• 20.03.2008 11:04

  • von Dieter Rencken

Fisichella: "Ein Podium wäre ein Traum"

Giancarlo Fisichella spricht über realistische Ziele und Träumereien bei Force India und lobt die Arbeit von Neo-GPDA-Chef Pedro de la Rosa

(Motorsport-Total.com) - 1997 fuhr Giancarlo Fisichella schon einmal für Jordan, 2002 und 2003 kehrte er für zwei Jahre zurück, 2008 tritt er nun unter dem neuen Namen Force India für das Team aus Silverstone an. Viel geändert hat sich in all der Zeit nicht, denn Force India ist nach wie vor kein Siegerteam. Aber ungeachtet dessen wirkte Fisichella im Interview mit 'Motorsport-Total.com' im Fahrerlager von Sepang recht zuversichtlich für die aktuelle Saison.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella möchte 2008 ein paar Mal in die Punkteränge fahren

Frage: "Giancarlo, wie war dein erstes Rennen für das Team?"
Giancarlo Fisichella: "Es war ja nicht mein erstes Rennen, sondern nur ein neuer Anfang."#w1#

Zum Mittelfeld aufgeschlossen

Frage: "Du sprichst an, dass du das Team schon aus deiner Jordan-Vergangenheit kennst. Wie läuft es bisher?"
Fisichella: "Seit meinem ersten Test haben wir große Fortschritte gemacht. Sie haben fantastisch gearbeitet. Natürlich liegt noch eine Menge Arbeit vor uns, aber wir haben uns schon stark verbessert. Wir sind näher an den anderen Teams dran, waren in Melbourne im Qualifying schneller als Super Aguri, als ein Renault, als ein Toro Rosso. Das war in Ordnung. Unser Ziel bleibt aber, im Qualifying in die Top 16 zu kommen und im Laufe der Saison ein paar Punkte zu sammeln."

"Am Rennwochenende ist niemand mehr von der alten Truppe." Giancarlo Fisichella

Frage: "Wie viele Leute im Team kennst du noch aus den Jordan-Jahren?"
Fisichella: "Nicht viele. Es sind noch einige bekannte Gesichter da, die in der Fabrik arbeiten, aber am Rennwochenende ist niemand mehr von der alten Truppe."

Frage: "Im Laufe der Jahre hast du aber sicher Beziehungen zu manchen Leuten aufgebaut, nicht wahr? Es ist ja schon deine dritte Periode hier..."
Fisichella: "Ja. Als ich zum Seatfitting in die Fabrik kam, fühlte ich mich wie zu Hause. Es herrscht eine fantastische Atmosphäre im Team, was sehr wichtig ist, wenn ein Fahrer neu dazukommt. Man muss sich wohl fühlen."

Frage: "In Melbourne gab es viele Dreher und Ausritte. Woran lag das? An der Traktionskontrolle?"
Fisichella: "Ich denke schon, ja. Die neuen Regeln ohne die Elektronik machen es interessant, denn für die Fahrer ist die Herausforderung viel größer. Das Rennen war doch spannend!"

Frage: "Du bist ein sehr sanfter Fahrer. Es müsste dir liegen, keine Traktionskontrolle mehr zu haben, nicht wahr?"
Fisichella: "Ja, mir ist es lieber so. Ich komme mit den neuen Regeln super zurecht. Es macht mir Spaß, das Auto zu fahren, denn es ist zwar schwieriger, aber es ist gleichzeitig auch interessanter."

Lob für die Fahrergewerkschaft

"Das ist eine Verbesserung für die GPDA." Giancarlo Fisichella

Frage: "Bist du Mitglied der Fahrergewerkschaft GPDA?"
Fisichella: "Ja."

Frage: "Wie siehst du die Entwicklung der GPDA unter eurem neuen Vorsitzenden Pedro de la Rosa?"
Fisichella: "Gut! Pedro kann sich gut darauf konzentrieren, weil er ja keine Rennen fährt, sondern nur noch testet. Dadurch hat er mehr Zeit als wir. Das ist eine Verbesserung für die GPDA."

Frage: "Wer sind nach der Wahl am vergangenen Wochenende eure neuen Direktoren?"
Fisichella: "Pedro ist Vorsitzender, Alonso und Mark Webber sind Direktoren."

Frage: "Letzte Frage: Was ist dein Saisonziel mit Force India?"
Fisichella: "Ich möchte mit ihnen wachsen, Punkte holen. Es wäre ein Traum, einmal auf das Podium zu kommen, aber ich glaube nicht, dass das möglich sein wird. Andererseits habe ich 2003 mit Jordan ein Rennen gewonnen. Wer weiß?"