• 08.05.2011 18:57

  • von Dieter Rencken

Button: "Es war enttäuschend"

McLaren-Fahrer Jenson Button spricht nach dem Großen Preis der Türkei von einer falschen Strategie bei Silber und hadert mit seinem Abschneiden

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button wagte beim Türkei-Event der Formel 1 eine etwas andere Taktik als die meisten seiner Konkurrenten, doch das Risiko des britischen McLaren-Piloten machte sich nicht bezahlt: Am Ende kämpfte Button mit stumpfen Waffen gegen seine Rivalen, die auf frischeren Reifen deutlich besser unterwegs waren. Zuvor hatte sich der Ex-Champion einmal mehr ein sehenswertes Duell mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton geliefert. In seiner Medienrunde schildert Button seine Eindrücke.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button ist nicht sonderlich angetan von seinem Ergebnis beim Türkei-Event...

Frage: "Jenson, du absolviertest im Rennen einen Boxenstopp weniger als deine Rivalen und kamst auf Platz sechs ins Ziel. War das die falsche Strategie?"
Jenson Button: "Ja, in gewisser Weise schon. Ich denke, viele Fahrer waren anfangs ebenfalls auf dieser Strategie unterwegs, nahmen dann aber einen Wechsel vor, weil sie ihre Reifen im ersten Stint vorzeitig verschlissen. Bei uns war das anders, denn unsere Pneus hielten durch und waren noch okay, als wir zum Reifenwechsel hereinkamen."

"Vielleicht hätten wir die einzelnen Abschnitte etwas länger gestalten sollen, denn zum Schluss hin war es unmöglich. Ich musste zu viele Runden auf der harten Mischung zurücklegen. Wir bogen wohl jeweils zu früh ab, denn die Reifen hätten noch etwas mehr mitmachen können. Es war enttäuschend."

"Mein Problem war: Ich kam jedes Mal im Verkehr wieder auf die Strecke." Jenson Button

Frage: "War es von Anfang an geplant, mit drei Stopps durchzufahren, oder entwickelte sich das erst im Rennen?"
Button: "Meiner Meinung nach hatten viele Fahrer eine solche Herangehensweise geplant, stellten dann aber auf vier Stopps um. Mein Problem war: Ich kam jedes Mal im Verkehr wieder auf die Strecke, obwohl wir eigentlich freie Fahrt haben wollten. Es hätte funktionieren können, doch wie wir als Team mit dieser Materie umgingen, war vermutlich nicht besonders großartig."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis der Türkei


Frage: "Wer trifft im Hinblick auf die Strategie die Entscheidungen? Ist das eine Angelegenheit des Teams oder gibst du als Fahrer das Kommando?"
Button: "Es ist ein bisschen von beidem. Ich als Fahrer gebe dem Kommandostand meine Eindrücke zum Auto und meine Kommentare zu den Reifen weiter. Sie wiederum grübeln, wann ein guter Zeitpunkt wäre, um den Boxenstopp zu absolvieren. In der Türkei lief es aber nicht glatt."

Frage: "Wie war es aus deiner Sicht, als Nico Rosberg mit Siebenmeilen-Stiefeln auf dich aufholte?"
Button: "Nun ja, zu diesem Zeitpunkt fährst du im Prinzip kein Rennen mehr, sondern versuchst einfach nur, das Beste aus deinem Auto herauszuholen."

"Die Unterschiede beim Tempo waren einfach gigantisch." Jenson Button

"Du kämpfst nicht mehr gegen jemanden, weil du schlichtweg keine Chance hast. Die Unterschiede beim Tempo waren einfach gigantisch, weil die anderen ausgangs Kurve zehn so viel Geschwindigkeit mitnehmen konnten. Sie hatten viel mehr Grip und konnten natürlich auch noch auf KERS zurückgreifen. Dagegen kannst du rein gar nichts ausrichten."

Frage: "Die Anfangsphase dieses Rennens erinnerte ein bisschen an die Schlussphase des Grand Prix' 2010. Lewis Hamilton und du liefertet euch ein spannendes Duell. Warst du überrascht davon, dass ihr einen so harten Zweikampf hattet?"
Button: "Nein, ganz und gar nicht. Wir berührten uns überhaupt nicht und es machte großen Spaß. Selbst zu dieser Zeit probierte ich aber, meine Reifen zu schonen. Ich hatte viele tolle Duelle."

"Schade ist nur, so weit hinten anzukommen, nachdem im ersten Stint noch alles richtig gut ausgesehen hatte. Wahrscheinlich machten wir halt einen Fehler bei der Strategie. Das ist recht enttäuschend. Das Auto fühlte sich jedenfalls gut an und ich fühlte mich wohl im Auto. Ich hatte aber nicht erwartet, nur auf Rang sechs einzulaufen."

Frage: "Wirst du in Barcelona zurückschlagen?"
Button: "Nichts anderes habe ich im Sinn. Mit dem Endergebnis bin ich hier auf jeden Fall nicht zufrieden. Ich hatte viel Spaß auf der Strecke. Mehr kann ich aber nicht mitnehmen, weil ich nicht auf dem Treppchen stand."

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