• 29.08.2004 17:22

Doppelausfall beschert BMW-Williams Nullnummer

Montoya lieferte ein tolles Überholmanöver und Pizzonia fuhr auf Podiumskurs - doch kein Williams sah die Zielflagge

(Motorsport-Total.com) - Pech für das BMW-Williams-Team beim Großen Preis von Belgien in Spa. Nach einer starken Vorstellung in einem spannenden und ereignisreichen Rennen kamen weder Juan-Pablo Montoya noch Antonio Pizzonia ins Ziel. Der Kolumbianer musste nach einem Reifenschaden aufgeben, der Brasilianer fiel mit einem Getriebeproblem aus. Beide hatten nach mehr als Dreiviertel der Distanz an dritter Stelle gelegen. Montoya lieferte ein tolles Manöver, als er sich in der fünften Runde in der 'Bus Stop'-Schikane am Weltmeister vorbeiquetschte.

Titel-Bild zur News: Montoya und Schumacher

Juan-Pablo Montoya (mit beschädigter Nase) vor Michael Schumacher

Juan-Pablo Montoya: "Das war Pech. Mein Auto war wirklich gut, mein Rennen lief prima. Ich lag an dritter Stelle, und es waren nur noch wenige Runden zu fahren. Dann ist der rechte hintere Reifen kaputt gegangen, wobei andere Fahrzeugteile Schaden nahmen. Ich musste aufgeben. Solche Dinge passieren, damit muss man leben. Aber es war ein gutes Rennen. Ich hatte einen guten Start und konnte einige Plätze gutmachen. Weil ich auch von Unfällen anderer profitiert habe, war ich nach ein paar Runden schon Fünfter und konnte rasch ganz vorn mitkämpfen. Dazu hat das Team mit sehr guten Boxenstopps und einer guten Strategie viel beigetragen. Es ist wirklich sehr schade, dass Antonio und ich heute so großes Pech hatten."#w1#

Antonio Pizzonia: "Es ist jammerschade! Ich hatte nicht den Hauch eines Problems mit meinem Auto, lag an dritter Stelle, und dann stand plötzlich kein Gang mehr zur Verfügung. Es ist ein bitterer Tag für das Team, zumal auch Juan ausgefallen ist. Ich kam mit der Vorstellung nach Spa, hier meinen ersten Podiumsplatz in der Formel 1 einfahren zu können. Dass es möglich gewesen wäre, habe ich bewiesen. Immerhin haben wir heute eine starke Vorstellung geboten, und das ist die Erkenntnis, die wir jetzt mit nach Hause nehmen müssen."

Sam Michael, Technischer Direktor: "Das Rennergebnis ist enttäuschend für uns. Ermutigend dagegen war, wieder vorn mitkämpfen zu können, so lange unsere Autos im Rennen waren. Antonios Auto hatte plötzlich keinen Vortrieb mehr, er musste auf der Strecke anhalten. Antonio ist ein gutes Rennen gefahren, und Juan hat sein Können bei Überholmanövern erneut gezeigt. Juan ist mit einem Reifenschaden ausgefallen, bei dessen Wucht die hintere Radaufhängung und der Heckflügel beschädigt wurden. Er hat das Auto zwar noch zur Box zurückbringen können, musste dort aber aufgeben."

BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen: "Es war ein mehr als ereignisreiches Rennen mit allen Dramen, die man sonst in einer halben Saison zu sehen bekommt und einem sehr unglücklichen Ausgang für uns. Unsere beiden Fahrer waren auf die Plätze drei und vier vorgefahren, da hatte Antonio plötzlich keinen Vortrieb mehr. Wenig später wurde Juan durch einen Reifenschaden gestoppt. Da hierbei das Fahrzeugheck beschädigt wurde, hat er das Rennen vorzeitig beendet. Die große Zahl der Reifenschäden ist sicherheitskritisch und bedarf einer genauen Analyse. Glückwunsch an Kimi Räikkönen zu einem überzeugenden Sieg und an Michael Schumacher zum Gewinn des siebten WM-Titels."