• 29.01.2002 19:30

  • von Reinhart Linke

Ferrari dominierte Testfahrten in Barcelona

Die Ferrari-Fahrer Michael Schumacher und Rubens Barrichello dominierten am Dienstag die Testfahrten im spanischen Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Bei herrlichem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen von 5 bis 19 Grad (Luft) wurden am Dienstag die Testfahrten im spanischen Barcelona fortgesetzt. Nachdem am Montag bereits BMW-Williams, BAR-Honda, Jaguar Racing, Renault und Toyota auf der spanischen Grand-Prix-Strecke unterwegs waren, stießen am Dienstag auch die Teams von Ferrari, Sauber-Petronas und Jordan-Honda zu den Testfahrten dazu, so dass insgesamt 16 Fahrer am Dienstag auf der 4,730 Kilometer langen Strecke ihre Runden drehten.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher testete eine weitere Brille

Die schnellsten Runden fuhren dabei die beiden Ferrari-Fahrer Michael Schumacher und Rubens Barrichello. Der 33-jährige Rheinländer legte mit 105 Runden fast 500 Kilometer zurück. Seine schnellste Runde des Tages wurde mit 1:18.470 Minuten gestoppt. Rubens Barrichello legte im zweiten Vorjahres-Ferrari F2001, der genauso wie der Wagen von Michael Schumacher mit neuen Komponenten für den 2002er-Ferrari ausgestattet war, 67 Runden zurück. Die schnellste Runde des Brasilianers war knapp zwei Zehntelsekunden langsamer als die Bestzeit von Michael Schumacher.

Derweil war das Sauber-Petronas-Team schon mit zwei neuen Autos in Barcelona. Nick Heidfeld konnte mit dem C21 nach 96 Runden in 1:18.817 Minuten die drittbeste Runde des Tages fahren. Dem Mönchengladbacher fehlten damit nur knapp vier Zehntelsekunden zum Tagesbesten. Auch Felipe Massa war im neuen C21 unterwegs und legte insgesamt 75 Runden zurück. Dem 20-jährigen Brasilianer fehlten 1,1 Sekunden zum Tagesbesten.

Erstmals mit vier Fahrern war das BMW-Williams-Team unterwegs. Dabei fuhr Testfahrer Antonio Pizzonia nach 91 Runden in 1:19.240 Minuten die schnellste Runde der vier Fahrer des bayrisch-britischen Teams. Dem Brasilianer fehlten zur Spitze 0,8 Sekunden. Rund eine Sekunde langsamer als Michael Schumacher war Bruder Ralf im neuen FW24. Der Wahlösterreicher konnte 28 Runden mit dem neuen Auto zurücklegen und übte mit seiner Mannschaft vor allem Boxenstopps, legte aber auch wieder einige Runden mit einer Brille zurück. Derweil lag Testfahrer Marc Gené nach 24 Runden auf Platz sieben. Zum Tagesschnellsten fehlten dem Spanier, der im Vorjahreschassis mit dem neuen BMW-10-Motor unterwegs war, 1,3 Sekunden. Derweil übernahm Juan-Pablo Montoya erst am Nachmittag den neuen FW24 von Ralf Schumacher. Bis zum Abend konnte der Kolumbianer noch 16 Runden zurücklegen, lag mit einer Zeit von 1:46.189 Minuten aber abgeschlagen auf dem 16. und letzten Platz.

Erfreulich verlief derweil der zweite Testtag für das Renault-Team mit dem neuen R202. Zwar war Jarno Trulli (+ 1,6 Sek.) im Vorjahresauto nach 58 Runden in 1:20.082 Minuten knapp schneller als Jenson Button mit dem neuen Auto, doch betrug der Rückstand des Briten nach 33 Runden nur 0,015 Sekunden zum Teamkollegen. Bedenkt man, dass der neue Wagen erst am Sonntag in Paris vorgestellt wurde und am Montag das erste Mal auf einer Rennstrecke unterwegs war, ist es beachtlich, dass man schon in diesem frühen Stadium mit dem neuen Auto die Rundenzeiten des ausgereiften Vorjahresautos erzielen konnte.

Das BAR-Honda-Team setzte wie am Vortag Testfahrer Anthony Davidson ein, der insgesamt 91 Runden unter der Sonne Spaniens zurücklegte. Seine schnellste Runde wurde dabei mit 1:20.155 Minuten gestoppt, womit er auf Platz zehn 1,7 Sekunden langsamer als die Tagesbestzeit war. Jacques Villeneuve übernahm derweil den neuen BAR004 von Olivier Panis und spulte insgesamt 43 Runden zurück. Die schnellste Runde des Weltmeisters von 1997 war 2,6 Sekunden langsamer als der Tagesbeste.

Das Toyota-Team setzte wie am Vortag zwei 2002er-Autos ein, die von Mika Salo und Allan McNish gesteuert wurden. Der Finne konnte allerdings nur 18 Runden zurücklegen und lag so 2,9 Sekunden hinter der Spitze. Allan McNish war nach 41 Runden gut drei Zehntelsekunden langsamer als sein Teamkollege und lag so auf dem 13. Platz.

Bei Jordan-Honda stand am Dienstag in Barcelona das Debüt des Düsseldorfers Marcel Laseé im Vordergrund. Der 19-jährige Formel-Renault-Fahrer legte an seinem ersten Testtag im Formel-1-Boliden eindrucksvolle 80 Runden (!) zurück. Seine schnellste Runde mit dem Vorjahres-EJ11 wurde dabei mit 1:22.889 Minuten gestoppt, womit er 4,4 Sekunden hinter dem Tagesbesten lag. Jordan-Honda-Stammfahrer Takuma Sato steuerte derweil den neuen EJ12, war aber nach 46 Runden in 1:22.599 Minuten auf Platz 14 nur drei Zehntelsekunden schneller als der deutsche Formel-1-Neuling.

Am Mittwoch wollen die Teams die Testfahrten im spanischen Barcelona fortsetzen.