Domenicali: "Nichts Neues" in der Massa-Frage

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali über Felipe Massa, das Heimrennen in Monza und die Fortschritte im Bereich der Cockpit-Schutzmaßnahmen

(Motorsport-Total.com) - Von den Medien werden schon Nico Hülkenberg, Sergio Perez oder sogar Michael Schumacher in den zweiten Ferrari geschrieben, dabei deutete zuletzt wieder mehr darauf hin, dass Felipe Massas Vertrag doch noch einmal verlängert wird. Der Brasilianer belegte beim Grand Prix von Belgien vor Mark Webber den fünften Platz und nahm damit zumindest einem von Fernando Alonsos Titelrivalen Punkte weg.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massas weitere Zukunft bei Ferrari ist immer noch nicht geklärt Zoom

Seit Ferrari die Option auf Massa am 25. Juli verstreichen ließ, hat sich im Vertragspoker aber nichts mehr getan: "Da gibt es nichts Neues. Wir haben wie gesagt keine Eile", erklärt Teamchef Stefano Domenicali. "Ich bin sehr froh, dass Felipe heute im Rennen sehr gut gefahren ist. Natürlich ist es wichtig, das Qualifying zu verbessern, denn sonst fällt es ihm im Rennen immer schwerer, aber Felipes heutiges Renntempo war wirklich gut. Das freut mich für ihn und auch für uns."

Weniger gut lief es für Fernando Alonso, der ein Opfer der Startkollision in der ersten Kurve wurde. Statt 40 Punkte Vorsprung auf Mark Webber hat er nun nur noch 24 auf Sebastian Vettel - was bedeutet, dass der Spanier seine WM-Führung in Monza zumindest theoretisch verlieren könnte. Aber Domenicali trägt's mit Fassung, denn Ferrari hat gestern nicht aus eigenem Unvermögen Boden verloren: "Es war einfach Pech, wir waren zur falschen Zeit am falschen Ort."


Schutzkuppel-Tests der FIA

"Wir müssen aber den Frust hinter uns lassen und versuchen, uns auf Monza vorzubereiten", sagt der Italiener vor dem Heim-Grand-Prix im legendären Autodrom. "Monza ist ein wichtiges Rennen für uns - nicht nur, weil es in Italien stattfindet, sondern auch weil wir um die Meisterschaft kämpfen. Der Frust muss also sofort aufhören. Ich finde ermutigend, dass wir hier einen guten Topspeed hatten. Das ist in Monza sehr wichtig."

Wichtig für die Zukunft der Formel 1 ist, dass eine der letzten großen Schwachstellen der Sicherheit, das offene Cockpit, eliminiert wird. "Heute hatten wir Glück, dass sich Fernando nicht am Kopf verletzt hat", weiß Domenicali. Schon seit längerer Zeit setzt sich das FIA-Institut mit entsprechenden Schutzmaßnahmen auseinander. Zuerst standen durchsichtige Kuppeln zur Diskussion, inzwischen scheint man eher an eine Käfiglösung zu denken.


Fotos: Großer Preis von Belgien, Sonntag


Von einer Umsetzung in die Praxis ist man aber noch weit entfernt: "Wir arbeiten mit dem Verband am richtigen System", erklärt Domenicali. "Bei den Dingen, die wir testen, können auch Probleme auftreten. Ich denke da zum Beispiel an ein Feuer, denn dann muss man einen Cockpit-Schutz schnell öffnen können. Wir müssen mit all diesen Dingen also sehr behutsam umgehen. Wir arbeiten mit dem Verband an einer Lösung."