Enttäuschung bei Lotus: Barcelona-Form nicht bestätigt

Romain Grosjean startet aus Reihe sieben in den Grand Prix von Monaco - Pastor Maldonado schafft erstmals für sein neues Team den Einzug ins Q2 - Frust überwiegt

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Lotus-Piloten Romain Grosjean und Pastor Maldonado qualifizierten sich am Samstag in Monte Carlo für die Startplätze 14 und 15. Für den Franzosen bedeutet das verglichen mit Barcelona vor zwei Wochen (Startplatz fünf) einen klaren Abwärtstrend. Der Venezolaner hingegen schaffte bei seinem sechsten Qualifying für Lotus erstmals den Einzug ins zweite Segment (Q2). Zufrieden mit diesem Abschneiden sind aber beide nicht.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Grosjean machen die langsamen Kurven wie die Loews-Haarnadel zu schaffen Zoom

"Leider waren wir nicht schnell genug", bekennt Grosjean und präzisiert: "Wir hatten gehofft, dass uns die höheren Temperaturen in die Karten spielen würden, aber das war nicht der Fall. Es war ein schwieriges Qualifying, obwohl die Balance des Autos eigentlich okay war. In den langsamen Kurven taten wir uns schwer. Damit hatten wir schon gerechnet."

Für den Franzosen, der in Monaco quasi ein "Heimspiel" hat, kommt der Rückschlag denkbar ungünstig. "Wenn man sich die Entwicklung von Australien bis Spanien ansieht, dann ging es bei uns sukzessive nach oben. Hier haben wir einen Dämpfer erlitten. Bevor man die ersten Runden zurückgelegt hat, weiß man auch nicht, wie es laufen wird. Dass die langsamen Kurven nicht gerade unsere Stärke sein würden, war aber schon in Spanien absehbar", so Grosjean.

Aero-Upgrades hatte Lotus für Monaco - wie die meisten Teams - nicht im Gepäck. "Platz 14 ist natürlich nicht das, was wir uns vorstellen. Auf der anderen Seite wissen wir genau, wo wir ansetzen müssen", versucht der Lotus-Pilot im dritten Jahr, das Positive eines ansonsten enttäuschenden Monaco-Samstags herauszustellen.

Maldonado kämpft mit den Reifen und der engen Strecke

Pastor Maldonado

Maldonado brachte die Reifen nicht auf Temperatur und wurde zudem aufgehalten Zoom

Teamkollege Maldonado kann seiner ersten Q2-Teilnahme für Lotus ebenfalls nur wenig Positives abgewinnen. "Nach dem erfreulich verlaufenen Test in Barcelona hatten wir uns heute ein besseres Abschneiden ausgerechnet. Doch leider entwickelte die Strecke über das Wochenende gesehen nicht den erhofften Grip. Ich hatte Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Generell kommen mir die Reifen für Monaco sehr hart vor", bläst der Venezolaner ins gleiche Horn wie Teamkollege Grosjean bereits am Donnerstag und Freitag.

Doch die zu niedrigen Reifentemperaturen waren im Qualifying nicht das einzige Problem, mit dem sich Maldonado herumschlug. "Mir machte auch der Verkehr auf der Strecke schwer zu schaffen. Das half weder dabei, die Reifen auf Temperatur zu kriegen, noch dabei, eine freie Runde zu erwischen." Toro-Rosso-Youngster Daniil Kwjat stand dem Lotus-Piloten in Q1 in der letzten Kurve vor Start/Ziel im Weg und fing sich eine Verwarnung von den Rennkommissaren ein.

"Ich habe mein Bestes gegeben", meint Maldonado angesichts Startplatz 15 unter Berücksichtigung all seiner Schwierigkeiten. Was seine Stimmung verglichen mit dem Spanien-Wochenende angeht, kann der Venezolaner keine Veränderung erkennen: "Ich fühle mich genauso. Das Auto ist vom technischen Stand her mit dem in Spanien vergleichbar. Deshalb ging ich davon aus, auch hier wieder um eine Top-10-Platzierung mitfahren zu können. Toro Rosso war heute aber gut aufgestellt. Hoffentlich können wir unsere Probleme bis Montreal aussortieren."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Monaco, Samstag


Auch aus der Sicht von Alan Permane, bei Lotus der Leitende Ingenieur an der Strecke, war das Qualifying im Fürstentum von Monaco eine Enttäuschung: "Wir waren in den langsamen Kurven einfach nicht schnell genug. Leider gibt es hier sehr viele langsame Kurven. Das ist der Grund, weshalb wir gegenüber unseren direkten Gegnern so abgefallen sind."

"Am Sonntag steht uns ein langes Rennen bevor. Wir werden jede Gelegenheit nutzen, um Positionen gutzumachen", versichert Permane, weiß aber, dass dies nicht einfach werden wird: "In Monaco ist das Überholen so schwierig wie auf kaum einer anderen Strecke im Kalender. Die Reifen halten hier normalerweise sehr lang. Das bedeutet, dass es schwierig wird, eine kreative Strategie aus dem Ärmel zu zaubern. Es sei denn, eine Safety-Car-Phase spielt uns in die Karten."

Auch Maldonado erwartet "ein langes Rennen, bei dem wir versuchen werden, sauber über die ersten Runden zu kommen. Wir werden sehen, was wir ausrichten können". Grosjean fügt abschließend an: "Es ist schwer zu sagen, was im Rennen passieren wird. Eines steht aber fest: Wir werden bis zum Ende kämpfen."