• 11.10.2013 13:41

  • von Timo Pape

Formel-1-Frauen trauern um verstorbene Kollegin

Monisha Kaltenborn und Susie Wolff bedauern den Tod ihrer ehemaligen Kollegin Maria de Villota - "Sie hatte noch so viele Pläne für die Zukunft"

(Motorsport-Total.com) - Der unerwartete Tod von Maria de Villota schockt die Formel 1. Sauber-Teamcheffin Monisha Kaltenborn engagierte sich gemeinsam mit der am Freitag verstorbenen Spanierin in der FIA-Kommission "Frauen im Motorsport": "Als ich sie zum ersten Mal traf, was noch gar nicht so lange her ist, sind wir zu FIA-Botschaftern ernannt worden und verbrachten diese anderthalb Tage zusammen in Paris. Sie war so lebensfroh und voller Vorfreude auf diesen Test, den sie später absolvieren sollte. Sie sagte: 'Ich kann nicht glauben, dass ich diese Chance bekomme', und dann ging alles so schrecklich schief", erinnert sich die geborene Inderin.

Titel-Bild zur News: Susie Wolff, Maria De Villota

Susie Wolff und Maria de Villota haben es als Frauen in die Formel 1 geschafft Zoom

Testpiloten de Villota hatte im Juli 2012 Geradeaus-Testfahrten für ihr Marussia-Team absolviert und war verunglückt; die Spanierin erlitt schwere Kopfverletzungen und verlor ihr rechtes Auge. Anschließend kämpfte sie sich zurück ins Leben, ließ sich sogar im Fahrerlager wieder blicken. "Sie hat uns eine Röntgenaufnahme gezeigt, die deutlich machte, was ihrem Kopf wirklich zugestoßen war. Ich konnte nicht glauben, wie schnell ihre Schwester sagte, sie wolle bald wieder da sein und dies und jenes anpacken."

"Sie war nach ihrem Unfall immer noch genauso leidenschaftlich bei der Sache wie zuvor und wollte immer einen Unterschied machen; ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie einmal kein Lächeln im Gesicht hatte", denkt Kaltenborn zurück. Obwohl de Villota nie auf jene Weise in der Formel 1 gefahren sei, die sie sich immer erträumt hatte, habe sie ihre Passion nicht aufgegeben. "Wir können sie nur als Vorbild für alle Mädchen da draußen nehmen, dass es hier jemanden gab, der einen hoffnungsvollen Unterschied gemacht hat", so die mächtigste Frau der Königsklasse.


Fotostrecke: Die Karriere von Maria de Villota

Mit Susie Wolff meldet sich eine zweite wichtige Frau aus der Formel 1 zu Wort: "Ich fühle mich ihr gegenüber verpflichtet, etwas zu sagen, denn sie war im Paddock und im ganzen Motorsport ein unglaublicher Charakter, eine echte Kämpfernatur", bescheinigt die Williams-Testfahrerin gegenüber 'Reuters'. "Sie stand nach ihrem Unfall so sehr hinter mir und hatte einfach so eine Lebenslust. Sie war sehr glücklich, ihren Unfall überlebt zu haben und hatte noch so viele Pläne für die Zukunft."

"Sie war eine unglaubliche Lady, ganz egal, was sie auf der Rennstrecke gemacht hat." Susie Wolff

Auch abgesehen von ihren Errungenschaften im Sport wird de Villota Wolff in Erinnerung bleiben: "Sie war eine unglaubliche Lady, ganz egal, was sie auf der Rennstrecke gemacht hat - sie war einfach ein großartiger Charakter." Neben den Worten ihrer ehemaligen Kolleginnen möchte auch FIA-Präsident Jean Todt de Villotas Rolle im Rennsport noch einmal unterstreichen: "Maria war eine großartige Fahrerin, ein strahlendes Vorbild für Frauen im Motorsport und eine unermüdliche Vorkämpferin für Straßensicherheit."