Formel-1-Live-Ticker: Der Alonso-Tag in der Chronologie

Was wir heute gelernt haben

- Fernando Alonso nimmt am 28. Mai an den Indy 500 teil
- Er fährt dabei im McLaren-Honda-Andretti
- Absagen muss er dafür den Grand Prix von Monaco
- Ein Ersatz steht noch nicht fest, Ersatzpilot wäre aber Jenson Button
- Das Geld für das Unternehmen kommt höchstwahrscheinlich von Honda
- Die Entscheidung fiel erst vor zwei Tagen
- Alonso begründet sein Vorhaben mit: "brauche Herausforderungen"
- Zak Brown betont Werbepotential der F1 in den USA

Und damit geht ein überraschend turbulenter tag zu Ende. Morgen covert für euch Ruben Zimmermann den kompletten Medientag und damit den Auftakt des Rennwochenendes in Bahrain. Rebecca Friese bedankt sich für die Aufmerksamkeit und wünscht noch ein wunderschönes Bergfest!

Aufgewacht?

An der amerikanischen Westküste, wo Jenson Button die meiste Zeit seines Ruhestands verbringt, ist es gerade einmal halb zehn Uhr morgens. Und der Ex-Pilot wundert sich, warum sein Handy nicht stillsteht ...

Dabei steht er als Ersatz noch gar nicht fest. Brown spricht lediglich von "laufenden Gesprächen", die Rennleiter Boullier führt. Es ist von "verschiedenen Optionen" die Rede. Namen will er aber keine nennen. Er wisse nicht einmal, ob Button den 2017er-Boliden überhaupt schon einmal im Simulator gefahren sei.

"Am liebsten hätten wir Fernando gerne zur gleichen Zeit an zwei Orten", so Brown. "Aber Stoffel macht auch gute Arbeit und er wird erreichen könne, zu was das Auto in der Lage. Und das wird auch derjenige hinbekommen, der als Ersatz einspringt - wer immer das sein wird."

Wenn man zwischen zwei Stühlen sitzt

... und es seinen Bossen recht machen will: "Eric (Boullier) ist Franzose. Er ist sehr dahinter, mit McLaren bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start zu gehen", so Alonso. "Zak (Brown) ist Amerikaner, ihm ist das Indy 500 ein Anliegen. Und ich stand zwischen den beiden - so, als hätte ich zwei Freundinnen, die ich beide gleich gern mag!" Gut, das ihm selbst beides recht ist :D

Darum ging es also

Am vergangenen Freitag postete Zak Brown noch dieses Bild, das nach einer gemütlichen Runde aussah. Jetzt wissen wir: Dabei ging es um die Indy 500! Beeindruckend, wie schnell so etwas vonstattengehen kann.

Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen

Denn Alonso wird auch morgen in der offiziellen Pressekonferenz zum Grand Prix von Bahrain (14 Uhr MESZ) sitzen. Zak Brown dann bei der am Freitag. Da haben die anderen Teilnehmer wohl ihre Ruhe.

Wer die Wahl hat...

Fernando Alonso wird daran erinnert, dass jeder Indy-Teilnehmer anmelden muss, welche Milch er möchte, wenn er gewinnt. Halbfett, Vollmilch, was auch immer. "Du liebe Zeit, ich muss noch viel lernen", lacht er. Und damit endet die Pressekonferenz im Sofitel in Bahrain auch schon.

Boullier in der Pflicht

Zak Brown wird darauf angesprochen, dass mit Jenson Button ein logischer Ersatzfahrer parat steht. Er verweist auf Rennleiter Eric Boullier, der diese Entscheidungen zu treffen habe. "Fragt ihn. Er arbeitet daran", sagt Brown.

Entscheidung fiel erst vor zwei Tagen

In China hatten die beiden dann das nächste Abendessen, da wurde die Idee konkreter. Am Samstag vor dem Qualifying sagte Alonso zu. "Eine Win-Win-Situation für alle", findet er. "Am Montag wurde es dann wahr. Am Samstag hatte ich es noch gar nicht richtig geglaubt. Es ging alles ganz schnell. Aber Indy und die Veranstalter dort haben sehr geholfen."

Wie es zu dem Deal kam

Erst vor zwei Tagen, sagt Alonso, sei die Sache spruchreif geworden. Der Ausgangspunkt war ein Gespräch mit dem Team in Melbourne. Da hat er wohl seine Unzufriedenheit mit der Situation zum Ausdruck gebracht, und er hat den Wunsch geäußert, Le Mans zu fahren. Brown kam mit der Idee daher, er könne das Indy 500 fahren. Nach Australien flog Alonso nach Los Angeles, für ein Fotoshooting. Dort klingelte sein Telefon. Brown brachte da die Möglichkeit des Indy 500 auf. "Darüber habe ich mich gefreut", sagt Alonso.

Keinerlei Erfahrung

Alonso erklärt, dass er Indy noch nicht im Simulator getestet hat. Das soll aber noch passieren. Und er erklärt: "Ich bin traurig, Monaco zu verpassen. Mit unserem Auto war Monaco meistens die beste Chance des Jahres. Aber leider kollidiert der Termin mit dem Indy 500. Und ich bin mir sicher, dass derjenige, der im Auto sitzen wird, eine Chance auf Punkte hat. Ich werde mir das Rennen jedenfalls aus den USA anschauen."

Geschickter Werbedeal?

Zak Brown betont einen Nebenaspekt des Deals: Alonso macht auf diese Weise Werbung für die Formel 1 in den USA. Gerade läuft in Indianapolis die erste Pressekonferenz der Indy-Chefs zu der Sensationsmeldung. Brown: "Jeder profitiert von Fernandos Entscheidung."

