Ecclestone möchte weitere Europa-Rennen streichen

Bernie Ecclestone kann sich vorstellen, bis zu drei weitere Europa-Rennen zu streichen und die Quote in Zukunft auf bis zu 20 Prozent zu senken

(Motorsport-Total.com) - Die globale Expansion des WM-Kalenders soll auch in Zukunft weitergehen, wenn es nach Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone geht, und zwar zu Lasten der Europa-Rennen. Im Kalender für 2013 sind ohnehin nur noch sieben Termine im traditionsreichsten Markt der Königsklasse vorgesehen, doch weitere zwei bis drei könnten möglicherweise gestrichen werden.

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Durch die Reduktion auf nur noch einen Grand Prix in Spanien (2013: Barcelona) umfasst der derzeit geplante Kalender für nächste Saison so wenige Europa-Rennen wie zuletzt 1969, als jedoch die gesamte Weltmeisterschaft in elf Läufen ausgetragen wurde. Selbst 1997 fanden zwölf von 17 Rennen in Europa statt, was einer Quote von 71 Prozent entsprach. Diese wurde für 2013 auf 37 Prozent gesenkt. Mit New York würden sogar nur 35 Prozent übrig bleiben.

"Wir versuchen, das voranzutreiben", erklärt Ecclestone gegenüber 'Sky Sports F1'. "Wir sind eine Weltmeisterschaft. Wir werden vielleicht noch zwei oder drei Rennen in Europa verlieren, wenn wir uns weiterentwickeln." Dann könnten mittelfristig im extremsten Fall gerade mal vier Europa-Termine übrig bleiben, bei 20 Grands Prix also lediglich eine Quote von 20 Prozent. "Wer weiß?", meint der bald 82-jährige Formel-1-Geschäftsführer lapidar.

Die Teams sind in dieser Frage gespalten: Einerseits bedeuten mehr Rennen außerhalb Europas eine höhere Belastung für die Belegschaft, andererseits sind sie an den von den Veranstaltern zu bezahlenden Grand-Prix-Gebühren mit rund 50 Prozent beteiligt - und während beispielsweise Monte Carlo keinen Cent bezahlen muss und der Europa-Durchschnitt bei geschätzt 20 Millionen Euro liegt, lassen aufstrebende Nationen teilweise das Doppelte springen.

"Ich persönlich hoffe, dass der Anteil europäischer Rennen gleich bleibt", erklärt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh gegenüber 'Sky Sports F1', räumt aber lächelnd ein: "Vielleicht deswegen, weil ich zu allen reisen muss!" Eine Realität sieht auch er ein: "Wir können nur in Europa fahren, wenn uns die Leute dort auch wollen. Aber der Wettbewerb ist groß. Zum Glück wollen viele Länder einen Grand Prix austragen."