• 19.02.2013 14:54

  • von Dominik Sharaf

Coughlan fordert: Potenzial nutzen, Reife demonstrieren

Der Williams-Technikchef hält Pastor Maldonado für unter Wert geschlagen und verspricht Neuling Valtteri Bottas absolute Gleichbehandlung in der Box

(Motorsport-Total.com) - Fahrerhierarchien sind so alt wie die Formel 1 selbst, Williams will 2013 davon aber nichts wissen. Obwohl mit Valtteri Bottas ein Neuling an Bord ist, firmiert er in Grove auf dem gleichen Niveau wie Pastor Maldonado, der bereits vor drei Jahren zu den Blau-Weißen gestoßen ist. "Wir haben keinen Nummer-eins-Fahrer, sondern sind absolut darauf fixiert, zu jedem Rennen identische Autos zu bringen", unterstreicht Mike Coughlan. "Sie sind im gleichen Team und genießen die gleiche Unterstützung."

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Pastor Maldonado

Einer gleicht dem anderen wie das sprichwörtliche Ei: Bottas und Maldonado Zoom

Der Technikchef weiß jedoch, dass der Gleichbehandlung organisatorische, logistische und finanzielle Grenzen gesetzt sind: "Man muss sich darüber im Klaren sein, dass das manchmal nicht möglich ist", so Coughlan. Er will aber zumindest den Versuch unternehmen, absolut neutral zu verfahren: "Man muss sich um beide Piloten in der gleichen Art und Weise kümmern." Sowohl auf Maldonado als auch auf Bottas hält er große Stücke, fordert insbesondere vom Venezolaner aber Fortschritte ein.

Die Schokoladenseite des als Bruchpilot verschrienen Südamerikaners malt Coughlan so aus: "Pastor ist ein großer Gewinn für unser Team. Er ist beliebt, er verfügt über fantastisches Talent und ich denke, dass er bereit ist, den nächsten Schritt zu gehen." Doch da gibt es eben auch noch die Facette, die für Kleinholz und Zank mit den Kollegen sorgt: "Wir hoffen wirklich, dass Pastor Reife zeigt, schließlich bringt er unser Auto als Erster auf die Strecke", kann sich der Brite eine Portion Ironie nicht verkneifen.

Dennoch glaubt er, dass die Auftritte Maldonados in der Öffentlichkeit nicht genug gewürdigt wurden: "Pastors Leistungen gegen Saisonende waren großartig", stärkt er dem Piloten den Rücken. "Die Leute haben nicht begriffen, welche Probleme er mit dem Auto herumschleppte." Doch geht es nach Coughlan, könnte große Gefahr in der eigenen Box lauern: "Valtteri is sehr diszipliniert und fokussiert, er hat im Winter hart gearbeitet. Er hat abgenommen und im Kraftraum geschwitzt", skizziert er Bottas' Stärken.


Fotos: Präsentation des Williams FW35


Schöpft Williams sein Potenzial aus und bringt sich nicht durch Fahrfehler oder Technikpannen selbst um den verdienten Lohn, scheint Coughlan mit einer Saison voller Erfolgserlebnisse zu rechnen: "Wir haben im vergangenen Jahr Chancen liegen lassen", erinnert er daran, dass Rang acht in der Konstrukteurs-WM nicht dem entsprach, was sonntags auf der Piste zu sehen war. "Als Team, inklusive der Fahrer, müssen wir uns auf maximale Leistung konzentrieren und sie abrufen", fordert der Technikchef.

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