Testwoche der neuen Saison liegt bereits hinter uns, und wir wollen heute einmal etwas genauer auf die einzelnen Teams schauen. Wo lief es bereits richtig gut? Wer hat noch etwas Arbeit vor sich? Viel Zeit bleibt den Teams übrigens nicht, schließlich geht es bereits am kommenden Dienstag mit den nächsten vier Testtagen in Barcelona weiter. Ruben Zimmermann wird Dich auch heute wieder durch den Tag begleiten. Dann mal los!


Fotos: Testfahrten in Barcelona, Donnerstag



09:16 Uhr

Symonds wird TV-Experte

Bevor wir richtig loslegen, haben wir hier aber erst einmal noch eine kleine News: Pat Symonds wird ab dieser Saison neuer Experte bei den Kollegen von 'Sky Sports F1'. Der 63-Jährige hatte Williams zu Beginn des Jahres verlassen. Wir wünschen ihm viel Spaß bei seiner neuen Aufgabe und freuen uns bereits auf seine Analysen!

Pat Symonds Williams Williams Martini Racing F1 ~Pat Symonds (Williams) ~

09:22 Uhr

Topspeeds

Während der Tests haben uns immer wieder Leserfragen zu den Topspeeds erreicht. Dazu an dieser Stelle mal die Tabelle des gestrigen Tages. Wie immer sind diese Zahlen aber natürlich mit Vorsicht zu genießen, denn wir wissen nicht, ob die Fahrer wirklich Vollgas gegeben haben. Daniil Kwjat drehte außerdem nur eine einzige Installationsrunde. Erwähnenswert ist trotzdem, dass Giovinazzi an der Spitze steht - schließlich fährt Sauber in diesem Jahr mit Ferrari-Vorjahresmotoren.


09:40 Uhr

Dauerläufer Mercedes

Insgesamt 558 Runden spulten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas an den vier Tagen in Barcelona ab - und damit mehr als jedes andere Team. Besonders beeindruckend: bereits am zweiten Tag fuhr Bottas eine erste Rennsimulation. Zu diesem Zeitpunkt konnten einige Teams noch nicht einmal daran denken, mehr als zehn Runden am Stück zu fahren. Eher beiläufig kam auch noch die Wochenbestzeit zustande.

Denn auf Zeiten hat Mercedes an diesen vier Tagen noch gar nicht geachtet. Da das allerdings auch für die anderen Teams gelten dürfte, muss der Konkurrenz die 1:19.705 von Bottas auf Ultrasoft noch nicht einmal allzu große Sorgen machen. Die abgespulte Distanz von 8,5 Renndistanz an vier Tagen hingegen schon eher. Denn der W08 lief die meiste Zeit wie ein Uhrwerk.

Lediglich am letzten Tag gab es einmal kleinere Probleme, wobei sich da aus der Ferne nicht abschätzen lässt, wie gravierend die "elektronischen Probleme", die Hamilton am Vormittag einbremsten, wirklich waren. Am Nachmittag konnte Bottas nämlich schon wieder wie gehabt seine Runden drehen. Zum Vergleich: Red Bull brachte es in Woche eins auf 294 Runden - und damit nur fast halb so viele.

Quasi alle Teams haben nach der ersten Woche betont, dass es in erster Linie darum ging, Kilometer zu sammeln. Und da ist Mercedes nun einmal auch in diesem Jahr wieder Spitze. Das ist ein Fakt und hat auch nichts damit zu tun, dass unsere Berichterstattung angeblich zu sehr pro Mercedes ist, wie uns in dieser Woche von einigen Lesern unterstellt wurde ;-)

Valtteri Bottas  ~Valtteri Bottas (Mercedes) ~

09:53 Uhr

Verfolger Ferrari

Auch Ferrari kann durchaus zu den Gewinnern dieser Woche gezählt werden. 468 Runden spulten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen ab - Platz zwei hinter Mercedes. Bei den Zeiten hatte die Scuderia die Nase sogar teilweise vorne. So drehte Vettel die schnellste Ferrari-Runde in 1:19.952 Minuten auf weichen Reifen. Bottas war zwar 0,247 Sekunden schneller, verwendete allerdings die Ultrasofts.

Tatsächlich blieb Vettel in dieser Woche als einziger Pilot auf Soft unter der 1:20er-Marke. Allerdings - das noch einmal zur Erinnerung - sind die Zeiten in Woche eins kaum etwas wert. Daher dürften sich die Italiener fast noch mehr über die zurückgelegte Distanz freuen. Wie auch bei Mercedes gab es bei Ferrari nur einmal ein Problem - am Mittwochabend rollte der SF70-H kurz vor Testende aus.

