Die Geheimnisse von Adrian Neweys Super-Aston-Martin

Wie Red-Bull-Stardesigner Adrian Newey beim Design seines Aston-Martin-Sportwagens, der zwei Gesichter haben soll, neue Maßstäbe setzen will

(Motorsport-Total.com) - "Das wird das ultimative Straßenauto", schwärmt Red-Bull-Teamchef Christian Horner schon jetzt über den neuen Aston Martin AM-RB 001. Dabei handelt es sich um den ersten Supersportwagen aus der Feder von Red-Bull-Stardesigner Adrian Newey - und damit das Herzstück der neuen Red-Bull-Kooperation mit der britischen Edelschmiede, die beim Saisonauftakt in Melbourne bekanntgegeben wurde.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Schneller als die Formel 1? Adrian Newey will die Grenzen ausloten Zoom

Die bisher bekannten Eckdaten des AM-RB 001: Der erste Mittelmotor-Sportwagen von Aston Martin wird auf 99 Stück limitiert, auf Strecken wie in Silverstone rechnet man mit besseren Zeiten als bei einem Formel-1-Boliden. Wer ihn haben will, wird mehr als eine Million US-Dollar berappen müssen.

Auch über den Motor herrscht derzeit Rätselraten, mit den Formel-1-Antriebseinheiten wird dieser aber nicht viel zu tun haben. "Ich glaube nicht, dass es ein Renault-Motor sein wird", scherzt Horner. Bereits seit einem Jahr tüftelt Newey am AM-RB 001, der laut dem Briten zwei Gesichter haben soll.

Neweys Aston Martin: mal Biest, mal Stadtauto

Red Bull X2010

Newey-Kreation: Der "virtuelle" X2010 wurde tatsächlich gebaut Zoom

"Die Performance soll extrem sein, aber gleichzeitig soll sich das Auto auch im Stadtverkehr angenehm fahren lassen", erklärt Newey. Das Geheimnis dahinter ist die Bauweise: "Wir wollen die alten Werte ansprechen und es puristisch und einfach halten - kompakt und leicht", erklärt er seine Philosophie. "Die heutigen Autos sind groß, schwer und sehr kompliziert."

Der Bolide soll über eine ausgefeilte Aerodynamik verfügen, Abtrieb soll nicht über große Flügel generiert werden, sondern über den Unterboden. Bei den Materialien setzt Newey auf "nichts Revolutionäres - hauptsächlich Kohlefaser, ein bisschen Aluminium und andere Materialien."

Newey machte bereits vor einigen Jahren einen Seitensprung von der Formel 1 und designte den X2010 für das PlayStation-Videospiel Gran Turismo 5. Im Gegensatz zu diesem futuristischen Rennwagen zeigt nun die reale Physik dem Designgenie die Grenzen auf: "Das war unsere Vision von einem Formel-1-Boliden, aber bei den Kurvengeschwindigkeiten, die er erreicht hätte, wäre die Sicherheit nicht gewährleistet gewesen - und für den Piloten wäre es auch sehr ungemütlich geworden."

Ex-Team McLaren als Rivale?

Beim Aston Martin hält sich Newey an die Sicherheitsstandards der Königsklasse des Motorsports: "Wir wollen, dass das Auto die gleichen Crashtests besteht wie das Formel-1-Auto." Interessant ist, dass Red Bull und Aston Martin mit dem neuen Projekt auf dem Markt ausgerechnet auf einen alten Konkurrenten - und Neweys Ex-Team - treffen: McLaren.

Durch Ron Dennis' Ambitionen, in die Fußstapfen der Legende Enzo Ferrari zu treten, hat sich das britische Traditionsteam in den vergangenen Jahren auf dem Sektor der Luxussportwagen etabliert. Vielleicht gibt diese Tatsache Newey noch einen Schuss zusätzlicher Motivation.