• 08.05.2011 18:59

  • von Fabian Hust

Ferrari über Alonsos Podium glücklich - Massa im Pech

Während Fernando Alonso in Istanbul das lang ersehnte Podium holte, ging bei Teamkollege Felipe Massa bei den Boxenstopps zu viel schief

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso zeigte beim Großen Preis der Türkei eine starke Vorstellung. Der Spanier konnte zeitweise sogar mit den Red-Bull-Piloten mithalten, musste sich am Ende jedoch dann doch hinter Sebastian Vettel und Mark Webber mit der dritten Position zufrieden geben. Für Teamkollege Felipe Massa verlief das Rennen in Istanbul hingegen enttäuschend. Der Brasilianer kam als Elfter nach verkorksten Boxenstopps nicht in die Punkte.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Fernando Alonso

Fernando Alonso ist froh, endlich wieder einmal auf dem Podium zu stehen

"Ich bin mit diesem Ergebnis zufrieden", so Fernando Alonso. "Dieses haben wir drei Wochen harter Arbeit des gesamten Teams in Maranello und an diesem Wochenende an der Strecke zu verdanken. Wir sind nicht mit dem richtigen Fuß in das Rennwochenende gestartet, nachdem wir am Freitag ein paar Probleme hatten. Aber dann haben wir Fortschritte erzielt. Heute war es großartig, wieder in Top-Positionen zu kämpfen."

"Wir waren schon in Malaysia und China dem Podium nahe gekommen, heute haben wir es geschafft, auf es zu springen. Aber das ist lediglich der erste Schritt. Wir müssen in dieser Richtung weitermachen."

"Angesichts der Form, in der wir uns zum Saisonstart befunden haben, ist dies eine großartige Zielankunft. Die kommenden drei oder vier Rennen werden entscheidend. Zu 99 Prozent hätte ich mich mit Vettel kämpfen können, aber das verbleibende Prozent ging verloren, als ich zu lange hinter Rosberg hängen. Vielleicht hätte ich ihn in Schwierigkeiten bringen können, hätte ihn dazu zwingen können, sogar noch mehr Druck zu machen."

"Am Ende überholte mich Webber, denn er profitierte von einem neuen Satz Reifen, wohingegen ich keinen mehr übrig hatte. Ich weiß, dass es seltsam erscheint, elf Runden vor dem Ende des Rennens an die Box zu kommen, aber es wurde schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten, und es bestand das Risiko, alles zu ruinieren."

"Es gibt mehr Überholmanöver, ich denke jedoch, dass dies mehr mit dem unterschiedlichen Verhalten der Reifen als mit den beweglichen Heckflügel zu tun hat. Es stimmt, dass der Abstand in der Klassifikation ziemlich groß ist, aber es sind noch so viele Punkte zu holen. Es gibt sicherlich keinen Grund aufzugeben."

"Heute ist mir alles passiert", so Massa. "Ich war nicht in der Lage, jenes Ergebnis zu erzielen, das zum Greifen nah war. Das ist schade, denn das Auto war konkurrenzfähig und die Geschwindigkeit war sehr gut. Wir haben den ersten Stopp zur richtigen Zeit durchgeführt, aber zu diesen Moment verlor ich den Platz, den ich gerade Hamilton weggenommen hatte."

"Beim dritten und vierten Boxenstopp hatte ich zudem Probleme. Wir müssen alle zusammen arbeiten, um dieses Element des Rennens zu verbessern, das wirklich sehr wichtig wird."

"Ich kämpfte die ganze Zeit über mit anderen Fahrern, was bedeutete, dass ich nicht in der Lage war, das Maximum aus den Reifen zu holen, was Fernando hingegen tun konnte. Er hatte definitiv ein sauberes Rennen als ich."

"Das Positive an diesem Wochenende ist die Verbesserung der Leistung des Autos. Wir hatten etwas mehr aerodynamischen Abtrieb und auch auf den Geraden eine bessere Geschwindigkeit. Das ist ein ermutigendes Zeichen, aber wir müssen weiterhin in dieser Richtung Druck machen. Schon in Barcelona werden wir neue Teile einführen."

"Es ist schon sehr lange her, dass wir zuletzt einen unserer Fahrer auf dem Podium gesehen haben", so Teamchef Stefano Domenicali. "Endlich waren wir in der Lage, das zu tun. Fernando fuhr ein sehr schönes Rennen, hat sich ein großartiges Wochenende gekrönt. Er hat keinen falschen Schritt getan, war aggressiv, wenn er dies sein musste, und zurückhaltend, wenn er mit der Situation umgehen musste."

"Mir tut es sehr für Felipe leid, der alle Möglichkeiten hatte, ebenfalls ein gutes Ergebnis zu erzielen. Wir hatten schon in den drei Rennen zuvor gesehen, dass der 150° Italia besser zu sein scheint als am Samstagnachmittag im Qualifying. Aber aus irgendeinem Grund waren wir in den ersten drei Rennen nie in der Lage, das Maximum aus seinem Potenzial zu machen."

"Heute waren wir lange Zeit über konkurrenzfähig, und wenn Fernando nach dem Start nicht ein paar Runden hinter Rosberg festgehangen wäre, dann hätte er Vettel sogar unter mehr Druck setzen können."

"Wir dürfen angesichts dieses dritten Platzes nicht abheben, der Weg ist noch sehr lang und es liegt noch ein weiter Weg vor uns, bis wir dort sein werden, wo wir stehen wollen. Zumindest haben wir gezeigt, dass wir nun auf dem richtigen Weg sind."


Fotos: Ferrari, Großer Preis der Türkei, Sonntag


"Am Ende dieses sehr intensiven Rennens herrschen gemischte Emotionen und Gefühle", so Chefingenieur Pat Fry. "Es gab eine Menge Boxenstopps. Auf der einen Seite herrscht Befriedigung, dass wir erneut einen Fahrer auf dem Podium stehen haben, auf der anderen Seite herrscht Enttäuschung, dass wir nicht jenes Ergebnis geholt haben, das wir mit Felipe zum Greifen nah hatten. Sein Rennen wurde durch eine Vielzahl an Problemen während der Boxenstopps ruiniert."

"Aus dem Blickwinkel der Leistung würde ich sagen, dass wir an einigen Stellen des Rennens konkurrenzfähig waren, besonders auf dem weicheren Reifen. Beim letzten Duell mit Webber bezahlten wir den Preis dafür, dass er noch einen Satz neuer harter Reifen hatte, wohingegen wir auf einem bereits verwendeten fahren mussten."

"Felipe steckte praktisch immer im Verkehr fest, er wurde dafür bestraft, dass er bei seinen Boxenstopps Zeit verlor. Dieser Vorgang wird sogar noch wichtiger, alle Involvierten müssen perfekt arbeiten, damit es gut läuft. Wir werden daran arbeiten, zudem werden wir die Entwicklung des Autos vorantreiben, denn der gutzumachende Abstand ist groß, besonders in der Qualifikation."