Fahrer würden Istanbul vermissen

(Motorsport-Total.com) - Möglicherweise zum letzten Mal gastiert die Formel 1 am kommenden Wochenende auf dem Istanbul-Park-Circuit. Die Türken wollen die hohen Gebührenforderungen von Bernie Ecclestone nicht länger erfüllen, weshalb der Grand Prix schon 2012 aus dem Rennkalender fliegen könnte. Die meisten Fahrer würden das sehr bedauern.

© Ferrari

Felipe Massa war in Istanbul zwischen 2006 und 2008 ungeschlagen

"Es ist schön, hierher zurückzukehren, denn hier hat vor fünf Jahren alles angefangen", erinnert sich Weltmeister Sebastian Vettel an seine fast schon legendäre Formel-1-Premiere im Jahr 2006, als er als Freitagstestfahrer von BMW auf Anhieb Bestzeit erzielte. "Ist schon eine Weile her, wenn man die Jahre zählt, dabei kommt es mir gar nicht so lang vor", grinst der Dritte von 2009, der in Istanbul bei vier Versuchen noch nie gewonnen hat.

"Es ist eine besondere Strecke", lobt Vettel. "Kurve acht ist jedes Jahr wieder eine Herausforderung. Die Strecke hat ihren eigenen Rhythmus. Leider sieht man im Fernsehen nicht die Höhenunterschiede, denn es geht ziemlich stark auf und ab. Es wäre schade, nicht mehr hierher zu kommen, aber zunächst mal hoffe ich, dass am Sonntag viele Zuschauer kommen und wir die Leute davon überzeugen können, hier zu bleiben. Wenn nicht, kann ich auch nichts dagegen machen."

¿pbvin|512|3651||0|1pb¿"Wenn wir wirklich das letzte Mal hier fahren, dann wäre das schade, aber umso mehr sollten wir es dieses Jahr genießen", findet der Red-Bull-Pilot. Ähnlich geht es Istanbul-Rekordsieger Felipe Massa (2006 bis 2008): "Ich würde es definitiv vermissen, sollten wir im nächsten Jahr nicht mehr hier fahren, vor allem aus dem Grund, weil ich hier bessere Ergebnisse als erwartet erzielt habe. Istanbul ist ein toller Ort. Wir werden sehen, was passiert", so der Ferrari-Fahrer.

Auch Vorjahressieger Lewis Hamilton findet, dass Istanbul "eine tolle Rennstrecke" ist: "Es wäre schade, wenn der Grand Prix nicht mehr im Kalender auftauchen würde. Wir lieben es einfach, auf Strecken anzutreten, die eine Herausforderung darstellen. Lasst uns die Daumen drücken, dass wir wieder hierherkommen dürfen." Der britische Parade-Racer liebt besonders Mutpassagen wie die berüchtigte Kurve acht mit ihren vier Scheitelpunkten.

Doch bei gerade mal 30.000 Fans, die im Vorjahr am Renntag gekommen sind, hat Istanbul wohl keine Formel-1-Zukunft. Jenson Button sieht das relativ: "Es ist immer schön, vor vielen Fans zu fahren. Wenn du aber voll konzentriert zu Werke gehst, dann siehst du das Publikum überhaupt nicht. Vor und nach dem Rennen registrierst du all das, doch während deiner Aufgabe kannst du es dir nicht ohnehin erlauben, dich ablenken zu lassen."

Das Rennen zu verlieren, würde er bedauern: "Das Fahren hat mir in Istanbul schon immer sehr viel Spaß gemacht", sagt der Zweite des Vorjahres. "Ich hatte hier auch bereits einige gute Duelle. Ich wäre also mit Sicherheit enttäuscht, wenn dieses Rennen nicht mehr im Kalender sein würde. Ich kenne die Hintergründe nicht. Ich weiß nur, welche Grands Prix mir Spaß machen und welche nicht so sehr. Hier habe ich immer viel Freude."