• 15.01.2011 12:06

D'Ambrosio: "Ich kann sehr viel von Timo lernen"

Virgin-Neuzugang Jerome D'Ambrosio über sein bevorstehendes Renndebüt in der Formel 1, die Begeisterung in Belgien und die Arbeit mit dem Team

(Motorsport-Total.com) - 2010 saß Jerome D'Ambrosio bei einigen Freien Trainings im Virgin-Cockpit, 2011 wird der aus Belgien stammende Rennfahrer die komplette Saison bestreiten. Der 25-Jährige konnte sich bei seinen Probeeinsätzen für höhere Aufgaben empfehlen und startet in diesem Jahr an der Seite von Timo Glock. Im Interview spricht D'Ambrosio unter anderem über die hohen Erwartungen aus der Heimat sowie über die Eingewöhnung im Virgin-Team, für das er jetzt Grands Prix bestreitet.

Titel-Bild zur News: Jerome D'Ambrosio

Jerome D'Ambrosio startet 2011 im zweiten Virgin-Rennwagen neben Timo Glock

Frage: "Jerome, es muss ein erstaunliches Gefühl für dich sein, ab sofort zum Starterfeld der Formel 1 zu gehören..."
Jerome D'Ambrosio: "Ja, das ist etwas Besonderes. Im vergangenen Jahr gab mir das Team die Chance, an den Freitagstrainings teilzunehmen. In diesem Jahr bekomme ich die Chance, ein Formel-1-Pilot zu sein. Ich habe fest vor, diese Gelegenheit beim Schopfe zu packen und das Beste daraus zu machen."

Frage: "Sprechen wir über die technischen Aspekte: Verstehst du die Arbeitsweise des Autos, um deinen Job bestmöglich zu erfüllen?"
D'Ambrosio: "Ich interessiere mich sehr für die technischen Belange in der Formel 1. Das macht mir Spaß. Wenn du hinter dem Lenkrad sitzt, verschafft dir das einen Adrenalinstoß. Mit den Ingenieuren im Büro zu sitzen ist aber ebenfalls sehr spannend für mich. Ich kann es kaum erwarten, mich auch diesem Teil des Jobs zu widmen."

"Du brauchst sicherlich ein Gefühl dafür, wie sich das Auto auf der Strecke verhält." Jerome D'Ambrosio

Frage: "An der Strecke musst du dann stets genau wissen, was vor sich geht..."
D'Ambrosio: "Nun ja, du brauchst sicherlich ein Gefühl dafür, wie sich das Auto auf der Strecke verhält. Ich bin allerdings kein Ingenieur. Es ist ein schmaler Grat zwischen dem Liefern von guten Informationen, die klar sein und eine gute Richtung aufzeigen müssen, und einem zu engagierten Verhalten."

"Ich werde also nicht plötzlich damit beginnen, in der CFD-Abteilung mitzumischen. Wichtig ist, einen Weg zu finden, wie man prima zusammen arbeiten kann. Wir müssen ein gegenseitiges Verständnis aufbauen, sodass die Ingenieure mein Feedback aufgreifen und dazu verwenden können, das Fahrzeug schneller machen."

Frage: "Du bist der erste belgische Formel-1-Pilot seit über einem Jahrzehnt. Das hat in deiner Heimat für ziemlichen Aufruhr gesorgt. Wie schwierig war es, damit umzugehen?"
D'Ambrosio: "Ich würde nicht sagen, dass es schwierig war. Ich beschwere mich sicherlich nicht darüber. Es ist nur so: Davon habe ich in den vergangenen 17 Jahren geträumt. Ich könnte nicht glücklicher sein. Es ist fantastisch für Belgien, dass nun wieder ein belgischer Fahrer in der Formel 1 antritt."

"Davon habe ich in den vergangenen 17 Jahren geträumt." Jerome D'Ambrosio

Frage: "Was glaubst du: Wie wird es sein, nach Spa-Francorchamps zu kommen? Du wirst dich kaum frei bewegen können, wenn dieses Rennen nach der Sommerpause auf dem Programm steht..."
D'Ambrosio: "Sollte das passieren, dann wäre das doch großartig für die Formel 1 und alle Beteiligten. Die Formel 1 ist der drittgrößte Sportevent weltweit und je mehr Leute den Sport mögen, umso glücklicher sind wir alle."

Frage: "Du wirst an der Seite von Timo Glock ins Rennen gehen, der als sehr schnell gilt. Was kannst du von ihm lernen?"
D'Ambrosio: "Ich kann sehr viel von Timo lernen. Er stand schon in der ersten Startreihe und war bereits auf dem Podium. Zunächst einmal ist er ein sehr offener Bursche und das ist mir sehr wichtig. Wir kommen gut miteinander aus. Ich muss einfach versuchen, möglichst viel von ihm zu lernen und sehr hart zu arbeiten."