Falsche Strategie: Sutil am Ende ohne Chance

Lange Zeit lag Adrian Sutil für Force India auf Podestkurs, doch bei der letzten Safety-Car-Phase traf das Team die falsche Entscheidung

(Motorsport-Total.com) - Wieder war es fünf Runden vor dem Ende, als Mark Webber Force India vom heißersehnten Podestplatz verdrängte. Doch damit nicht genug: In Folge fuhren noch drei weitere Piloten beinahe spielend an Adrian Sutil vorbei, sodass unterm Strich nur der siebte Platz für den Gräfelfinger heraussprang. "Es ist nicht schlecht, aber jetzt sind wir so lange vorne auf dem dritten, vierten Platz gewesen, dass man dann vielleicht ein bisschen enttäuscht ist", resümiert er bei 'Sky'.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Felipe Massa war der letzte Fahrer, den Adrian Sutil heute ziehen lassen musste Zoom

Lange Zeit sah es gut für eine vordere Platzierung aus, doch "das letzte Safety-Car hat uns ein bisschen einen Strich durch die Rechnung gemacht", weiß Sutil. "Andere sind in die Box gefahren und haben neue Reifen geholt. Ich bin draußen geblieben, dadurch war ich beim Restart Dritter, aber hatte keine Chance, die anderen dann hinter mir zu halten. Der Vorteil vom neuen Reifen war einfach so groß." Das nickt auch Experte Marc Surer ab: "Er hätte am Schluss neue Reifen gebraucht, wie alle anderen um ihn herum."

Doch nicht nur die Strategie spielte Force India am Ende einen Streich, auch der VJM06 lief nicht so gut wie erhofft: "Das Auto war nicht auf dem Niveau von den Topteams. Ich habe schon ein bisschen kämpfen müssen", zuckt Sutil mit den Schultern. "Am Ende war es der siebte Platz, ich bin als Sechster gestartet - es ist okay." Mehr aber auch nicht. "Aber beim nächsten Mal wird es hoffentlich ein wenig besser."


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Großbritannien, Sonntag


Dabei wären die Chancen für den Deutschen heute durchaus vorhanden gewesen, wenn man bedenkt, wie viele Konkurrenten durch das Reifenchaos in Mitleidenschaft gezogen wurden - im Gegensatz zu Sutil: "Ich hatte keine Probleme mit den Reifen. Irgendwie haben wir grundsätzlich weniger Probleme als andere", sagt er. "Aber es war erstaunlich, wie viele Reifenschäden im Rennen passiert sind. Es ist natürlich nicht gut, und ich hoffe, dass Pirelli da auch reagiert, damit das nicht mehr passiert."

Am Nürburgring wartet nun der Heim-Grand-Prix des Deutschen auf ihn. "Es ist bei jedem Rennen ein neues Spiel. Vieles kann passieren, daher freue ich mich auf mein Heimrennen. Der Nürburgring ist einer meiner Lieblingsstrecken, und in der Vergangenheit hatte ich ein paar gute Resultate hier", erzählt er. Dann will er endlich aufs Podest: "Ich weiß, was ich kann, und ich glaube, das Team ist gut genug. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir unser Ziel erreichen. Es ist schön, nah dran zu sein, aber es ist besser darauf zu stehen. Beim nächsten Mal möchte ich darauf stehen."