• 15.01.2011 12:49

  • von Stefan Ziegler

Hill: "Man muss sein eigenes Ding machen"

Ex-Champion Damon Hill über seine Formel-1-Karriere, das große Erbe seines berühmten Vaters, den Titelgewinn 1996 und seinen größten Sieg

(Motorsport-Total.com) - Damon Hill beendete seine Formel-1-Karriere bereits vor über zehn Jahren, doch dem Motorsport ist der ehemalige Rennfahrer stets verbunden geblieben: Als Präsident des britischen Rennfahrerklubs (BRDC) leitet Hill unter anderem die Geschicke der Traditionsstrecke in Silverstone. 2010 war der 50-Jährige zudem als vierter Steward im Einsatz, um die Formel-1-Rennleitung fachkundig zu beraten.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hill blickt mit Zufriedenheit auf seine Rennkarriere in der Formel 1 zurück

Am meisten freut sich der frühere Williams-Pilot aber darüber, es seinem berühmten Vater Graham Hill gleichgetan und einen WM-Titel in der "Königsklasse" erobert zu haben. "Ich hatte da schon eine ziemliche Messlatte: zwei Titel, fünf Siege in Monaco sowie jeweils einen Triumph in Le Mans und Indianapolis. Das sind schon großartige Karriereleistungen", sagt Hill gegenüber 'Stuff.co.nz'.

"Man muss aber sein eigenes Ding machen", meint der Brite und merkt an, dass ihm das 1996 schließlich auch gelungen sei. Davon zehrt Hill offenbar noch bis heute: "Das bedeutete mir sehr viel. Ein Teil davon war sicher, zur richtigen Zeit am richtigen Platz zu sein. Glücklicherweise konnte ich genug Anläufe auf den Titelgewinn unternehmen. Ich hatte Spaß an meiner Formel-1-Karriere."

"Alles kannst du nun einmal nicht gewinnen. Ich hätte aber gerne noch eine weitere Saison bei einem Topteam bestritten", gesteht der Weltmeister von 1996 und merkt an: "So etwas passiert. Ich bereue nichts. Es war großartig, denn ich gewann ja noch ein weiteres Rennen." Der Sieg in Spa-Francorchamps 1998 blieb Hill aber nicht so nachhaltig in Erinnerung wie der Triumph in Suzuka 1994.¿pbvin|512|3376|rosberg|0|1pb¿

"Dort fuhr ich mit der größtmöglichen Entschlossenheit. Es war sehr befriedigend, dieses Rennen im Nassen zu gewinnen. Es war ein klassischer Grand Prix in einer sehr aufregenden Saison. Alle Zutaten waren vorhanden", sagt Hill rückblickend. Vorausschauend und in Bezug auf die Zukunft der Formel 1 fügt der Brite hinzu, dass die Rennserie durch die Expansion ihre Existenz gefährden könnte.

"Man muss die Balance wahren und darf die Traditionen, auf welchen dieser Sport aufbaut, nicht vernachlässigen. Rennplätze wie Monaco, Monza und Silverstone sind die Basis der Formel 1", findet Hill und erklärt: "Wenn man diese Geschichte verliert, setzt man alles in neuen Märkten aufs Spiel." Der Sport "muss aufregend sein", meint Hill. "Die Leute wollen sich nicht mit Irrelevantem aufhalten."