• 12.09.2007 10:39

  • von Fabian Hust

Das Wort "unmöglich" existiert in Massas Wortschatz nicht

Auch wenn seine Chance statistisch extrem gering ist, in diesem Jahr noch Weltmeister zu werden, gibt Ferrari-Pilot Felipe Massa nicht auf

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, als er ausgerechnet beim Heimrennen von Ferrari in Monza sein Auto nach nur zehn Runden mit einem Problem an der Box abstellen musste: "Ich habe nicht mehr zu sagen über das, was in Monza passiert ist, abgesehen davon, zu wiederholen, wie enttäuscht ich war", schreibt der Brasilianer in seinem Blog.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa musste in Monza einen herben Rückschlag wegstecken

"Es war kein gutes Gefühl, bei Ferraris Heimrennen und an einem solch kritischen Zeitpunkt in der Meisterschaft nur eine Hand voll Runden zu fahren. Unmöglich ist kein Wort, das ich verwenden möchte, aber auch wenn es nicht unmöglich für mich ist, die Fahrerweltmeisterschaft zu gewinnen, so sieht es sicherlich sehr schwierig aus. Ich gebe nie auf und ich werde es weiterhin versuchen, aber es wird nicht einfach sein, den Unterschied von 23 Punkten auf Hamilton gut zu machen."#w1#

In den Augen des 26-Jährigen hat er nur noch eine Außenseiter-Chance auf den Gewinn des WM-Titels, das ändere jedoch nichts an seine Herangehensweise an die noch verbleibenden Rennen: "Das ist nicht allzu hart, ich werde es als einfacher empfinden, hart anzugreifen, wenn ich mir selbst sage, dass es nichts mehr zu verlieren gibt."

"In dieser Saison habe ich Rennen gewonnen, als ich unter einer Menge Druck stand, es wird also keinen Unterschied ausmachen, wenn ich entspannt sein werde", betont der Ferrari-Pilot. "Zwischen jetzt und dem Ende des Jahres bis zum letzten Rennen möchte ich einfach so viele Siege wie möglich holen."

Nun freut sich der Rennfahrer aus Sao Paulo auf den Großen Preis von Belgien. Im Juli durfte Massa zusammen mit seinen Kollegen bereits die Modifikationen an der Rennstrecke unter die Lupe nehmen: "Ich bin schon immer gern dort hingegangen, und ich gehe davon aus, dass unser Auto dort ausreichend konkurrenzfähig sein wird, um um den Sieg kämpfen zu können."

"Die Strecke ist sehr interessant. Manche Kurven, so wie die 'Eau Rouge', können nun relativ leicht mit Vollgas durchfahren werden, was nicht der Fall war, wenn wir uns an die Tage der Zehnzylinder-Motoren erinnern. Mit den aktuellen Achtzylindern ist es wesentlich einfacher, sie voll zu nehmen, es ist also nicht so herausfordernd wie in der Vergangenheit. Aber das gesamte Layout ist sehr schön, es gibt viele schnelle Kurven und schnelle Richtungsänderungen, also alles, was ich mag."

Kritik übt der Rennfahrer an der neuen Boxengasse, die seiner Meinung nach nicht durchdacht ist: "Es gibt an der Seite eine hohe Mauer, was die Sicht erschwert, und der Eingang ist sehr eng. Wenn dort also irgendjemand anhält, dann wird kein anderer vorbeikommen. Es sollte sehr einfach sein, einen einfachen Boxengassen-Eingang zu konstruieren, aber sie schienen den komplizierten Weg eingeschlagen zu haben!"

Auch wenn das Wetter in Nordeuropa im Moment etwas wechselhaft ist, sagen die Meteorologen laut Massa derzeit trockenen Bedingungen für das Wochenende voraus: "Ich denke, dass wir konkurrenzfähig sein sollten, wenn es regnet, aber wenn wir uns die Tatsache anschauen, dass unsere engsten Gegner in Situationen, in denen die Haftungslevel gering sind ziemlich konkurrenzfähig sind, dann ist es vielleicht für uns besser, wenn es trocken bleibt."

Gespannt ist Massa natürlich auf den Donnerstag, wenn der Weltmotorsportrat seine Entscheidung in der "Spionage-Affäre" bekannt geben wird: "Ich bin mir sicher, dass an uns Fahrer und Teamchefs eine Menge Fragen gerichtet werden. Innerhalb des Teams haben wir die Situation nicht diskutiert. Wichtig ist, dass das, was auch immer gerecht und fair ist, getan werden muss. Aber ich konzentriere mich auf die Arbeit auf der Strecke. Ich möchte in die Situation abseits der Strecke nicht involviert werden."