• 20.04.2010 09:28

  • von Stefan Ziegler

Cosworth: Jetzt beginnt das Rennen gegen die Zeit

Dank AirAsia und Lotus-Teamchef Tony Fernandes sind die Cosworth-Mitarbeiter unterwegs nach Europa, doch dort wartet einiges an Arbeit

(Motorsport-Total.com) - Der Saisonauftakt ist geschafft, doch für Cosworth beginnt die Arbeit nun erst so richtig: Die britische Motorenschmiede möchte aus den vier Eröffnungsrennen unbedingt ihre Lehren ziehen und den Aggregaten ihrer Teams einen Rundumcheck verpassen. Einfach wird das nicht, denn noch sitzen die meisten Vertreter des Formel-1-Zirkus' in Asien fest. Auch Cosworth wartet auf die Heimreise.

Titel-Bild zur News: Cosworth-Mitarbeiter

Beobachterrolle: Im Augenblick sind Cosworth noch die Hände gebunden

Geschäftsführer Mark Gallagher und seine Angestellten konnten sich dank Lotus-Teamchef Tony Fernandes und dessen AirAsia-Fluglinie aber immerhin schon einmal auf den Weg zurück nach Hause machen: "Ich kann mich nicht oft genug bei Tony Fernandes und AirAsia für ihre Unterstützung bedanken, die wir seit Sonntag erfahren haben", gibt Gallagher nach Schanghai zu Protokoll.#w1#

"Sie haben dem Cosworth-Team die Ausreise nach Kuala Lumpur ermöglicht. Wir wurden prima behandelt und die Mitarbeiter von Air Asia waren sehr zuvorkommend. Auf dem Flug erhielt ich zudem ein sehr konstruktives Feedback von Heikki Kovalainen in Bezug auf den Motor. Das unterstreicht die Vorteile der Zusammenarbeit mit einem so erfahrenen und technisch versierten Piloten."


Fotos: Großer Preis von China, Sonntag


"Jetzt befinden wir uns im gleichen Hotel, in dem wir auch schon im Rahmen des Grand Prix von Malaysia untergebracht waren. Wir planen derzeit unseren Heimflug, der vermutlich mit AirAsia durchgeführt werden wird. Wir haben drei Wochen Zeit, um uns auf den Großen Preis von Spanien vorzubereiten. Vieles wird aber davon abhängen, wann die Formel-1-Fracht wieder in Europa ist."

Wann ist Cosworth wieder einsatzfähig?

"Wir haben vor, einen standardmäßigen Check bei allen Motoren durchzuführen, bevor wir nach Barcelona weiterreisen", erläutert der Cosworth-Chef und fügt hinzu: "Sollte der Flugverkehr diese Überprüfung nicht zulassen, wäre das nicht unbedingt dramatisch, besser wäre es allerdings. Unsere Teams sehen sich ohnehin einem größeren Dilemma gegenüber", hält Gallagher in Malaysia fest.

"Bis zum Doppelauftritt in Spanien und Monaco ist jeder mit einem Rennen gegen die Zeit konfrontiert." Mark Gallagher

"Die Rennställe bereiten einige umfangreiche Updates vor, die sie beim Start der Europasaison einführen wollen. Bis zum Doppelauftritt in Spanien und Monaco ist also jeder mit einem Rennen gegen die Zeit konfrontiert", sagt Gallagher, der nach dem vierten Saisonlauf ein recht positives Zwischenfazit zieht. Cosworth habe sich 2010 bislang durchaus achtbar geschlagen.

"Mit dem Großen Preis von China endet der erste Schwung an Übersee-Rennen dieser Saison. Leider hat keines unserer Teams in Schanghai Punkte geholt, dennoch gab es einige starke Leistungen, die sich zwar nicht in den Endpositionen widerspiegeln, aber doch erwähnenswert sind", findet der Cosworth-Geschäftsführer und verweist auf die gute Qualifikations-Leistung von Williams.

Gallagher ist zufrieden mit der China-Performance

"Am Samstagmorgen haben wir gemeinsam mit dem Team entschieden, den Motor im Auto von Rubens Barrichello zu wechseln. Das war aber eine reine Vorsichtsmaßnahme. Mit einem frischen Motor konnte Rubens eine überaus starke Qualifikation absolvieren und wurde nur durch einen winzigen Zeitspan vom Einzug in die dritte Teilsession gehindert", berichtet Gallagher.

"Der Höhepunkt des Rennens war definitiv das Ergebnis von Heikki Kovalainen für Lotus." Mark Gallagher

"Der Höhepunkt des Rennens war definitiv das Ergebnis von Heikki Kovalainen für Lotus, der zwischenzeitlich sogar in den Top 6 unterwegs war. HRT ist ebenfalls hervorzuheben, konnte das Team doch erneut beide Autos ins Ziel bringen", erklärt der Motorenchef des britischen Unternehmens. "Virgin hatte hingegen leider wieder einige Probleme mit der Zuverlässigkeit."

"Bei Timo gab es auf dem Weg in die Startaufstellung ein Feuer. Dadurch wurden einige Systeme im Umfeld des Motors beschädigt, weshalb er schon bei der Aufwärmrunde ausschied", so Gallagher. "Die Daten, die wir insgesamt in China sammeln konnten, werden es uns in Zusammenarbeit mit den Teams erlauben, die Leistung des Motors vor dem Beginn der Europasaison weiter zu verfeinern."