Domenicali: "Wenn es so weitergeht, ist Saison gelaufen"

Wieso Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali trotz des schwierigen Saisonstarts nicht die Hoffnung aufgibt und warum er Schumacher höher einstuft als Alonso

(Motorsport-Total.com) - Dunkle Wolken über dem Ferrari-Hauptquartier in Maranello: Nach drei Rennen hat man nach wie vor keinen Podestplatz zu Buche stehen. Starpilot Fernando Alonso fuhr in China ein schwaches Rennen und konnte auch mit seinem Teamkollegen Felipe Massa nicht mithalten. Bei Ferrari weiß man, wo die Probleme liegen - bis zum Grand Prix der Türkei am 8. Mai hat man nun Zeit, diese endlich zu lösen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Stefano Domenicali (Teamchef)

Stefano Domenicali hofft, dass Sebastian Vettels Erfolgslauf bald aufhört

Das Problem am 150° Italia ist, dass die Windkanal-Daten für das letzte Update des Autos vor dem Saisonstart nicht mit den Ergebnissen auf der Strecke übereinstimmen. "Abgesehen davon", gibt Teamchef Stefano Domenicali gegenüber 'Sport Bild' offen zu, "hat Red Bull ein besseres Auto gebaut. Ganz einfach."

Während Hauptrivale Sebastian Vettel bisher nur sieben WM-Punkte liegen ließ, fehlen Alonso bereits 42 Zähler auf den Heppenheimer. Der Spanier liegt im Klassement nur auf Platz fünf, zwei Punkte vor Teamkollegen Massa. Domenicali ist klar: "Wenn Vettel so weitermacht und wie wir mit Schumacher 2002 und 2004 seine Podestserie fortsetzt, ist die Saison gelaufen."

Doch der Italiener gibt die Hoffnung nicht auf: "Daran glaube ich nicht. In der Formel 1 können sich die Dinge ganz schnell ändern. Ich sage nicht, dass Ferrari gewinnen wird. Aber ich sage: Noch ist die Meisterschaft offen." Obwohl Alonso in China nicht konkurrenzfähig war, hält er den Doppel-Weltmeister weiterhin für den aktuell besten Fahrer der Formel 1.

Doch Alonso ist nicht Domenicalis unumschränkte Nummer eins: "Es ist immer schwierig, Fahrer zu vergleichen, die in unterschiedlichen Epochen sind. Ich kann nur sagen: Fernando fährt auf höchstem Niveau. Michael ist und bleibt für mich die Nummer eins, weil er einfach am meisten gewonnen hat. Und in unserem Sport kannst du die Fahrer nun einmal nur anhand der Statistik vergleichen."