Ein Sieg für die Seele: "Habe gespürt, dass ich es verdiene"

Lewis Hamilton ist immer noch total überglücklich über seinen Sieg, den er so sehr wollte, wie nichts anderes - In Zukunft will er sich das Rennen einfacher machen

(Motorsport-Total.com) - "Ich bin gegangen und habe mich schrecklich für die Fans gefühlt", berichtet Lewis Hamilton von seinem verkorksten Samstag. "Alle sind hergekommen und haben mich unterstützt. Ich habe gefühlt, dass ich sie im Stich gelassen haben - nicht nur sie, sondern auch das Team und mich selbst." Doch innerhalb von nur einem Tag hat sich der Gedankengang des Briten komplett gewandelt. Nach seinem Sieg beim Heimrennen könnte er die ganze Welt umarmen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Put your hands up in the air: Lewis Hamilton feiert seinen zweiten Heimsieg Zoom

"Ich habe versucht, die ernsthafte Leere und Negativität heute in etwas Positives zu wandeln", ringt Hamilton um Worte. "Die Unterstützung an diesem Wochenende war echt unglaublich. 2008 habe ich hier den letzten Sieg feiern können, und ich fühle mich einfach sehr, sehr dankbar für diese Möglichkeit." Damals gewann Hamilton im McLaren ein verrücktes Regenrennen, doch auch wenn es heute von außen einfacher aussah, fühlte es sich für ihn ganz besonders an.

"Ich habe gespürt, dass ich es heute verdient habe", erklärt er. "Ich habe vom Start weg gute Manöver gezeigt und hatte die Pace gegenüber Nico. Ich habe ihn so sehr gejagt, wie noch nie zuvor. Ich war wirklich glücklich mit meiner gefundenen Balance, obwohl ich im zweiten Training keinen Longrun fahren konnte", so Hamilton über den Grundstein seines zweiten Heimerfolges. "Ich bin sehr privilegiert, auch nur einen zu haben, und ich fühle mich geehrt, heute oben zu stehen."

Dazu beigetragen hat auch seine Familie, die ihn nach dem schlechten Samstag wieder aufbauen hat müssen: "Gestern war ein echter Tritt in die Eier", sagt er und ist seiner Familie für die Unterstützung dankbar, die er eigentlich sonst nicht so gerne hat. "Ich komme alleine zu den Rennen und mache normalerweise alles alleine oder mit meinem Trainer. Aber ich dachte, an diesem Wochenende wäre es schöner, sie zu haben. Ich wollte die Unterstützung wirklich", sagt Hamilton.


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Großbritannien, Sonntag


Und es scheint geholfen zu haben: Mit seinen 25 Punkten und dem gleichzeitigen Ausfall ist Hamilton wieder auf vier Punkte an Teamkollege Nico Rosberg herangerutscht. Die WM ist für den Briten wieder in greifbarer Nähe, doch will er das Momentum behalten, dann darf ihm nicht so ein Fauxpas wie am Samstag passieren, das weiß wohl niemand besser als der Brite selbst. "Ich darf solche Situationen nicht haben", sagt er weiter.

"In den vergangenen beiden Rennen hatte ich locker die Pace, um auf der Pole zu stehen, aber ich habe es nicht hingebracht. Ich habe mich viel weiter hinten qualifiziert, was es für mich viel härter gemacht hat, aber nun versuche ich es für die Zukunft auszusortieren." In Silverstone hat der Fehler durch das Aus Rosbergs keine Rolle gespielt, worüber Hamilton so froh war, dass er seinen Sieg mit einem Donut zelebrierte. "Ich hoffe, dass es dem Getriebe nichts ausgemacht hat, aber ich weiß, wie sehr die Fans es lieben", sagt Hamilton. "Es war daher wirklich wichtig, es zu versuchen, und zumindest einen zu machen."