De Villota: "Als ob der Chirurg eine Wahl gehabt hätte..."

Maria de Villota berichtet von dem Moment, als ihr der behandelnde Chirurg mitteilte, dass sie bei ihrem schweren Testunfall ihr rechtes Auge verloren hatte

(Motorsport-Total.com) - Maria de Villota trägt ihr Schicksal mit Fassung blickt entschlossen in die Zukunft. Ihren schweren Testunfall bei einem Geradeaustest für das Marussia-Team am 3. Juli in Duxford hat die Spanierin nach mehreren Operationen knapp überlebt. Seit dem Unfall muss sie aber mit nur einem Auge auskommen.

Titel-Bild zur News: Maria de Villota

Maria de Villota vor dem Unfall: Die alleinige Konzentration galt der Formel 1

Die Tatsache, dass die Ärzte ihr rechtes Auge nicht retten konnten, wollte die 32-Jährige im ersten Moment nicht wahrhaben, wie sie in Madrid im Rahmen ihres ersten öffentlichen Auftritts nach dem Unfall, offenbarte. "Einer der Chirurgen kam zu mir und sagte: 'Maria, wir haben dein Leben gerettet. Ich weiß nicht, ob du dich daran erinnerst, dass du einen schweren Unfall hattest, aber nun bist du hier bei uns. Es war knapp, aber wir konnten dein Leben retten. Wir müssen dir aber mitteilen, dass du dein Auge verloren hast.'"

De Villota setzt ihre Ausführungen fort, indem sie offenbart, wie sie den Chirurgen fragte: "Brauchen Sie beide Hände, um zu operieren?" Als dieser mit 'Ja' antwortete, entgegnete die Spanierin eigener Aussage zufolge: "Nun, ich bin ein Formel-1-Fahrer und brauche beide Augen." Die 32-Jährige erinnert sich, wie sie dem Chirurgen die Entscheidung über die Entfernung ihres Auges am liebsten abgenommen hätte: "Ich redete auf ihn ein, als ob er eine Wahl gehabt hätte."

Nach kurzer Zeit wurde ihr dann aber klar, dass es "etwas noch nie da gewesenes" ist, mit dem sie sich ab sofort auseinandersetzen müsse. "Dann realisierst du, dass es dir gut geht und du mehr siehst als vorher", erklärt de Villota rückblickend und präzisiert: "Vor dem Unfall sah ich nur die Formel 1 und den Wettbewerb aus der Cockpitperspektive. Ich sah aber nicht die Dinge, die im Leben wirklich wichtig sind - genau wie ich in dem Moment, als der Chirurg vor mir stand, nicht das Ganze sah: Dass er mein Leben gerettet hatte."

"Rückblickend betrachtet hat mir der Verlust des Auges neue Möglichkeiten eröffnet. Ich werde diese zu 100 Prozent ausleben", versichert de Villota abschließend und will sich mit konkreten Zukunftsplänen noch Zeit lassen.