Ecclestone appelliert an die deutsche Politik

Das Rennen in Hockenheim hängt wegen finanzieller Probleme in der Luft, doch Bernie Ecclestone würde ein Ausscheiden sehr bedauern

(Motorsport-Total.com) - Ob die Formel 1 auch in Zukunft nach Hockenheim kommen wird, dürfte sich im März bei einer Gemeinderatssitzung entscheiden. Vor allem geht es darum, ob das Grand-Prix-Defizit von zuletzt sechs Millionen Euro eliminiert werden kann, weil die öffentliche Hand die Veranstaltung nicht länger subventionieren will.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Ecclestone wird seine Bedingungen für Hockenheim nicht auflockern

Bernie Ecclestone würde das angeblich bedauern: "Es ist eine Zeit lang her, dass ich mit einer großen Investition involviert war in den Hockenheimring. Ich würde es daher nicht gerne sehen, wenn er von der Formel-1-Bildfläche verschwinden würde", erklärte der Grand-Prix-Promoter gegenüber der 'dpa'. Einen Tipp, wie Deutschland den zweiten WM-Lauf neben dem Nürburgring retten könnte, habe er aber "nicht wirklich".#w1#

Der Brite spricht mit gespaltener Zunge, denn es sind seine hohen Veranstaltungsgebühren, die dem Hockenheimring das Genick gebrochen haben. Doch für solche Argumente zeigt er angesichts der Summen, die aus öffentlicher Hand etwa für die Olympischen Spiele 2012 in London ausgegeben werden, wenig Verständnis: "Die Schwierigkeit ist doch heutzutage, dass wir wiederum glücklich sein können, dass es viele verschiedene Sportarten gibt, die staatlich unterstützt werden."

"Es ist sehr günstig für ein Land, eine der Topsportarten zu unterhalten", so Ecclestone, der andeutete, dass er von den seinerzeit vereinbarten Vertragsbedingungen nicht abweichen wird, um den Grand Prix in Hockenheim zu retten: "Wir haben mehr Leute, die Rennen haben wollen, als wir in einer Saison machen können." Vor allem zahlen Länder wie Singapur oder China deutlich mehr Geld als die Hockenheim-Ring GmbH.

Was die Expansion des Rennkalenders angeht, ist die Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht: Indien wird laut Ecclestone 2011 kommen, der Deal mit Südkorea ist ebenfalls seit Jahren unterschrieben. Nur in Bezug auf Russland wollte er sich nicht festlegen: "Das wissen wir nicht." Eine Strecke wäre jedenfalls vorhanden: Der Österreicher Hans Geist leitet die Errichtung einer Anlage 80 Kilometer westlich von Moskau, die 2010 eröffnet werden soll.