Vettel bereitet dieser Zwischenfall allerdings keine Sorgen. Ganz so weit wie Mercedes scheint Ferrari allerdings noch nicht zu sein, eine Rennsimulation spulten bisher nämlich weder der viermalige Weltmeister noch Teamkollege Räikkönen ab. Trotzdem dürfte die erste Testwoche für die Scuderia recht ermutigend gewesen sein. Vor allem im Vergleich zu Red Bull hat man nach den ersten vier Testtagen einen deutlichen Kilometervorteil.

Kimi Räikkönen Ferrari Scuderia Ferrari F1 ~Kimi Räikkönen (Ferrari) ~

10:15 Uhr

Wo steht Red Bull?

Die Bullen konnten an den ersten vier Tagen noch nicht überzeugen. 294 Runden sind eher durchschnittlich. Negative Schlagzeilen schrieb man vor allem am ersten Tag, als ein Sensorproblem den RB13 lahmlegte. Am gleichen Tag gab es später außerdem noch ein Problem mit der Batterie - kein guter Auftakt ins Jahr. Zwei Tage später ging dann auch noch der Auspuff am neuen Boliden kaputt.

Immerhin: am letzten Tag tauchte Max Verstappen mehrfach an der Spitze der Zeitenliste auf. Das war allerdings vor allem auf die Bedingungen beim Regentest zurückzuführen. In der Endabrechnung fehlten den Bullen fast 1,5 Sekunden auf die Wochenbestzeit von Bottas. Auch Verstappen gestand am Ende der vier Tage, dass man - zumindest bei der Leistung - aktuell noch einen Rückstand auf die Silberpfeile hat.

Die Performance von Red Bull ist am Ende dieser Woche unmöglich zu beurteilen, dazu hatte der RB13 zu viele kleine "Wehwehchen". Eins ist aus der Vergangenheit allerdings klar: abschreiben sollte man die Bullen nicht so schnell! Warten wir mal die zweite Woche ab und schauen, ob diese etwas problemloser verläuft. Dann lässt sich eventuell auch besser beurteilen, wie viel wirklich auf Mercedes fehlt...

Max Verstappen Red Bull Red Bull Racing F1 ~Max Verstappen (Red Bull) ~

10:44 Uhr

Leserfrage

Natürlich wollen wir auch heute wieder Leserfragen einschieben, die uns über das Kontaktformular erreicht haben. So möchte Christian zum Beispiel wissen, ob wir uns die technischen Innovationen beim Test einmal etwas genauer ansehen können. Tatsächlich haben wir das in diesem Artikel gemacht ;-) Für alle Freunde von Haiflossen, Monkey-Seats und Co. definitiv sehr interessant!


10:53 Uhr

Sorgenkind McLaren

Im Vergleich zu McLaren-Honda hatte Red Bull fast schon "Luxusprobleme" ;-) An den vier Tagen in Barcelona musste schon wieder zweimal der Motor gewechselt werden. Das kennen wir bereits aus den vergangenen Jahren. 208 Runden waren es am Ende der ersten Woche für Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne - weniger hat nur Toro Rosso auf dem Konto.

Zu allem Überfluss gibt es Gerüchte darüber, dass McLaren den Motor drosseln muss, um überhaupt fahren zu können. Dreht man die Leistung auf, scheint das Auto zu streiken. Bestätigt ist das nicht, aber es würde unter anderem dazu passen, dass man beim Topspeed regelmäßig am hinteren Ende des Feldes zu finden war. Steht Alonso - in seiner vermutlich letzten McLaren-Saison - erneut vor einem Debakel?

Viel Hoffnung macht die erste Testwoche jedenfalls nicht. Weil man kaum fahren konnte, bewegen sich logischerweise auch die Zeiten aktuell noch auf einem sehr niedrigen Niveau. 2,871 Sekunden fehlten am Ende von Woche eins auf Mercedes. Langsamer war auch hier nur Toro Rosso. Die zweite Woche scheint für McLaren-Honda bereits richtungsweisend zu werden. Gut sieht es aktuell nicht aus...

Stoffel Vandoorne McLaren McLaren Honda F1 ~Stoffel Vandoorne (McLaren) ~

11:00 Uhr

Filmtag

Übrigens: bei McLaren steht heute ein sogenannter Filmtag auf dem Programm. Dort muss man sowieso mit angezogener Handbremse fahren, ein Problem ist dabei also nicht zu erwarten. Wobei wir selbst da in diesem Jahr schon andere Geschichten erlebt haben... So machte der Renault-Motor im Heck des neuen Toro Rosso bei einem Filmtag vor den offiziellen Testfahrten schlapp. Aber später mehr zu den Problemen der Jungbullen...