Expansions-Pläne

Dass 2017 nicht sein einziger Start beim Indy 500 bleiben wird, schließt Alonso nicht aus. "Ich bin da offen", sagt er. Vielleicht hat auch McLaren eine Zukunft in den USA. Brown spricht darüber, dass die Marke künftig nicht mehr nur Formel 1 machen soll. In den 1970er-Jahren hat McLaren das 500 ja bereits gewonnen.

Wie vermutet

Zak Brown wird gefragt, wer für den ganzen Spaß bezahlt. Antwort: "Ohne Hondas Unterstützung würde das nicht stattfinden." Eine klare Antwort. Vielleicht auch so etwas wie Schmerzensgeld, um Alonso bei Laune zu halten. Gut möglich, dass man ihm Indianapolis ermöglicht und er im Gegenzug dafür seinen Vertrag einhält.

Auf dem Boden geblieben

Alonso hat nicht vor, einen VIP-Bonus geltend zu machen. Zak Brown habe ihm angeboten, ihn in Chicago einzuquartieren, aber das lehnt Alonso ab. Er bleibt lieber beim Team an der Strecke, im Truck. Um mit den Mechanikern grillen und die Atmosphäre genießen zu können.

Wechselwillig?

"Um als Fahrer besser zu werden, brauche ich Herausforderungen. Das ist auch der Grund, warum ich manchmal Teams wechsle. Ich brauche das, um kompletter zu werden. Aber ich will natürlich auch auf Top-Niveau zu fahren, jetzt auch in einem ganz anderen Umfeld. Das ist eine Herausforderung, aber es ist auch spannend", sagt Alonso.

Keine Zukunftpläne

Alonso erklärt, gefragt nach seiner McLaren-Zukunft, dass er erstmal nicht über Indy hinausdenkt. Ein Signal, dass er danach nicht mehr zurückkehren wird? "Im Moment sind wir nicht konkurrenzfähig. Aber es ist noch eine lange Saison. Ich erwarte riesige Verbesserungen von McLaren-Honda", sagt er. Das Indy 500 sei "eine tolle Chance, dieses spektakuläre Rennen zu bestreiten - und dem Triple einen Schritt näher zu kommen". Monaco hat er schon gewonnen, Indy fährt er jetzt. Würde nur noch Le Mans fehlen. Da kann ihm sein Kumpel Mark Webber etwas vorschwärmen.

Noch kein Ersatz gefunden!

Wer Alonso in Monaco ersetzen wird, steht noch nicht fest, wie Teamchef Zak Brown erklärt. Logischer Kandidat wäre Jenson Button. Gerüchteweise werden aber auch Esteban Gutierrez (mutmaßlich wegen mexikanischer Sponsoren) und Oliver Turvey als Kandidaten genannt. Bis sich das Team festlegt, wird wohl noch die eine oder andere Woche vergehen.

Voller Terminkalender

Alonso kann sich vorstellen, zwischen Bahrain und Russland nach Alabama zu fliegen, um dort das Andretti-Team kennenzulernen. Er weiß, dass er in den nächsten Wochen viel im Flieger sitzen wird.

Respekt zurückgeben

"Ich habe nicht die Erwartung, dort hinzukommen und zu gewinnen. Ich habe größten Respekt vor dem, was die Fahrer dort anstellen", sagt Alonso. Aber er will so viel Erfahrung sammeln wie möglich und so schnell fahren wie möglich. Immer wieder betont er, dass seine Vorbereitungszeit extrem kurz ist. Direkt nach Barcelona wird er nach Indianapolis fliegen, um dort an den Trainings teilzunehmen. "Ich will dort Spaß haben", sagt er. "Wir gehen dort als Team hin: McLaren, Honda und Fernando. Es ist eine tolle Sache."

2016 hat ein Rookie das 500 gewonnen, der aus der Formel 1 kam: Alexander Rossi. "Im Motorsport kann alles passieren", lächelt Alonso.

Fernando Alonso gibt sich bescheiden

Er habe nur wenig Zeit zur Vorbereitung, und er wisse "nichts" über die Technik des Ovalfahrens. Sein Fokus bleibe auch die Formel 1. Ja, es wäre sehr schön, achtmal Weltmeister zu werden - einmal mehr als "Schumi". Aber weil das nicht sehr wahrscheinlich ist, sucht er sich jetzt andere Challenges zur Nebenbeschäftigung.

So schnell kanns gehen

Zak Brown erzählt, dass er mit Alonso in Australien noch gescherzt hat, dass sie eines Tages mal Indy 500 mitmachen müssten - das ist gerade einmal drei Wochen her!

Kollegen-Tenor: Respekt!

Liberty-Einfluss?

Auch so eine Frage: Hätte es Bernie Ecclestone gefallen, dass einer seiner Fahrer so dermaßen Werbung für eine andere Serie macht? Wir erinnern uns daran, wie zähneknirschend Nico Hülkenbergs Le-Mans-Teilnahme (und der Sieg!) wahrgenommen wurde. Die Konsequenz: Im vergangenen Jahr wurde das Rennen in Baku am gleichen Wochenende wie die 24 stunden ausgetragen.

Startnummer 29

Seine Startnummer aus der Formel 1 kann Alonso nicht mit zum Indy 500 nehmen. Aber jetzt weißt Du, auf welches Auto Du dort achten musst ;)

Vorgänger

Ich muss mal eben meine Kollegen loben, die sich voll ins Zeug gelegt haben, um euch einen ansehnlichen Überblick über die Piloten zu verschaffen, die einen ähnlichen Weg wie Alonso gegangen sind. echt sehenswert!

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Fotostrecke: Formel-1-Stars beim Indianapolis 500

Fotostrecke