• 13.10.2002 12:08

  • von Reinhart Linke

Ferrari mit perfektem Ende einer perfekten Saison

Die Ferrari-Fahrer Michael Schumacher und Rubens Barrichello feierten beim Saisonfinale in Suzuka den neunten Doppelsieg 2002

(Motorsport-Total.com) - Mit einem perfekten Ergebnis beim Grand Prix von Japan ging am Sonntag die ohnehin schon perfekte 2002er-Formel-1-Saison für das Ferrari-Team zu Ende. Michael Schumacher und Rubens Barrichello fuhren den neunten Doppelsieg in diesem Jahr für die Mannschaft von Jean Todt ein. Zuvor hatte das italienische Team schon den Konstrukteurstitel und mit Michael Schumacher die Fahrerweltmeisterschaft gewonnen. Darüber hinaus ist Rubens Barrichello Vizeweltmeister.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Schumacher dominierte am Sonntag den Grand Prix von Japan in Suzuka

Bei herrlichem Sonnenschein und Lufttemperaturen von bis zu 26 Grad Celsius erlebte Michael Schumacher einen unspektakulären Grand Prix. Lediglich bei seinen Boxenstopps in den Runden 20 und 38 musste der fünffache Weltmeister seine Führung kurzzeitig abgeben. Nach 1h26:59.698 Stunden feierte der 33-Jährige schließlich einen ungefährdeten Sieg. Es war der elfte Saisonsieg und der 64. insgesamt.

Der Familienvater kann nun auf eine fantastische Saison zurückblicken: "Es ist schwierig, für diese Saison die richtigen Worte zu finden, aber das Resultat spricht eigentlich für sich. Alle Rennen auf dem Podium beendet zu haben zeigt die Qualität der Arbeit von allen im Team. Was sie erreicht haben, ist unglaublich. Ich denke, das heutige Rennen war großartig für die japanischen Fans, da sie zwei Sieger haben: Mich und Sato, der seine ersten Punkte in der Formel 1 bei seinem Heimrennen eingefahren hat."

Der Wahlschweizer über sein Rennen: "Ich hatte einen guten Start, konnte einen Vorsprung herausfahren und so konnten wir die Boxenstopps richtig planen. Wir waren am gesamten Wochenende schnell, aber ich war mir nicht sicher, wie weit wir vorne sein werden. Ich möchte Bridgestone für ihren Superjob danken. Sie arbeiteten sehr gut, so dass wir bei heißen Temperaturen sehr lange Runs fahren konnten. Ich bin sehr glücklich, dass sie in ihrem 100. Grand Prix ihren 70. Sieg feiern konnten und das bei ihrem Heimrennen."

"Ich möchte auch etwas zu Ross sagen, der zum ersten Mal nicht bei einem Rennen vor Ort sein konnte", fuhr der fünffache Weltmeister fort. "Werde schnell wieder gesund! Nun schaue ich auf einen schönen Winter, um nächstes Jahr noch stärker zurück zu kommen. Aber ich denke, dass der Abstand zu den anderen Teams nächstes Jahr enger sein wird. Das wird eine neue Herausforderung. Ich denke, dass wir erneut um die Titel kämpfen werden, aber wohl nicht so einfach Rennen gewinnen werden. Aber es ist nicht nötigt, so dominant zu sein, um auch in Zukunft zu gewinnen. Die Ferrari-Feier am nächsten Wochenende in Misano wird eine große Fete, aber die erste Feier werden wir diese Nacht haben!"

Rubens Barrichello hatte auf der anspruchsvollen 5,821 Kilometer langen Strecke in Suzuka gegen seinen Teamkollegen keine Chance. Auch der Brasilianer war auf einer Zweistoppstrategie unterwegs und stoppte in den Umläufen 21 und 37. Am Ende fehlten dem Familienvater aus Sao Paulo 0,506 Sekunden zu Platz eins.

"Ich bin sehr glücklich für mich und Ferrari", freute sich der 30-Jährige über Platz zwei. "Ein Teil dieser Familie zu sein und ein solch großartiges Auto zu haben, ist unglaublich. Ich muss Bridgestone danken, mit denen wir an diesem Wochenende enger als sonst zusammengearbeitet haben. Wir hatten eine wunderschöne Saison mit ihnen. Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt und nächstes Jahr werden wir noch stärker sein."

"Am Start verlor ich etwas an Boden auf Michael und in den ersten Runden setzte das Auto etwas zu sehr auf, so dass ich etwas vorsichtiger war, um die Reifen zu schonen und um nichts zu beschädigen", berichtete der Familienvater. "Nachdem der erste Boxenstopp absolviert war, war ich mit der Balance des Autos nicht so glücklich, aber das war mein einziges Problem heute Nachmittag und ich konnte das Rennen beenden. Möglicher Weise sind wir beim Setup für das Rennen etwas in die falsche Richtung gegangen. Aber durch den Abstand zu den Autos hinter mir konnte ich mich voll auf mein Rennen konzentrieren. Mit zwei Siegen in den letzten drei Rennen bin ich sehr zufrieden."

Rennleiter Jean Todt ergänzte: "Ein traumhaftes Finale einer traumhaften Saison. Wir können nicht noch mehr wollen. 15 Siege, neun Doppelsiege, Michael gewann seinen dritten Fahrertitel mit Ferrari in Folge im elften Rennen und nach 13 Rennen war Ferrari zum vierten Mal in Folge Konstrukteursweltmeister. Rubens ist Zweiter in der Fahrerweltmeisterschaft und wir haben 221 Punkte geholt, was genau so viel ist wie alle anderen Teams zusammen. Es ist schwierig, sich etwas noch besseres vorzustellen."

"Dies ist das Resultat der harten Arbeite, die die fantastische Mannschaft erledigt hat ? sowohl in schwierigen wie auch in guten Zeiten", fuhr der Franzose fort. "Wir wurden immer von Präsident Luca di Montezemolo unterstützt. Dies ist die beste Art und Weise, um sich dafür zu bedanken. Ich möchte auch unseren Partner danken: Bridgestone wollte hier gewinnen, um ihren 100. Grand Prix in der bestmöglichen Weise feiern zu können, Shell ist ein wesentlicher technischer Partner von uns, Philip Morris unterstützte uns stets und Vodafone erlebte gleich im ersten Jahr unserer Zusammenarbeit eine historische Saison."

"Ein besonderer Dank geht auch an alle unsere Fahrer", so Jean Todt weiter. "Solche Erfolge wären ohne eine solch einzigartige und professionelle Mannschaft nicht möglich gewesen. Wir sind in harten Zeiten zusammengewachsen und sind immer vereinigt. Mein Dank geht an die gesamte Scuderia und an die Fahrer. Jetzt genießen wir dieses Resultat, aber wir wollen so früh wie möglich an 2003 denken. Wir werden uns dann genauso bemühen wie in diesem Jahr. Wir wissen, dass es nicht einfach wird, besonders, weil die anderen Teams uns schlagen wollen. Schließlich blicke ich auf die 'Ferrari Days' am nächsten Wochenende in Misano, wo wir diese Saison feiern werden."