• 02.08.2011 19:05

  • von Tim Schwenger

Coulthard zieht nach erster Saisonhälfte Zwischenfazit

David Coulthard erklärt, warum Vettel der Mann der Stunde ist, wer sich in den nächsten Rennen steigern muss und wie gut die Neuerungen des Jahres 2011 sind

(Motorsport-Total.com) - David Coulthard ist viele Jahre bei McLaren an der Seite der Finnen Mika Häkkinen und Kimi Räikkönen gefahren. Im Herbst seiner Karriere wechselte er zu Red Bull und beendete dort seine Laufbahn. Es blieb ihm aber verwehrt einen Weltmeisterschaftstitel zu gewinnen, da über eine ganze Saison die Konstanz und ein schnelles Auto gefehlt haben. Heute ist der Schotte für die britische BBC als Kommentator tätig und weiß das Geschehen zur Saisonhalbzeit richtig einzuschätzen.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard hat viel Spaß an seiner neuen Aufgabe nach der Fahrer-Karriere

Für den ehemaligen Red-Bull-Piloten ist nicht überraschend Sebastian Vettel der Fahrer der ersten Saisonhälfte. Mit acht Pole-Positions und sechs Siegen konnte er die Konkurrenz klar in die Schranken weisen. Der Vorsprung vor dem zweitplatzierten Fahrer in der Weltmeisterschaft beträgt 85 Punkte und somit mehr als drei Rennen. Doch nicht nur das Auto ermöglichte dem Deutschen diese Siegesserie, auch fahrerische Höhepunkte unter schwierigen Situationen zeichneten Vettel aus.

Verbesserungspotential sieht Coulthard hingegen bei Mark Webber, dem Teamkollegen von Vettel. Der Australier war mit den neuen Reifen von Pirelli nicht zufrieden und konnte nicht die maximale Leistung abrufen. Dennoch hat Sebastian mehr aus dem Auto herausgeholt und die Resultate eingefahren, während Webber in schwierigen Situationen keine guten Platzierungen erringen konnte.

Verbesserungspotenzial bei Schumacher, Webber und Massa

Michael Schumacher fällt ebenso wie Felipe Massa und Webber deutlich gegen seinen Teamkollegen ab. Der Mercedes-Fahrer konnte nur unter schwierigen Bedingungen Glanzpunkte setzen und verliert das Duell mit Nico Rosberg zur Saisonhalbzeit wie im vergangenen Jahr deutlich. Massa dagegen muss sich der Führungsfigur Fernando Alonso bei Ferrari unterordnen, den er in eineinhalb Jahren fast nie schlagen konnte.

Die neuen Pirelli-Reifen wurden während der Wintertests für ihre Haltbarkeit kritisiert, jedoch ist das Fazit des ehemaligen Rennfahrers nach elf absolvierten Rennen positiv. Die abbauenden Reifen haben für viele gute Grand Prix gesorgt, obwohl dieser Umstand die Arbeit des Kommentators der BBC nicht leichter macht.

Das kinetische Energierückgewinnungssystem KERS stellt für Coulthard keine Notwendigkeit dar, da der Fan es nicht wahrnehmen kann. Seiner Meinung nach, wäre es besser, wenn man eine Lampe auf das Auto platzieren würde, die dem Fan an der Strecke genau anzeigt, wie viel Energie einem Fahrer zur Verfügung steht, wann er sie benutzt und wann er KERS aufgebraucht hat.

Zweiter Titel für Vettel ist ungefährdet

Das beste Rennen der Saison war für den Schotten der Regen-Grand-Prix von Kanada. Die kontroverse Kollision der McLaren-Piloten zwischen Lewis Hamilton und Jenson Button, die fünf Safety-Car-Phasen, Schumachers Kampf um das Podium und schließlich der Fehler von Vettel in der letzten Runde waren die Höhepunkte in diesem außergewöhnlichen Grand Prix für Coulthard. Button konnte das Rennen nach zwei Kollisionen, fünf Boxenstopps und einer Durchfahrtsstrafe gewinnen.

Für die zweite Saisonhälfte erwartet der BBC-Kommentator weitere spannende Rennen, nachdem Alonso und die McLaren-Fahrer Rennen gewinnen konnten. Dennoch sieht er keinen Hauptgegner, der Vettel von seinem zweiten Titelgewinn noch abhalten könnte, da die Konkurrenz sich gegenseitig die Punkte wegnimmt und Vettel konstant in die Zähler fährt.