Massa holt Pole in Malaysia - Silber geschlagen

Felipe Massa sicherte sich die Pole-Position in Sepang vor Kimi Räikkönen, aber die große Frage ist: Wer war auf einem Regensetup unterwegs?

(Motorsport-Total.com) - Alles rechnete im heutigen Qualifying in Malaysia mit Regen, aber der kam nicht! Es blieb bis zum Schluss trocken - aber das morgige Rennen könnte sehr wohl auf nasser Strecke stattfinden. Das wirkte sich natürlich auf das Resultat aus, und Ferrari münzte die starken Trainingsleistungen souverän in die erste Startreihe um.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen, Felipe Massa und Kimi Räikkönen

Die heutigen Top 3: Heikki Kovalainen, Felipe Massa und Kimi Räikkönen

Felipe Massa und Kimi Räikkönen hatten heute Nachmittag den klar besten Speed im Feld und sicherten sich mit ihren Zeiten von 1:35.748 beziehungsweise 1:36.230 Minuten die Positionen eins und zwei. Die Roten büßten zwischen den beiden letzten Segmenten ebenso ungefähr zwei Sekunden ein wie ihre direkten Konkurrenten, was dafür spricht, dass Ferrari und McLaren-Mercedes auf ähnliche Tankstrategien setzen.#w1#

Silberpfeile gingen nicht auf die Pole los

Die große Frage ist aber, ob jemand schlau genug war, um angesichts der 90-prozentigen Regenwahrscheinlichkeit im Rennen auf ein volles Regensetup zu setzen - Mercedes-Sportchef Norbert Haug hatte ja vor dem Qualifying angekündigt, dass man wohl nicht auf Pole-Position fahren, aber dafür morgen umso besser aussehen werde. Dafür sprechen die Topspeeds: Ferrari war auf den Geraden am schnellsten, was auf ein Trockensetup hindeutet.

Natürlich ist all das im Moment reine Spekulation. Die nackten Zahlen sehen die Silberpfeile von Heikki Kovalainen (+ 0,865) und Lewis Hamilton (+ 0,961) in der zweiten Startreihe. Für die mussten sie noch dazu sehr hart kämpfen, denn der Abstand zwischen Kovalainen und Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team) auf Rang sieben betrug gerade mal 0,140 Sekunden! Der Titel "Best of the Rest" war diesmal also härter umkämpft denn je.

Jarno Trulli

Jarno Trulli zeigte wieder einmal seine Qualitäten als toller Qualifyer Zoom

Der Überraschungsmann in den Top 10 war zweifellos Jarno Trulli (Toyota/+ 0,963), der als Fünfter zwischen McLaren-Mercedes und das BMW Sauber F1 Team hineinfuhr, nachdem er in Q1 sogar Bestzeit erzielt hatte. Trulli entschied damit auch das Stallduell gegen Timo Glock (10./+ 3,908) klar für sich, aber Glock schaffte wenigstens wieder den Einzug ins Finale. Mark Webber (Red-Bull-Renault/+ 1,261) und Fernando Alonso (Renault/+ 2,702) wurden Achter und Neunter.

Vettel mit Regensetup unterwegs?

Bereits in Q2 hatte es mit Sebastian Vettel (Toro-Rosso-Ferrari/15.) und Nico Rosberg (Williams-Toyota/16.) zwei Deutsche erwischt. Beide taten sich viel schwerer als in den Freien Trainings, könnten aber morgen von einem Regenrennen ebenfalls profitieren. Nelson Piquet Jr. (Renault) wurde nach seinen sensationellen Trainingsvorstellungen diesmal nur 13., schrammte klar am Top-10-Cut vorbei; Honda war dafür mit beiden Autos in Q2.

In Q1 gab es im Gegensatz dazu keine nennenswerten Überraschungen, sieht man einmal davon ab, dass Sébastien Bourdais (Toro-Rosso-Ferrari/19.) wegen eines Ausritts in der entscheidenden Phase nicht mehr zulegen konnte. Kazuki Nakajima (Williams-Toyota/18.) rückt wegen einer Zehnerstrafe in der Startaufstellung ans Ende des Feldes zurück, wovon unter anderem auch Adrian Sutil (Force-India-Ferrari), heute enttäuschender 21., profitiert.

Ferrari in der Favoritenrolle

Nick Heidfeld

Bester Deutscher, aber mit Pech in der letzten Runde: Nick Heidfeld Zoom

Ferrari ist mit dem heutigen Comeback, das eigentlich keines war, natürlich zu favorisieren, was den Sieg angeht. Andererseits kann noch alles passieren, sollte die Wettervorhersage zutreffen - gerade in Malaysia, wo es wie aus Kübeln schüttet, wenn es denn regnet. Andererseits lag die Regenwahrscheinlichkeit auch für heute Nachmittag schon bei 90 Prozent, aber unterm Strich blieb es in allen drei Segmenten trocken.

Aus deutscher Sicht ist Heidfeld als Siebenter in der besten Ausgangsposition, auch wenn er in Q3 Pech hatte: Weil er seine schnelle Runde als Letzter startete, geriet er mitten in den Verkehr der ausrollenden Fahrzeuge - und dies hat möglicherweise jene Hundertstelsekunden gekostet, die am Ende auf den dritten Platz gefehlt haben. Für seinen Slalom zwischen den langsamen Gegnern im ersten Sektor der letzten Runde gebührt ihm aber jeder Respekt!