Coulthards Erinnerungen an Silverstone

Zweimal hat David Coulthard sein Heimrennen schon gewonnen, doch auch sonst kann er schöne Geschichten über Silverstone erzählen

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende wird sich in Silverstone wohl alles um Shooting-Star Lewis Hamilton drehen, der einzige Brite im Feld, der seinen Heim-Grand-Prix schon gewonnen hat, ist aber David Coulthard. 1999 und 2000 feierte der Schotte auf McLaren-Mercedes zwei seiner schönsten Siege in der Formel 1.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Mit Silverstone verbindet David Coulthard einige schöne Erinnerungen

"Meine zwei Siege beim Großbritannien-Grand-Prix liegen in der Liste meiner insgesamt 13 Siege ganz weit vorne", erklärte Coulthard wenige Tage vor seinem Heimspiel am kommenden Wochenende. "Wenn mir damals, als ich als junger Bursche nach Silverstone kam, um mir den Grand Prix anzuschauen, jemand gesagt hätte, dass ich hier eines Tages gewinnen würde, wäre ich vor Freude ausgeflippt. Darum war es fantastisch, das gleich zweimal zu schaffen."#w1#

Tolles Überholmanöver im Jahr 1995

"Ich hörte das Publikum trotz des Motorenlärms jubeln, was unglaublich war!" David Coulthard

Seine denkwürdigste Erinnerung sei aber jene an 1995, als er in Stowe außen am Ferrari von Jean Alesi vorbei in Führung ging: "Ich hörte das Publikum trotz des Motorenlärms jubeln, was unglaublich war! Das hatte ich nie zuvor in meinem Leben gehört und es passierte auch danach nie wieder. Leider gewann ich das Rennen nicht, weil ich einen Elektronikdefekt hatte und für Speeding in der Boxengasse bestraft wurde, daher wurde ich Zweiter, glaube ich", so "DC".

"Als Junge", fuhr er fort, "campte ich immer in Silverstone. Ich erinnere mich an ein Jahr, 1989 oder 1990, als ich innen in Stowe stand und einer der Ferraris am Sonntag im Warmup die Hangargerade runterkam. Da dachte ich: 'Wow, das ist unglaublich!' Daher weiß ich heute noch, wie es ist, ein Fan zu sein. Ich kann mich mit den Leuten, die so weit reisen, um an die Strecke zu kommen und ein Spektakel zu erleben, gut identifizieren."

Coulthard erklärte ferner, dass es nicht immer lohnend sei, ein Rennen von vor Ort zu beobachten, aber wenn es sich einmal lohnt, dann sei es "sehr beeindruckend" - und Silverstone sei dafür bestens geeignet: "Hier hat es Kurven, wo du das Messer zwischen die Zähne nehmen musst. Es gibt nicht viele solcher Strecken. Eau Rouge in Spa ist eine tolle Kurve, aber Silverstone hat vier Kurven, die genauso schnell und schwierig sind", hielt er fest.

Auch schottische Fans in Silverstone

"Manchmal mischen sich auch ein paar schottische Sankt-Andreas-Kreuze unter die Union Jacks." David Coulthard

Von den vielen Fans bekomme man als Fahrer nur wenig mit, sagte der 36-Jährige, "denn wenn du im Formel-1-Paddock bist, bist du von der Außenwelt so abgeschnitten, dass du gar nicht merkst, wo in der Welt du dich gerade aufhältst. Aber du kriegst es mit, wenn du auf die Strecke gehst und die vielen Union Jacks siehst - und manchmal mischen sich ja auch ein paar schottische Sankt-Andreas-Kreuze darunter!"

Nigel Mansell hat einmal gesagt, in Brands Hatch und Silverstone fahre er dank der Unterstützung der Fans um eine Sekunde schneller - was Coulthard so nicht unterschreiben will: "Viel wird immer darüber gesprochen, was es bedeutet, einen Heim-Grand-Prix zu fahren, aber ich glaube, dass es sich in Wahrheit nicht auf die Leistung auswirken sollte, denn man muss ja sowieso bei jedem Rennen sein Bestes geben."