11:24 Uhr

Schadet Stroll Williams?

Bei Williams ging die Testwoche nach einem guten ersten Tag den Bach runter. Am Montag legte Felipe Massa hinter Lewis Hamilton und Sebastian Vettel noch die drittschnellste Runde hin und spulte im FW40 mehr als 100 Runden ab - dann kam Rookie Lance Stroll. Der 18-Jährige brachte es am Dienstag auf gerade einmal zwölf Runden, bevor sein Arbeitstag nach einem Dreher beendet war.

Es darf durchaus hinterfragt werden, warum Williams nicht genug Ersatzteile dabei hatte, um den Boliden nach dem eher harmlosen Ausritt noch am gleichen Tag zu reparieren. Diese mussten nämlich erst eingeflogen werden. Trotzdem warf die Aktion bereits kein gutes Licht auf Stroll. Einen Tag später wurde es noch schlimmer: dieses Mal schlug der Rookie sogar in den Reifenstapeln ein und zerlegte den FW40 richtig.

Damit war dann endgültig Feierabend, am Donnerstag ging das Team gar nicht mehr auf die Strecke. Fairerweise muss gesagt werden, dass es Stroll am Mittwoch immerhin auf 98 Runden brachte, bevor er abflog. Trotzdem witzeln einige Zuschauer bereits über ein neues "Crash-Kid" in der Formel 1. Lewis Hamilton relativierte das etwas und erklärte, dass es ein sehr schwieriges Jahr sei, um in die Königsklasse einzusteigen.

Tatsächlich machen es Stroll - der aus der Formel-3-EM kommt - die Regeländerungen nicht gerade einfach. Die erste Woche hat allerdings trotzdem dafür gesorgt, dass einige Zuschauer ihn jetzt bereits als mittelmäßigen Fahrer abstempeln, der es nur dank Papas Geld in die Formel 1 geschafft hat. Der Druck auf den 18-Jährigen ist nach der ersten Testwoche jedenfalls nicht gerade kleiner geworden...

Lance Stroll Williams Williams Martini Racing F1 ~Lance Stroll (Williams) ~

11:37 Uhr

Crash-Kid

Wo wir gerade beim Thema sind... Heute wurde bekannt, dass Manuel Maldonado in dieser Saison in der britischen Formel 3 an den Start gehen wird. Und ja, die Namensgleichheit ist kein Zufall: es handelt sich bei Manuel tatsächlich um den Cousin von Pastor Maldonado! Vielleicht sollte man die Serie in diesem Jahr hin und wieder mal verfolgen, falls der 17-Jährige seinem Cousin in fahrerischer Hinsicht ähnelt ;-) Die "Highlights" aus fünf Maldonado-Jahren in der Formel 1 haben wir hier noch einmal für Dich:


Fotostrecke: Die Formel-1-Crashes des Pastor Maldonado


11:50 Uhr

Große Truppe

Falls Du Dich übrigens schon immer gefragt hast, wie groß so eine Formel-1-Redaktion ist - sie ist gewaltig! Zumindest bei den Kollegen von Sky Sports. Eine coole Idee, auch mal die Jungs und Mädels zu zeigen, die im Hintergrund arbeiten und im TV nie zu sehen sind. Kleiner Hinweis am Rande: unsere Truppe hier ist etwas kleiner ;-) Aber dafür verbrennen wir auch nicht so viel Geld wie die britischen Kollegen...


12:29 Uhr

Toro Rosso steht im Regen

Damit jetzt zurück zu unserem Testrückblick und wie angekündigt zu den "Jungbullen". Gerade einmal 183 Runden legte der STR12 in der ersten Testwoche zurück. Mercedes schaffte mehr als dreimal so viel! Irgendwie hatte es sich ja bereits abgezeichnet, nachdem der Renault-Motor bereits an einem Filmtag zuvor abgeraucht war... Auch von den Zeiten her befindet sich Toro Rosso nach Woche eins mit mehr als drei Sekunden Rückstand ganz hinten.

Immer wieder wurde das Team von Problemen zurückgeworfen. Am Donnerstag musste man sogar den kompletten Antrieb wechseln und konnte nur eine Runde drehen. Technikchef James Key betont, dass das Problem auf der Seite von Renault liege und nichts mit dem Einbau im STR12 zu tun habe. Zur Erinnerung: Toro Rosso fuhr 2016 mit Ferrari-Vorjahresmotoren und kehrt in dieser Saison zu Renault zurück.

