Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Defektteufel sorgte für Doppelausfall bei BAR-Honda
Villeneuve und Panis zollten im letzten Rennen der Saison einmal mehr beide der fehlenden Standfestigkeit Tribut
(Motorsport-Total.com) - Nachdem das Formel-1-Rennwochenende im japanischen Suzuka für das BAR-Honda-Team am Freitag schon denkbar schlecht begonnen hatte, es dann am Samstag durch Jacques Villeneuves Top 10-Startplatz zumindest einen Lichtblick gegeben und man Hoffnung auf ein gutes Rennergebnis zum Saisonabschluss gehegt hatte, endete das Formel-1-Jahr 2002 für die Truppe aus Brackley am Sonntag enttäuschend - keiner der beiden Piloten sah die schwarz-weiß-karierte Flagge.

© BAR
Villeneuve freut sich nach 2002 auf eine bessere Saison im nächsten Jahr
Während Jacques Villeneuve sich bis zur 28. Runde einen spannenden Zweikampf mit Giancarlo Fisichella geliefert und seinen BAR004 nach der Schikane mit Motorschaden am Streckenrand hatte abstellen müssen, hatte Olivier Panis erst gar nicht die Möglichkeit gehabt das Rennen mit einer guten Leistung zu beenden. Der Franzose musste in den ersten zehn Runden auf Grund von bislang nicht geklärten Problemen die Box zwei Mal aufsuchen, bevor er dann seinen Boliden endgültig abstellte.
Über den Doppelausfall bei Hondas Heim-Grand Prix ohnehin schon stark enttäuscht, wurde David Richards Team noch durch die starke Performance von Takuma Sato, der Jordan zwei WM-Punkte und damit Platz 6 bei den Konstrukteuren ermöglichte, zusätzlich gedemütigt.
Im Anschluss an den finalen WM-Lauf äußerten sich Fahrer, Teamchef und Technischer Direktor über den Grand Prix und die Pläne für die Zukunft.
Olivier Panis: "Ich spürte nach nur wenigen Runden, dass etwas mit dem Auto nicht stimmte, weshalb ich an die Box zum Check fuhr. Anschließend drehte ich eine weitere Runde, bevor ich in die Garage fuhr, wo das Team gute Arbeit bei der Identifizierung des Problems leistete. So konnte ich wieder zurück auf die Strecke fahren, doch leider nur für eine Runde, denn das Auto war einfach unfahrbar. Deshalb gab es keine andere Möglichkeit als es abzustellen. Das ist ganz offensichtlich ziemlich enttäuschend, besonders weil ich eine gute Leistung für das Team erbringen wollte, doch es sollte heute einfach nicht sein."
Der Franzose weiter: "Natürlich ist es immer traurig ein Team zu verlassen, vor allem wenn man so gut miteinander gearbeitet hat. Für mich war das diesjährige Jahr ziemlich schwierig, doch das Team hat gute Fortschritte gemacht und ich bin stolz etwas dazu beigetragen zu haben. Ich möchte allen für ihre harte Arbeit in den letzten beiden Saisons danken - dem Rennteam, dem Testteam und den Leuten in der Fabrik. Ich habe die Zusammenarbeit wirklich genossen. Außerdem möchte ich Jacques dafür Danke sagen ein toller Teamkollege gewesen zu sein. Unsere Beziehung zueinander war wirklich sehr gut und ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute. Auf Wiedersehen!"
Jacques Villeneuve: "Ich hatte keinen guten Start, denn ich verlor gleich 5 Plätze in der ersten Runde. Nach dem ersten Boxenstopp begann es aber wieder besser zu laufen. Ich hatte einen guten Kampf mit Fisichella, doch er ist nicht einfach zu überholen, denn er kann sein Auto ziemlich breit machen. Wenn wir so weitergekämpft hätten, dann wären wir vermutlich beide von der Strecke geflogen und das ist einfach keine gute Einstellung zum Rennsport. Am Ende hat der Motor seinen Geist aufgegeben und mein Rennen war vorbei."
Der Kanadier weiter: "Zumindest haben wir uns während der Saison verbessern und Fortschritte machen können, was das erste Mal ist, dass so etwas bei BAR vorgekommen ist. Deshalb ist das positiv. Das nächste Jahr wird definitiv viel besser und wir müssen jetzt nach vorn schauen. Ich wünsche Olivier alles Gute in der Zukunft. Er war ein großartiger Teamkollege und wir haben in den letzten Jahr gut zusammengearbeitet."
David Richards, Teamchef: "So wollten wir die Saison eigentlich nicht beenden, doch wir müssen die Enttäuschung über das heutige Ergebnis hinter uns lassen und in die Zukunft schauen. Ich selbst habe die Herausforderung, BAR in ein zukünftiges die Weltmeisterschaft gewinnendes Team zu verwandeln, nicht unterschätzt und das kann man auch von unserem Partner Honda sagen. Wir haben diese Saison einige schwere Zeiten durchstehen müssen aber auch zusammen daran gearbeitet unsere Probleme hinter uns zu lassen und konnten kontinuierliche Fortschritte machen. Ich möchte dem gesamten Team für seine harte Arbeit danken und ihnen gratulieren, gut gemacht. Wenn ich zurückblicke wie das Jahr begann, so war es eine sehr anstrengende und harte Saison. Wenn ich mir aber anschaue wo wir jetzt stehen, so bin ich überzeugt davon, dass die gezeigte Einsatzbereitschaft von jedem bei BAR-Honda ein gutes Zeichen, für bessere Zeiten, die uns bevorstehen, ist. Zum Abschluss möchte ich auch noch Olivier das Beste und viel Glück in der Zukunft wünschen. Er ist für das Team ein großes Plus gewesen und hat in unserer Entwicklung eine bedeutende Rolle gespielt."
Geoffrey Willis, Technischer Direktor: "2002 ist ein schwieriges Jahr und eine viel größere Herausforderung als ich angenommen hatte gewesen. Wie dem auch sei, die unermüdliche harte Arbeit hinter den Kulissen und die Reorganisation haben uns erste Verbesserungen sehen lassen. Die Performance des Chassis war durch das ursprüngliche Design jedoch ziemlich eingeschränkt. Wir konnten in punkto mechanischer Zuverlässigkeit dennoch einen Schritt nach vorn machen und darüber hinaus auch einige Leistungsverbesserungen erzielen. Honda hat ohne Zweifel auch Fortschritte gemacht, insbesondere zum Ende der Saison. Das gibt uns große Zuversicht hinsichtlich des Potenzials unserer Partnerschaft. Unsere Strategie für 2003 besteht darin, ein solides und zuverlässiges Auto zu konstruieren, mit dem man kontinuierlich in die Punkteränge fahren kann. Die in diesem Jahr gesehenen und anhaltenden Fortschritte geben uns den Antrieb weiterzumachen und unser Ziel in die Tat umzusetzen."

