Ecclestone-Nachfolge: FIA muss ihren Segen geben

FIA-Präsident Jean Todt verrät, dass die FIA einen Nachfolger von Bernie Ecclestone bewilligen muss - Er vertraut auf den Vorstand von Formel-1-Dachfirma Delta Topco

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone ist sich seiner Sterblichkeit bewusst. Der 85-Jährige lenkt zwar immer noch die Geschicke als Rechteinhaber der Formel 1, trotzdem läuft auch seine Zeit schön langsam ab. In einem Interview, das 'Motorsport-Total.com' mit dem Briten geführt hat, merkt man, dass er nicht mehr ganz so leichtfertig mit der Frage nach seinem Nachfolger umgeht. Am liebsten wünscht er sich einen neuen Gebrauchtwagenhändler, so begann schließlich auch seine Karriere. Nun wird jedoch klar, dass die Suche nach einem Nachfolger verkompliziert werden könnte, denn FIA-Präsident Jean Todt merkt an, dass auch der Automobilweltverband in dieser Frage ein Wörtchen mitzureden hat.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Jean Todt

Bernie Ecclestone & Jean Todt: Jahrelang lenken sie schon die Formel-1-Geschicke Zoom

"Der aktuelle Promoter hat einen tollen Job gemacht, indem er die Formel 1 weiterentwickelt hat", so Jean Todt im Rahmen der FIA-Sportkonferenz in Turin. "Das bedeutet nicht, dass wir immer übereinstimmen, aber ich respektiere alles, was er getan hat. Bernie hat seinen eigenen Stil", kommentiert der Franzose. Den Mehrheitseigentümer an den Formel-1-Rechten, CVC Capital, lobt er: "Das sind starke, talentierte Geschäftsleute. Ich bin davon überzeugt, dass sie wissen, was sie tun, wenn eines Tages eine Änderung im Management gemacht werden muss."

Todt geht noch weiter ins Detail: "Wenn man sich die Leute vom FOM-Vorstand ansieht, Leute wie Mister Brabeck (Peter Brabeck-Letmathe; Anm. d. Red.), der frühere Vorsitzende von Nestle, oder Martin Sorrell, Vorstand von WPP, sie kennen diese Liste - diese Leute wissen, wie sie mit dieser Situation umgehen müssen", glaubt Todt. Beide genannten Personen sitzen im Vorstand von Delta Topco, der Formel-1-Dachfirma.

Diese werden einen Vorschlag unterbreiten, erklärt Todt. Dieser Vorschlag muss "für die FIA passend" sein, formuliert er vorsichtig. "Ich habe aber keine wirklichen Bedenken", ergänzt er. Wird die FIA also ihre Zustimmung geben müssen, wenn es um die Nachfolge von Ecclestone geht? "Ich werde nun keine Details des Vertrags besprechen, aber sie müssen eine finale Übereinkunft mit der FIA haben, ja."

Ecclestone kam bereits in den 1950er-Jahren mit der Formel 1 in Berührung. Mit Jochen Rindt war er eng verbunden, er managte den Österreicher bis zu dessen Tod in Monza 1970. 1972 kaufte er den Brabham-Rennstall. In den 1980er-Jahren gelang ihm schließlich die Machtübernahme, er sicherte sich die Formel-1-Rechte. Nach wie vor fungiert er als Geschäftsführer der Formula-1-Group.


Fotostrecke: Ecclestones Skandale und Skandälchen

Diese besitzt die Rechte, die Formel 1 kommerziell zu vermarkten. Die Group besteht aus mehreren Unterfirmen, wie der Formula One Administration Ltd. (FOA) oder der Formula One Management Ltd. (FOM). Die Group ist im Besitz von Delta Topco. Größter Anteilseigner an dieser Firma ist wiederum CVC Capital Partners mit 35,5 Prozent. Auch Ecclestone ist daran beteiligt.

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