Fernando Alonso: Button war in Bahrain besser als Vandoorne

Fernando Alonso relativiert die Lobeshymnen auf Stoffel Vandoorne und erklärt, warum er am Funk ab sofort nur noch "wie ein Roboter" sprechen wird

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Fahrer Fernando Alonso lobt zwar die Debütvorstellung von Stoffel Vandoorne in der Formel 1, stimmt aber nicht in die Lobeshymnen einiger anderer Experten ein. Seiner Meinung nach sollte man nach dem zehnten Platz des 24-jährigen Belgiers beim Grand Prix von Bahrain die Kirche im Dorf lassen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Stoffel Vandoorne

Stoffel Vandoorne hat laut Fernando Alonso noch einiges zu lernen Zoom

Vandoorne habe "eine tolle Leistung" erbracht, lobt Alonso zwar, kann sich dabei aber den Zusatz "für einen Rookie" nicht verkneifen: "Es ist nicht einfach, in ein Formel-1-Auto zu steigen und sofort ein Ergebnis abzuliefern. Es war ein schwieriges Rennen für ihn, eine schwierige erste Runde mit vielen Berührungen. Denen ist er ausgewichen. Und im Qualifying hat er das schwierige Format auch gut gemeistert", so der für Schanghai (Formel 1 2016 live im Ticker) wieder genesene Ex-Weltmeister.

Aber: "Er muss noch schneller werden, aber er ist das Auto ja auch zum ersten Mal gefahren. Ich denke, dass Jenson das Potenzial des Autos am Wochenende besser gezeigt hat", relativiert Alonso die Lobeshymnen. "Das ist ganz normal. Im Rennen hatten wir Pech, denn Jenson hätte Punkte holen müssen. Stoffel hatte Glück. Im ersten Rennen Punkte zu holen, ist eine tolle Sache." Und er attestiert: "Er hat eine große Zukunft vor sich."

Für Alonso bedeutete die unfreiwillige Zuschauerrolle in Bahrain, dass er sich die Abläufe am Kommandostand und in der Garage einmal ganz genau anschauen konnte. Sein Respekt vor den Tätigkeiten der Ingenieure und Mechaniker ist dabei enorm gewachsen, weil er vieles davon zum ersten Mal in seiner über 15-jährigen Formel-1-Karriere gesehen hat. "In so einem Rennen gehen viele Dinge vor sich, von denen ich keine Ahnung hatte", gibt der 34-Jährige zu.

"Ich habe zum Beispiel gelernt, wie sie die Strategie nach der ersten Runde anpassen. In Bahrain gab es eine Kollision in der ersten Runde, Sainz ist ausgeschieden. Wenn so etwas passiert, werden die Strategiesimulationen sofort aktualisiert", zeigt er sich beeindruckt. "Manchmal sitzt du im Auto und verstehst einige Entscheidungen des Teams nicht. Aber jetzt ist mir klar, dass sie alle Instrumente haben und dass man dem Team etwas mehr vertrauen sollte."

Und weiter: "Ich finde auch spannend, wie auf die Kommentare der Fahrer reagiert wird. Wir glauben manchmal, dass die Jungs nicht begreifen, was im Cockpit eigentlich passiert - aber sie begreifen es zu 100 Prozent. Ich werde mir in Zukunft genauer überlegen, was ich sage. Und ich werde klarer sprechen, wie ein Roboter! Denn wie sie verstehen, was der Fahrer gerade sagt, ist mir ein Rätsel. Da muss ich präziser, lauter und klarer werden."