Eddie Irvine: Alonso-Crash war keine große Sache

Eddie Irvine ist beim Unfall von Fernando Alonso in Melbourne nicht das Herz in die Hose gerutscht - Für ihn war es kein Grund, über Sicherheit zu diskutieren

(Motorsport-Total.com) - Der Auftakt der Formel-1-Saison 2016 in Melbourne hatte es in sich: spannendes Racing, hitzige Duelle und glückliche Gewinner. Und mit dem Auffahrunfall von Fernando Alonso hatte das erste Rennen des Jahres sogar einen echten dramatischen Höhepunkt. Die Beteiligten kamen ohne schwere Verletzungen davon. Experten wie Ex-FIA-Präsident Max Mosley sind sich mit Blick auf den völlig zerstörten McLaren sicher: "Das hatte er vor gut 20 Jahren nicht überlebt". In der jüngsten Ausgabe der Video-Interviewserie "Ein Drink mit Eddie Irvine" wird das aber anders gesehen.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez, Fernando Alonso

Vom Wagen ist nicht viel Übrig - Aber dem Fahrer ist nicht viel passiert Zoom

"In meinen Augen war es keine große Sache", so der Vizeweltmeister von 1999, der sich den Crash nur angesehen hat, weil er die Schlagzeilen beherrschte. "Alonso hat die Situation komplett falsch eingeschätzt und hatte großes Glück, dass das Auto nicht schon früher abgehoben ist. Das Rad brach ab, er fuhr nach links, schlug in die Mauer ein. Dann schlitterte er die Mauer entlang. Ich finde nicht, dass es ein schwerer Unfall war."

Ob unglückliche Umstände oder eigenes Verschulden - ganz ungeschoren kam Alonso wohl nicht davon. Der Spanier deutete in der Woche nach dem Unfall Schmerzen und Trainingsverbot an. Vor dem zweiten Grand Prix in Bahrain braucht er erst einmal das Okay der FIA-Ärzte, um teilnehmen zu dürfen.

Tödlich ist ein Crash dieser Art allerdings auch vor 20 Jahren nicht ausgegangen. Denn 1996 hat es in der gleichen Kurve in einem ähnlichen Vorfall Martin Brundle erwischt. Dessen Jordan sah danach genauso, wenn nicht sogar noch mitgenommener als Alonsos Bolide, aus.

"Der war viel heftiger", betont Irvine. "Brundle ist aber auch nicht gestorben. Diesen Satz verstehe ich also nicht. Die Autos waren damals sicher und sie sind es auch heute. Vielleicht sind sie heute noch ein bisschen sicherer."