Ferrari-Boss: Maurizio Arrivabene aus der Schusslinie?

Sergio Marchionne meldet sich zu Wort und scheint mit dem Sieg von Vettel in Bahrain besänftigt zu sein: "Sebastian ist wie ein wahrer Champion gefahren"

(Motorsport-Total.com) - Zwei Siege in zwei Rennen: Sehr viel besser hätte die Formel-1-Saison 2018 aus Sicht des Ferrari-Teams nicht beginnen können. Im Herbst 2017 aufgekommene Gerüchte, wonach Maurizio Arrivabene kurz vor dem Abschuss stehen könnte, scheinen damit erst einmal ihre Grundlage verloren zu haben.

Titel-Bild zur News: Sebastian vettel, Sergio Marchionne, Kimi Räikkönen, Maurizio Arrivabene

Die Stimmung bei Ferrari ist nach zwei Siegen in zwei Rennen gut Zoom

Denn selbst der sonst oft gnadenlose Ferrari-Oberboss Sergio Marchionne spuckt nach Sebastian Vettels Sieg beim Grand Prix von Bahrain sanfte Töne aus: "Das Team hat das ganze Wochenende konstant performt, wir waren vom ersten Training an vorne dabei. Dieser Grand Prix bestätigt, dass die Scuderia ein großartiges Auto hat, ein solides Team und zwei Fahrer in Topform."

Dass er den SF71H als "großartig" bezeichnet, das von Arrivabene geführte Team aber nur als "solide", könnten Kritiker selbst in der Stunde des Triumpfs als Indiz dafür werten, dass Marchionne von Arrivabene nicht hundertprozentig überzeugt ist - aber das ist dann schon wirklich das Suchen nach einem Haar in der Suppe ...

Grundsätzlich scheint Marchionne derzeit bester Laune zu sein: "Sebastian", lobt er, "ist wie ein wahrer Champion gefahren." Das Rennen sei "schwierig" gewesen, "und das zeigt auch, wie eng es zwischen uns und unseren Rivalen, die sehr stark sind, zugeht".

"Darum - auch wenn ich mich da wiederhole - betone ich, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben und hochkonzentriert bleiben, gründlich und mit Leidenschaft arbeiten müssen. Dazu sind wir sicher in der Lage. Nur so können wir unseren Fans weitere so befriedigende Sonntage liefern wie diesen."

Arrivabene, Ende 2017 schon als "Arriva-male" verspottet, fühlt sich indes in seiner Arbeit bestätigt: "Das heutige Ergebnis ist eine Bestätigung für den tollen Job, den das Team gemacht hat, für ein effektives Auto und einen Fahrer, der bis zum Ende wie ein wahrer Champion gefahren ist."

Der einzige Wermutstropfen war, dass Kimi Räikkönen nicht den Doppelsieg klargemacht, sondern einen Mechaniker krankenhausreif gefahren hat. Fehler wie jener beim zweiten Boxenstopp des "Iceman" könnten Ferrari in der WM-Endabrechnung wehtun.

"Kimi", sagt Arrivabene, "hätte ein feines Ergebnis für das Team abrunden können. Wir haben entschieden, einen unserer Mechaniker aufs Podium zu schicken, aus Respekt vor unserem Kollegen Francesco, der bei dem Boxenstopp verletzt wurde. Das ganze Team drückt die Daumen, dass er sich rasch erholt."

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