De la Rosa hütet sich vor zu hohen Erwartungen

Pedro de la Rosa freut sich auf die Chance seines Lebens im "Silberpfeil", weiß aber, dass er sich nicht an Räikkönen messen darf

(Motorsport-Total.com) - Als Ersatzmann für den verletzten Juan-Pablo Montoya wird Pedro de la Rosa am kommenden Sonntag den Grand Prix von Bahrain für McLaren-Mercedes bestreiten. Der Spanier sieht dies zwar als Chance seines Lebens, hütet sich gleichzeitig aber davor, von einem Duellsieg gegen Kimi Räikkönen oder gar einem Sieg zu träumen.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa lief heute mit einem strahlenden Lächeln durchs Fahrerlager

"Ich habe keine Ahnung, wie ich darauf reagieren werde, wieder von so vielen Autos umgeben zu sein", sagte er heute in Bahrain. "Ich habe zwei Jahre lang tausende von Kilometern absolviert, aber immer alleine. Ich werde es nehmen, wie es kommt. Abwarten. Ich bin fit und entspannt, aber am Sonntag kommt es wirklich drauf an. Mein Ziel ist nicht, Kimi herauszufordern. Mein Ziel ist, keine Fehler zu machen, die Strecke kennen zu lernen und das Setup hinzubekommen."#w1#

Letzter Renneinsatz am 13. Oktober 2002 in einem Jaguar

De la Rosa hat zahlreiche Testkilometer im MP4-20 bestritten und obendrein die Freien Freitagstrainings in Australien und Malaysia, hat von dieser Warte her also keinen Nachteil gegenüber den Stammpiloten. Allerdings hat er seit dem 13. Oktober 2002 - damals für Jaguar-Cosworth in Suzuka - keinen Grand Prix mehr bestritten. Außerdem kennt er die Strecke in Bahrain noch überhaupt nicht.

"Wir können in der Fabrik ziemlich viel simulieren, was dabei hilft, den Kurs ein bisschen zu verinnerlichen", erklärte er gegenüber Journalisten im Fahrerlager. "Ich habe mir auch ein Video vom letztjährigen Rennen angeschaut und die Onboard-Kameras genau studiert, um ein paar Anhaltspunkte zu haben. Das ist alles, was man machen kann. Danach muss man sich ins Auto setzen und schauen, wie es in der Realität abläuft."

"Damit hätte ich nie und nimmer gerechnet!"

"Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht. Dass ich am Freitag von den Kilometern her eingeschränkt bin, ist nicht das Beste. Ich weiß, dass vor allem das erste Qualifying schwierig für mich wird. Andererseits sage ich mir, 'Denke darüber gar nicht nach, sondern überlege, was das bedeutet: Du fährst einen McLaren!' Damit hätte ich nie und nimmer gerechnet, daher schaue ich über die kleinen Problemchen am besten einfach hinweg", ergänzte der 34-Jährige.

Mit Montoya hat er seit dessen Tennisunfall nur kurz telefoniert: "Juan war natürlich ziemlich angepisst, aber er war total nett zu mir", lobte de la Rosa den Sportsgeist seines Teamkollegen. "Er hat mir gesagt, dass das eine große Chance ist, die ich nutzen soll. Wenn man bedenkt, dass er zuhause sitzen muss und ziemlich verärgert ist, finde ich es sehr nett, dass er mir so einen Kommentar mit auf den Weg gegeben hat."