Unter einem guten Vorzeichen scheint die Partnerschaft nach den ersten Testtagen allerdings nicht zu stehen. "Positiv ist, dass sie sich auf der Performance-Seite stark verbessert haben", erklärt Key im Hinblick auf den Renault-Motor optimistisch. Davon hat Toro Rosso allerdings wenig, wenn dieser - aus welchen Gründen auch immer - nicht hält. In der WM möchte man in diesem Jahr eigentlich Platz vier anpeilen. Das dürfte ein sehr langer Weg werden...

Daniil Kwjat Toro Rosso Scuderia Toro Rosso F1 ~Daniil Kwjat (Toro Rosso) ~

12:46 Uhr

Sauber überrascht

Damit zu einer positiven Überraschung der ersten Woche: Sauber! Die Schweizer spulten 349 Runden ab und belegten damit in der Kilometertabelle Platz drei hinter Mercedes und Ferrari. Ganz problemfrei verliefen die vier Tage allerdings auch hier nicht: wegen eines defekten Turboladers wurde man am Dienstag etwas eingebremst. Die fehlende Zeit machte sich in der Endabrechnung aber nicht sonderlich bemerkbar.

Auch die Zeiten sind durchaus akzeptabel - wenngleich auch wie gesagt kaum aussagekräftig. Sauber sortierte sich mit etwas mehr als zwei Sekunden Rückstand auf Mercedes im Mittelfeld ein. Dort möchte man auch in dieser Saison wieder hin, nachdem man 2016 regelmäßig am hinteren Ende des Feldes zu finden war. Doch wie realistisch ist dieses Ziel?

Die ersten Testtage machen ohne Frage Mut, doch der Vorjahresmotor von Ferrari konnte sich spätestens in der zweiten Saisonhälfte als großes Handicap erweisen - eine Erfahrung, die 2016 bereits Toro Rosso machte. Während die anderen Teams frische Motoren samt Upgrades bekommen, bleiben die Schweizer bis Abu Dhabi mit dem Entwicklungsstand des vergangenen Jahres. Daher sollte man aus dem Saisonbeginn so viel wie möglich herausholen.

Antonio Giovinazzi Sauber Sauber F1 Team F1 ~Antonio Giovinazzi ~

13:09 Uhr

Leserfrage

Robert möchte gerne wissen, ob Lewis Hamilton der einzige Pilot ist, der in jeder seiner Formel-1-Saisons mindestens ein Rennen gewinnen konnte. Das ist tatsächlich der Fall. Michael Schumacher ist mit 91 Siegen in dieser Hinsicht der erfolgreichste Fahrer der Formel-1-Geschichte, doch der Rekordchampion ging in seiner Debütsaison 1991 und auch in seinen drei Mercedes-Jahren (2010 bis 2012) leer aus.

Alain Prost macht neben seinem Debütjahr 1980 die Saison 1991 einen Strich durch die ansonsten perfekte Rechnung und sein großer Rivale Ayrton Senna blieb ebenfalls in seinem Rookiejahr 1984 und auch in seinem Todesjahr 1994 ohne Sieg. Sebastian Vettel steht bereits bei drei sieglosen Jahren: 2007 (BMW/Toro Rosso), 2014 (Red Bull) und zuletzt auch 2016 (Ferrari).

Am dichtesten kommt aus der Riege der mehrfachen Weltmeister noch Juan Manuel Fangio ran: der fünfmalige Champion nahm 1958 nur an zwei Rennen teil, von denen er keines gewinnen konnte, und trat anschließend zurück. Das ruiniert seine bis dahin perfekte Bilanz. Die Infos habe ich übrigens aus unserer Datenbank. Falls ich irgendwo Blödsinn erzählt habe, lasst es mich bitte wissen :D


Fotostrecke: Lewis Hamiltons größte Formel-1-Siege


13:21 Uhr

Interview

Wo wir gerade bei Lewis sind: der Vizeweltmeister hat sich zuletzt einmal einem etwas anderen Interview gestellt... Übrigens lohnt es sich, auch einmal in unserer Videorubrik vorbeizuschauen. Diese haben wir nämlich in den vergangenen Tagen während der Tests auch wieder etwas aufgefüllt.


Lewis Hamilton: Ein etwas anderes Interview...

Lewis Hamilton stellt sich einem etwas anderen Interview und beantwortet die wirklich wichtigen Fragen... Weitere Formel-1-Videos